Geothermie Kirchweidach erhält Global District Energy Climate Award

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Tallinn/Kirchweidach, 28.04.2015: Das Fernwärmeprojekt in Kirchweidach ist gestern mit dem Global District Energy Climate Award in der Kategorie „Special Award” ausgezeichnet worden. Der renommierte Preis für herausragende Leistungen im Bereich der Erneuerbaren Energien als Beitrag zum globalen Klimaschutz wurde am gestrigen Abend in der estnischen Hauptstadt Tallinn durch Francoise d’Estais, Head of Finance des United Nations Environment Programme (UNEP), an Marcus Hansen, Geschäftsführer der Kirchweidacher Energie GmbH (KiwE), und an Benjamin Richter von Rödl & Partner übergeben, der das Projekt seit Anbeginn wirtschaftlich begleitet.

„Wir haben hier in Kirchweidach alle mit großem Engagement und Herzblut das Fernwärmeprojekt auf Basis der Energie aus Tiefengeothermie in die Tat umgesetzt. Dieser Award ist eine große Anerkennung für alle Bürgerinnen und Bürger, für das Projektteam, für die Verwaltung hier in Bayern und für die involvierten Unternehmen, die sich seit Jahren dafür eingesetzt haben”, erklärt Johann Krumbachner, 1. Bürgermeister von Kirchweidach. „In dieser Weise auf internationalem Parkett ausgezeichnet zu werden ist eine tolle Motivation für uns alle. Der Klimawandel ist ein globales Phänomen. Aber wir müssen hier auf der lokalen Ebene die Energiewende realisieren, um die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.”

„Die Tiefengeothermie wird nach wie vor als Quelle für Erneuerbare Energie national und international viel zu stark unterschätzt”, betont Marcus Hansen, Geschäftsführer der Kirchweidacher Energie GmbH (KiwE). „Dabei geht es hier nicht „nur” um Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Das Fernwärmesystem, das wir hier aufgebaut haben, beflügelt die wirtschaftliche Entwicklung in der ganzen Region. Wir haben hier viele neue Arbeitsplätze geschaffen – dank Erneuerbarer Energie.”

„Das in der Gemeinde Kirchweidach realisierte Projekt zur Nutzung umweltfreundlicher geothermischer Wärme ist ein Symbol für den Erfolg der Energiewende auch im Wärmebereich”, ergänzt Benjamin Richter, Associate Partner bei Rödl & Partner. „Es zeigt, wie die Potenziale der Region optimal ausgeschöpft werden können, um neben der Nutzung Erneuerbarer Energie in einem ländlich geprägten Gebiet Arbeitsplätze zu schaffen und der wirtschaftlichen Entwicklung der Region neue Impulse zu geben.” In Kirchweidach werden zukünftig durch die Substitution fossiler Energieträger und Millionen von Transportkilometern mehr als 30.000 t CO2 jährlich eingespart.

In diesem Frühjahr wurde das Fernwärmenetz erfolgreich in Betrieb genommen. Bereits seit Ende des Jahres 2013 wird ein großer Gemüsebaubetrieb in Kirchweidach mit geothermischer Energie versorgt. In seinem ca. 12 ha großen Gewächshaus werden Tomaten und Paprika für bis zu 600.000 Bürgerinnen und Bürger angebaut. Das Projekt hat eine starke regionale Bedeutung und wirkt durch die Lieferung von CO2-frei produzierten Tomaten und Paprika für den ganzen Freistaat. Es wurde sowohl durch die KfW als auch durch die LfA gefördert.

Im Rahmen der offiziellen Einweihung der Tiefengeothermieanlage in Kirchweidach am 7. Mai 2015 wird die Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner den Award offiziell an den 1. Bürgermeister von Kirchweidach, Johann Krumbachner, übergeben. In diesem Rahmen wird auch der Grundstein für die erste Erweiterung des Gewächshausprojektes um weitere 8 ha gelegt.

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Benjamin Richter

Diplom-Betriebswirt (FH)

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