Steuerberatung: Mehr als nur die Addition von Zahlen

Interview mit Dr. Hans Weggenmann

veröffentlicht am 28. Juni 2017

Was bedeutet für Sie „Steuerberatung” heute?

Die strategische Steuerberatung rückt immer mehr in den Blickwinkel von Öffentlichkeit und Politik. Internationale Konzerne stehen wegen ihrer (legalen) Steuerminimierungspolitik am öffentlichen Pranger und BEPS^[1] ist momentan in aller Munde. Nicht von ungefähr werden in der öffentlichen Diskussion auch die Panama-Papers nicht im Lichte der organisierten Kriminalität oder Geldwäsche, sondern v.a. aus dem Blickwinkel der Steuerhinterziehung betrachtet. Die Entwicklung stellt die Steuergestaltung, Steuervermeidung oder Steuerplanung mittlerweile vor ganz andere Herausforderungen. In den Steuerabteilungen der Unternehmen betrachtet man Steuern inzwischen überwiegend unter dem Blickwinkel des Risk-Managements bzw. der Compliance.

In dem sich veränderten Marktumfeld zeichnet sich die Steuerberatung heute mehr denn je durch vertieftes Fachwissen und verschiedene Spezialisierungen aus. Eine Beratung à la „einfach mal probieren” ist längst passé. Expertenwissen erfährt mehr Gewicht. Dabei müssen Spezialisierungen nicht einmal steuerartenbezogen (z.B. Umsatzsteuer) sein, sondern können auch eine bestimmte Branche oder ein bestimmtes Klientel betreffen, wie etwa die Beratung von Immobiliengesellschaften, Krankenhäusern oder vermögenden Privatpersonen etc. Die Anforderung an Expertise gibt dabei jeweils der Markt vor.

Wie definieren Sie dabei die Rolle des „modernen” Steuerberaters?

Nach unserem Verständnis ist ein erfolgreicher Steuerberater ein professioneller Servicedienstleister, der sein Handwerkszeug beherrscht und relevante Themen proaktiv gegenüber den Mandanten anspricht. Ein „moderner” Steuerberater begnügt sich nicht mit der bloßen Wiedergabe von Fachwissen, sondern schafft durch seine Beratung für die Mandanten einen tatsächlichen Mehrwert. Das setzt jedoch voraus, dass er neben der fachlichen Steuerexpertise auch das Geschäftsmodell seines Mandanten versteht und kennt, dessen Sprache spricht und wirtschaftliche Themen auf Augenhöhe diskutiert.

Was können Unternehmen von ihrem Steuerberater (bei Rödl & Partner) erwarten?

Die an uns gerichtete Erwartungshaltung der Mandanten ist eine vollumfängliche, globale Betreuung. Unsere Antwort: Das Kümmerer-Prinzip. Das bedeutet, dass wir unseren Mandanten für ihre steuerlichen Fragestellungen einen erfahrenen Kollegen als zentralen Ansprechpartner – unseren „Kümmerer” – zur Seite stellen. Daneben haben wir zur Allokation von Fachwissen unsere Beratungskompetenz und unser fachspezifisches Know-how in Beratungsfeldern gebündelt. Die in den jeweiligen Beratungsfeldern tätigen Kolleginnen und Kollegen verfügen über langjährige Erfahrung und haben sich in „ihrem” Beratungsfeld profiliert. Unsere Kümmerer binden die Kolleginnen und Kollegen bei entsprechenden komplexen Fragestellungen mit ein. Schließlich gilt: Bei uns ist das Team der Star! Das gewährleistet, dass sich stets die qualifiziertesten Kolleginnen und Kollegen um die Anliegen unserer Mandaten kümmern.

Des Weiteren ist die internationale und interdisziplinäre Ausrichtung von Rödl & Partner ein wichtiger Baustein, um der Erwartungshaltung unserer Mandanten gerecht zu werden und ganzheitliche Lösungen bieten zu können. Rödl & Partner ist in allen für unsere Mandanten relevanten Zielmärkten mit eigenen Kolleginnen und Kollegen präsent. Mit unseren internationalen Tax Law Groups und dem regelmäßigen Austausch sind unsere Steuerrechtsexperten weltweit vernetzt und über aktuelle Gesetzesentwicklungen in den jeweiligen Ländern aus erster Hand informiert. Dabei werden auch aktuelle Erfahrungen aus Projekten oder der Umgang mit Finanzbehörden weiter gegeben. Wir wollen voneinander lernen. Damit liefern wir unseren Mandanten einen spürbaren Nutzen zur erfolgreichen internationalen Geschäftstätigkeit. Wir sind jedenfalls bestens gerüstet, um unsere Mandanten bei allen steuerlichen Fragestellungen umfassend zu unterstützen.

^[1]^{BEPS = Base Erosion and Profit Shifting und steht für die gezielte Gewinnverlagerung von internationalen Konzernen.}