Update zur CSR-Richtlinie: Aktuelle Entwicklung aus der Diskussion der EU

veröffentlicht am 27. Juni 2022 | Lesedauer ca. 1 Minute

Der Europäische Rat und das Europäische Parlament haben am 21. Juni 2022 eine vorläufige Einigung zur geplanten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erzielt. In Diskussion standen u.a. die Prüfpflicht, der Anwendungsbeginn und Sonderregelungen für KMUs und Nicht-EU Unternehmen.

Anwendungszeitraum

Mit gestaffelten Anwendungszeiträumen werden nun insbesondere den Unternehmen Erleichterungen eingeräumt, die noch keine Erfahrung mit Nachhaltigkeitsberichterstattung haben. Die Einigung sieht eine Anwendung der Berichtspflicht wie folgt vor:

ab 1. Januar 2024: Große Unternehmen, die bereits unter der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) berichten mussten
ab 1. Januar 2025: Große Unternehmen, die erstmalig berichten müssen
ab 1. Januar 2026: Börsennotierte KMUs, kleine und nichtkomplexe Kreditinstitute und firmeneigene Versicherungsunternehmen.

Berichtspflicht für Nicht-EU Firmen

Auch Nicht-EU Firmen müssen laut der neusten Einigung ab einem in der EU erzielten Nettoumsatzerlös von 150 Millionen Euro unter der CSRD berichten – jedoch nur zu Umwelt- und sozialen Themen.

Sonderregelung für KMUs

Börsennotierte KMUs können unter Vorlegung einer Erklärung bis 2028 eine Ausnahmeregelung von der Berichtspflicht in Anspruch nehmen.

Prüfung

Der Nachhaltigkeitsbericht muss verpflichtend von einem akkreditierten unabhängigem Prüfer oder Zertifizierer geprüft werden.

Als nächster Schritt müssen die besprochenen Einigungen nun formal von beiden Instanzen verabschiedet werden. Erst mit der Veröffentlichung des finalen Richtlinientextes der CSRD tritt der erleichterte Anwendungszeitplan offiziell in Kraft.