Nachhaltigkeit als Treiber von Wachstum und Wert – Ein wesentlicher Parameter für ökonomischen Erfolg

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veröffentlicht am 17. April 2020 / Lesedauer ca. 3 Minuten
 

Unternehmen spielen eine grundlegende Rolle, wenn es darum geht, nachhaltige Entwicklung praktisch umzusetzen und das allgemeine Wohlbefinden der Gemein­schaft zu verfolgen. Sie produzieren nicht nur Güter und Dienstleistungen zur Befrie­digung menschlicher Bedürfnisse; ihr Handeln hat auch wirtschaftliche, soziale und ökologische Auswirkungen.

  

  

Durch den europäischen Green New Deal, mit dem das Europäische Parlament neue Maßnahmen zum Klima­schutz und zur Reduzierung von Emissionen ergreift, hat sich nachhaltige Entwicklung definitiv als gesellschaftliches Ziel etabliert. Insbesondere verfolgt die EU die Absicht, intelligentes, nachhaltiges und inklusives Wachstum zu verwirklichen. Nicht nur die Mitgliedstaaten sind dadurch zum Handeln aufgerufen, sondern auch alle privaten Unternehmen: Sie müssen sich an den bereits stattfindenden Wandel anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Corporate Social Responsibility

Gefragt ist v. a. ein integrierter Ansatz, der die sog. „Corporate Social Responsibility“ (CSR) des Unternehmens gewährleistet und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht. CSR erfordert ein interdisziplinäres Engagement von Unternehmen, die für soziale sowie Umwelt- und Governance-Anliegen einstehen müssen.

 
In einer Zeit, in der der Klimawandel unsere Umwelt zu bedrohen scheint, ist die Einführung von konkreten Maßnahmen zur Reduzierung der ökologischen Auswirkungen auf unseren Lebensraum besonders wichtig. Verbraucher und Investoren achten zunehmend auf die unternehmerische Produktions- und Handelspolitik. Sie soll sich nicht auf „gute Vorsätze“ beschränken, sondern muss sie konkret umsetzen  –  z.B. indem Prozesse implementiert werden, die alle Abteilungen, Lieferanten und Händler (d.h. alle Stakeholder) einbeziehen. Es gilt u. a., die ordnungsgemäße Abfallentsorgung sicherzustellen, die interne Logistik zu optimieren und Gas-Emissionen sowie die Verwendung umweltschädlicher Materialien zu reduzieren.

 

Umweltverträglichkeit ist ein wesentlicher Parameter für die künftige Entwicklung von Unternehmen  –  aber nicht der einzige: Soziale bzw. Governance-Faktoren müssen ebenfalls berücksichtigt werden. So bspw. Personalverantwortung, Achtung von Menschenrechten und Geschlechtergleichstellung sowie die interne Verwaltung  und Korruptionsbekämpfung.

 
Nur ein integrierter und innovativer Ansatz kann sicherstellen, dass diese Ziele erreicht werden können. Rödl & Partner widmet sich seit 2017 dem Thema Nachhaltigkeit und erstellt jährlich einen CSR-Report  –  seit 2018 mit der Berichtslegung nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI).

 
Die EU forderte die Richtlinie zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts (N. 95/2014) bereits im Jahr 2014. Sie betrifft Unternehmen von nationalem Interesse sowie Großunternehmen mit mehr als 500 Arbeitnehmern. Der Verpflichtung (ab 2017) folgten auf nationaler Ebene zahlreiche Maßnahmen. Ihre Nichteinhaltung hat rechtliche Folgen und führt teilweise zu erhebliche Wirtschaftssanktionen.

 

Italien

Die italienische Regierung verfolgt bspw. mit der Einführung des Bilanzgesetzes 2020 Maßnahmen in den Bereichen Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Auch die Einführung einer Steuer auf die Verwendung von Kunststoffen und die beträchtliche Erhöhung der Kosten für die Nutzung umweltschädlicher Dienstwagenmodelle sind ein wichtiger Schritt.

 
Die aktuelle Krise, die durch die Ausbreitung von Covid-19 ausgelöste wurde, zieht eine weitere Maßnahme nach sich: Es müssen neue Verhaltensregeln zur Gewährleistung der Arbeitnehmergesundheit eingehalten werden. Es wird darauf hingewiesen, dass italienischen Arbeitgebern eine strafrechtliche Haftung droht, sollte nachgewiesen werden, dass ein eventueller Covid-19-Fall im Unternehmen auf die Nichteinhaltung der Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion (Protokoll der italienischen Regierung vom 14. März 2020) zurückzuführen ist.

 
Das sind nur einige wenige Regelungen innerhalb eines sich kontinuierlich aktualisierenden Rahmens von Rechtsnormen. Sie dürfen von Unternehmen bei der Festlegung der eigenen Nachhaltigkeitspolitik nicht außer Acht gelassen werden.

 

EASI-Modell

Um nachhaltige Werte im Unternehmen aktiv voranzutreiben, ist Rödl & Partner Italien Mitautor des EASI-Modelles (Ecosistema Aziendale Sostenibile Integrato®, dt.: Integriertes nachhaltiges Corporate Ecosystem). Dabei handelt es sich um ein Governance-Instrument, das die reibungslose Integration von Nachhaltig­keitswerten in alle bestehenden Prozesse eines Unternehmens ermöglicht. Der bislang einmalige Ansatz erlaubt es, Compliance sowie die wirtschaftlich-finanzielle Solidität durch die Einbeziehung aller Stakeholder langfristig zu sichern  –  bei zugleich angemessener Überwachung aller betrieblichen Prozesse.

 
Die positiven Auswirkungen, die durch solche innovativen und nachhaltigen Ansätze in Unternehmen erzielt werden können, betreffen nicht nur die Umwelt und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer, sondern beeinflussen auch das Unternehmen selbst. Eine im Unternehmen fest integrierte Nachhaltigkeitsstrategie wirkt auf das öffentliche Image und steigert somit das Vertrauen der Kunden und Investoren.

 
Zahlreiche Recherchen haben ergeben, dass Kunden durchaus dazu bereit sind, höhere Preise zu zahlen, wenn Unternehmen auf Nachhaltigkeit setzen. Somit werden sie interessanter für Investmentfonds  –  Nachhaltigkeit wird ein wesentlicher Parameter bei der Auswahl des „Target-Unternehmens“.

 

Fazit

Folglich ist ein innovativer und ordnungsgemäßier Ansatz schon jetzt notwendig, um sich attraktiv auf dem Markt zu positionieren. Es ist wahrscheinlich, dass er bald zu einer echten Überlebensfrage für Unternehmen wird, da ein radikaler Wandel in diese Richtung erforderlich sein wird. Es gilt, die eigenen Entwicklungs­ambitionen auszubauen und ein erfolgsversprechendes Geschäftsmodell zu sichern.

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