Industrie 4.0 – Digitale Revolution unserer Gesellschaft und Wirtschaft

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zuletzt aktualisiert am 23. Februar 2018      

 

Martin Wambach antwortet

 

Was bedeutet Digitalisierung heute und wer ist besonders von ihr betroffen? 

Die Digitalisierung lässt sich vereinfacht in 4 dynamische Entwicklungs­bereiche differenzieren: 

  1. Die Automatisierung und Standardisierung von Geschäfts­prozessen: Das sind keine neuen Entwicklungen, jedoch erfährt sie durch die ständige Verbesserung der IT-Leistungsfähigkeit einen weiteren Schub.
  2. „Cloud Computing” ist der Schlüsseltreiber der Digitalisierung und ermöglicht den nahezu unbegrenzten Zugriff auf Hard- und Software. 
  3. „Big Data” ist das Ergebnis aus Automatisierung von Geschäfts­prozessen, Cloud Computing und Internet. Der Satz „Daten sind das neue Gold” beschreibt die Bedeutung der Daten und die damit verbundenen Nutzungsmöglichkeiten, die sich insbesondere in neuen Geschäftsmodellen manifestieren. Diese Entwicklung führt zu:
  4. Disruptiven Entwicklungen, d.h. zu neuen, innovativen Geschäfts­modellen, die erst durch die Digitalisierung ermöglicht werden. Die bekanntesten Beispiele sind „Uber”, das „größte Taxiunternehmen der Welt” ohne eigenes Taxi, oder „AirBnB”, das „größte Hotel” ohne eigenes Bett.

 

Alle gesellschaftlichen Bereiche, bspw. Wirtschaft, Verwaltung, Forschung oder Kultur, werden von der Digitalisierung gleichermaßen erfasst und verändert. D.h. jeder ist dazu aufgerufen, sich mit der Entwicklung, die in ihrer Bedeutung nach der Industrialisierung und Computerisierung als dritte wesentliche Evolution gesehen wird, zu beschäftigen. Wichtig ist zu verstehen, dass die Digitalisierung keine Zukunftsmusik ist – vielmehr befinden wir uns bereits mitten darin. Im industriellen Bereich finden z.B. schon jetzt massive Veränderungen in der Wertschöpfung durch den 3D-Druck statt. 
 

Weitere Auswirkungen der Digitalisierung sind die Intensivierung des Wettbewerbs durch immer mehr verfügbare Informationen und neue Wettbewerber, die ihre Kompetenzen und lokalen Präsenzen projekt­spezifisch optimal vernetzen. Hinzu kommen immer schnellere Innovationsprozesse, rund um die Uhr mobile und vernetzte Kunden und eine wachsende Transparenz bei den Stakeholdern über sämtliche Aspekte unternehmerischen Handelns.
 

Wie weit ist Deutschland in der Digitalisierung und wo stehen die deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich?

Die deutschen Unternehmen sind auf den ersten Blick keine Digitalisierungspioniere, wie etwa die bekannten und erfolgreichen Silicon-Valley-Größen. Bedingt durch die starke industrielle Basis findet die Digitalisierung in Deutschland intensiv im B2B-Bereich statt. Der Begriff „Industrie 4.0” wurde in Deutschland geprägt und beschreibt die Verzahnung der industriellen Produktion mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnik. Im Mittelpunkt steht das Internet zur Kommunikation zwischen Menschen, Maschinen und Produkten. Deutschlands Industrieunternehmen nehmen hier international eine führende Rolle ein. Zudem hat sich in Deutschland auch eine international wettbewerbsfähige Start-up-Szene entwickelt, die sowohl im E-Commerce-Bereich als auch bei der Umsetzung technologisch geprägter Geschäftsmodelle (z.B. im Energiebereich) erfolgreich arbeitet. Derzeit strahlt Industrie 4.0 auch auf das Ausland aus. So interessieren sich v.a. ausländische Konzerne für Unternehmen im Bereich von Industrie 4.0. In Frankreich wurde bspw. die Initiative „Industrie du Futur” gegründet.
 

