Wiederbelebungsversuche des Automarkts in China

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Das Jahr neigt sich mit schnellen Schritten dem Ende zu. Grund genug für die chinesische Regierung die Zahlen der vergangenen Monate auf den Prüfstand zu stellen. Auffällig, nicht nur für die Chinesen, ist der seit Monaten stagnierende Automarkt. Die Verkäufe neuer PKWs sind rückläufig und im August wurde ein Minus von 3 Prozent verzeichnet. 
 
Reaktionen der chinesischen Staatsführung lassen angesichts der schwächelnden Konjunktur nicht auf sich warten. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2015 wird der derzeitige Mehrwertsteuersatz von 10 Prozent auf die Hälfte, dementsprechend auf 5 Prozent, reduziert. Aber Achtung: Es handelt sich hierbei nicht um eine mit der deutschen Mehrwertsteuer direkt vergleichbare Steuer, denn die chinesische Staatsregierung stellt gerade das Umsatzsteuersystem komplett um. Anwendung findet die Steuerbegünstigung  für Käufe von Kraftfahrzeugen mit maximal 1,6 Liter Motoren. Dazu zählen vornehmlich Kleinwagen. Die Steuerbegünstigung gilt zunächst bis Ende 2016.
 
Wie die deutschen Autobauer, deren Erfolg maßgeblich auf dem Verkauf im Premiumsegment basiert, reagieren, bleibt abzuwarten. Allerdings dürften die aktuellen Diskussionen um Schadstoffwerte ohnehin auch die Geschäftsaussichten in der VR China trüben – nicht nur für Dieselfahrzeuge. Vielleicht ein guter Anlass die Angebotspalette endlich um wirklich umweltfreundliche Fahrzeuge zu erweitern. Tesla jedenfalls verkauft auch schon in der VR China. Elektrofahrzeuge sind dort steuerbefreit. Ob natürlich Elektrofahrzeuge wirklich umweltfreundlich sind, bleibt zu diskutieren.
 
Ob und inwieweit sich die Bemühungen der chinesischen Regierung für deutsche Unternehmen der Automobilbranche und deren Zulieferer auswirken können, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. In den Megastädten wie Peking und Shanghai dürften die Kapazitätsgrenzen zumindest für kleine und mittelgroße Fahrzeuge bereits erreicht sein. Die Zulassung von Personenfahrzeugen ist dort bereits limitiert und die Verringerung des Mehrwertsteuersatzes wird sicherlich dort nicht zu einem Absatzplus führen.
 
zuletzt aktualisiert am 07.10.2015
 

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