Die Bedeutung von IT für Familienunternehmen

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Dr. Peter Bömelburg antwortet

 

 Welchen Stellenwert hat die IT heutzutage für deutsche Familienunternehmen?

Ohne IT geht gar nichts mehr! Unternehmen, die nicht hoch technisiert ihr Tagesgeschäft bestreiten, manövrieren sich aus dem Markt. Ohne IT-gestützte Geschäftsprozesse ist einem Unternehmen eine effiziente Steuerung und Kontrolle seiner Wertschöpfungsprozesse nicht mehr möglich. Dazu kommt noch die notwendige Vernetzung mit den Geschäftspartnern, um bspw. geforderten Lieferterminen standzuhalten – Stichwort: „just in time”. Und wie soll man ohne IT am Marktplatz Internet teilnehmen?
 

 Kann dabei generell zwischen rein national und international tätigen Unternehmen unterschieden werden?

 

Nein. Der Druck, sich frühzeitig modern und fortschrittlich im Bereich der eingesetzten IT aufzustellen, ist bei international agierenden Unternehmen sicher größer als bei rein national agierenden. Die Vernetzung von Logistik-, Zoll-, Steuer-, Buchhaltungs- und Produktionsprozessen ist für ein modernes Unternehmen nicht mehr wegzudenken – unabhängig, ob national oder international ausgerichtet. Grenzüberschreitend sind die Prozesse zweifelsfrei immer eine Stufe komplexer.
 

 Ist der verstärkte Einsatz von IT und elektronischen Medien unabdingbar oder birgt er auch Risiken?

Wo Chancen sind, gibt es selbstverständlich auch Risiken. Neben Themen wie Datenschutz und Datensicherheit sind das auch rein betriebswirtschaftliche Überlegungen: Wie flexibel sind meine IT-Kosten? Sind die ITSysteme kostenseitig skalierbar oder fix? Wie schnell kann ich auf neue Herausforderungen des Marktes reagieren oder ist meine IT starr und unflexibel? Wir erleben heute oft, dass in den Unternehmen die IT-Abteilungen mehr Einfluss haben als der Vertrieb. Oder noch schlimmer: Die IT-Abteilung wird nicht in die strategischen Überlegungen einbezogen und führt daher ein Eigenleben. Wenn die IT nicht auf die Bedürfnisse des Unternehmens ausgerichtet ist, wird es brandgefährlich!
 

 Inwiefern kann die IT einen Beitrag zu einem besseren Risikomanagement leisten?

IT-gestützte Geschäftsprozesse tragen ganz klar dazu bei, die inhärenten Risiken im Prozess selbst zu minimieren. Allerdings müssen diese sauber aufgesetzt werden. Schwachstellen können somit erkannt und abgestellt werden. Auch liefert die IT wichtige Kennzahlen, durch die das Risikomanagement effektiv und effizient gelebt werden kann. Ein gut implementiertes ERP-System im Unternehmen ist für ein erfolgreiches Risikomanagement unabdingbar.
 

 Wie sieht es in dieser Hinsicht mit Buchhaltung / BPO und der laufenden Steuerdeklaration aus?

Bei Business Process Outsourcing geht es ja gerade darum, kernfremde Prozesse an spezialisierte Anbieter auszulagern. Das können ganze Prozesse sein, wie z.B. der komplette Betrieb des Rechnungswesens – nicht nur personell, sondern auch inkl. der IT-Systeme. Oder es sind spezialisierte Teilprozesse, wie z.B. das Debitoren- oder Kreditorenmanagement. Ohne die Unterstützung von IT-Systemen, ohne automatisierte Schnittstellen oder digitalen Datenaustausch geht hier heute nichts mehr. Übernehmen wir z.B. die weltweite Umsatzsteuerdeklaration für die Tochtergesellschaften unserer Mandanten, bekommen wir Daten digital zur Verfügung gestellt. Das ist schon alleine deshalb notwendig, weil wir wiederum mit den Steuerbehörden in den einzelnen Ländern weitestgehend elektronisch kommunizieren müssen.
 

 Werden wir in einigen Jahren der IT komplett das Feld überlassen?

Was ist mit der Beratung? Beratung ist immer noch „People Business”. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Unternehmerische Entscheidungen werden auch weiter von „echten” Menschen getroffen, nicht von Maschinen. Die sich rasch ändernden Technologien bieten gerade Beratungsbedarf für unsere international tätigen Mandanten. Sie erwarten von uns, dass wir am Puls der Zeit sind und sie als echter Kümmerer durch die sich stellenden Herausforderungen begleiten. Daher ist es für uns besonders wichtig, unsere Kollegen auf diesem Gebiet ausreichend zu qualifizieren und fortzubilden.

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Prof. Dr. Peter Bömelburg

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

Geschäftsführender Partner

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