Sehen Sie für deutsche Familienunternehmen spezielle Chancen oder Herausforderungen?

Die industrielle Basis Deutschlands bilden international tätige Familienunternehmen. Insofern sind sie unmittelbarer Teil von „Industrie 4.0”, wie man auch auf der Internetplattform Industrie 4.0 sehen kann. Sie bringen die notwendige Flexibilität und wirtschaftliche Stärke mit, die Chancen der Digitalisierung tatsächlich auch umzusetzen. Im Bereich der Lager-, Material- und Produktionswirtschaft ist schon viel passiert. Häufig werden sie auch von großen Kunden in solch eine Entwicklungen getrieben. Schwachpunkte sehe ich noch im Finanz- und Rechnungswesen. Der vertikale und horizontale Integrationsgrad ist häufig noch nicht besonders ausgeprägt. Hinzu kommt eine gewisse Scheu vor dem Cloud Computing. Die große Herausforderung für die deutschen Familienunternehmen liegt in der Gewinnung qualifizierten Personals für die Umsetzung der Digitalisierung.
 

Welche Digitalisierungsstrategie verfolgt Rödl & Partner?

Für uns ist digitale Kompetenz ein Schlüsselfaktor des Erfolgs. Von daher verfolgen wir seit Jahren eine systematische und vollumfängliche Digitalisierungsstrategie, die für alle Mitarbeiter in der „Digitalen Agenda von Rödl & Partner” beschrieben ist. Die Konkretisierung der Digitalen Agenda erfolgt über unser „Digital House of Competence” mit der zentralen Anforderung des digitalen Mandantenerlebnisses im Mittelpunkt. D.h. alle Projekte der digitalen Agenda müssen auf das Ziel „Digitales Mandantenerlebnis” einzahlen; unsere Mandanten sollen erleben, dass Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern einen spürbaren Mehrwert in der Zusammenarbeit mit Rödl & Partner bedeutet.
 

Mit der „Rödl Private Cloud” haben wir die moderne Basis für eine sichere und weltweit leistungsfähige Datenverarbeitung geschaffen. Hierauf automatisieren und standardisieren wir wesentliche interne und mandantenbezogene Geschäftsprozesse, wie den weltweiten Kollisions­check oder unsere Prüfungssoftware, die bereits in 31 Ländern eingeführt wurde. Mit RDoX (Rödl Document Exchange) verfügen wir über die erste eigene smartphonefähige App, die den einfachen und sicheren Datenaustausch mit Mandanten ermöglicht. Unser Internet­auftritt zählt nachweislich zu den wertvollsten der Branche – er trägt wesentlich zum Bekanntheitsgrad und Geschäftserfolg von Rödl & Partner bei.
 
 


Weitere Informationen zum Digital House of Competence von Rödl & Partner » 

 

Wie nutzt Rödl & Partner die eigene Digitalisierung, um seinen Mandanten zum Erfolg zu verhelfen?

Von unserer eigenen Digitalisierungsstrategie profitieren unsere Mandanten vielfach. Wir erschließen gemeinsam systematisch Synergieeffekte aus der konstruktiven vernetzten Zusammenarbeit. So können wir bspw. in der Wirtschaftsprüfung mit „Remote Audits” die Arbeitsbelastung reduzieren und Reisekosten einsparen. Unsere digitale Agenda dient vielen unserer Mandanten als Vorbild für die Entwicklung ihres eigenen Projektansatzes. Sie profitieren durch aktiven Austausch von unseren Erfahrungen und unserem Digitalisierungs-Know-how. Und nicht zuletzt haben wir interessante neue Produkte, z.B. eine Digitalisierungs-Due Diligence entwickelt, die unseren Mandanten beim Kauf oder Verkauf von Unternehmen Sicherheit im Umgang mit einem derart wichtigen Thema geben.

Kontakt

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Martin Wambach

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, IT-Auditor IDW

Geschäftsführender Partner, Chief Digital Officer

+49 221 9499 091 00

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