Veränderung der Alltagsmobilität in der Corona-Krise

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veröffentlicht am 15. April 2020

 

Nach einer Studie zum Mobilitätsverhalten geht die Nutzung des ÖPNV in der Corona-Krise um 75 Prozent zu rück. Er wird auf längeren Strecken durch das Auto und auf kurzen Distanzen durch das Fahrrad oder das Gehen ersetzt.

 

Das Potsdamer Unternehmen MotionTag und das Bonner Unternehmen infas haben das Mobilitätsverhalten anhand freiwilliger Testteilnehmer mit Hilfe einer Tracking-App untersucht. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen im Verhältnis zu bisherigen Verkehrserhebungen eine deutliche Verlagerung zum Individualverkehr. 

 

Grundsätzlich besteht weiterhin ein hohes Mobilitätsbedürfnis. 50 Prozent der Bevölkerung sind täglich unterwegs. In den Vergleichszeiträumen lag die Zahl jedoch 25-30 Prozent darüber.

 

Im Ganzen nimmt der Verkehr erwartungsgemäß ab, während sich der übrige Verkehr neu verteilt. Dabei zeigt sich ein klarer Trend zum Individualverkehr, wohingegen der ÖPNV  am stärksten verliert (Rückgang um 75 Prozent). Er wird auf längeren Strecken durch das Auto und auf kurzen Distanzen durch das Fahrrad oder das Gehen ersetzt.

 

Die durchschnittlich zurückgelegten Kilometer pro Tag gehen von 40 auf 15 Kilometer um fast zwei Drittel zurück, wovon 10 Kilometer auf das Auto entfallen, sodass 75 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden.

 

Ausgehend von einem Kilometerwert von über 20km/Tag für das Auto kommt es so zu einer prozentualen Nutzungsverschiebung zugunsten des Autos von über 50 auf 75 Prozent. Diese beruht aber nicht auf einer höheren tatsächlichen Nutzung, sondern spiegelt nur das geänderte Verhältnis wider.

 

Betrachtet man nur die Bewegung mit Fahrrad und das Gehen, so steigt hier die tatsächliche Nutzung von durchschnittlich unter 20 auf nun 25 Minuten am Tag. Bei den muskelbetriebenen Fortbewegungsarten ist somit sogar eine tatsächliche und nicht nur prozentuale Zunahme zu beobachten.

 

Durch diese Verlagerung der Mobilität auf die langsameren Verkehrsmittel (Fahrrad und Gehen) sinkt die für die Bewältigung der Strecke benötigte Zeit aber nicht analog zu der zurückgelegten Strecke um zwei Drittel, sondern nur um ca. 50 Prozent auf 40 Minuten pro Tag.

 

Zudem verändert sich die Verteilung des Verkehrs über den Tagesverlauf. Besonders die beiden Verkehrsspitzen zwischen 6-7 Uhr und 17-19 Uhr mit dem tiefen Tal der verkehrslosen Zeit dazwischen ändert sich signifikant. Hier ist nun eher eine ansteigende Kurve mit ihrem Höhepunkt gegen 15 Uhr erkennbar, die anschließend exponentiell abfällt. Nach 20 Uhr findet quasi kein Verkehr mehr statt.

Zusammenfassend ergibt sich durch das Ausweichen auf das Fahrrad und Gehen ein Rückgang der Distanzen. Bei dennoch notwendigen größeren Strecken ist das Auto (fast) die einzige Alternative.

Die detaillierte Auswertung finden Sie auf der Seite der infas GmbH hier.

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