Kroatien: Ein attraktiverer Investitionsstandort nach der Einführung des Euro

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veröffentlicht am 22 Juli 2020 | Lesedauer ca. 2 Minuten

 

Die Europäische Zentralbank (EZB) gab bekannt, dass Kroatien zum Wechselkurs­mechanismus II (WKM II) zugelassen wurde, was der Auftakt für den Beitritt zur Eurozone ist. Warum unternahm Kroatien diesen Schritt?

 

 

Die kurze Antwort liefern Schlüsselindikatoren: externe Bilanzen und Staatshaushalt über die relevante Folgezahl von Jahren. Kroatiens Staatshaushalt war im letzten Jahr ausgeglichen.
 

Mindestens zwei Jahre wird Kroatien am WKM II teilnehmen müssen, bevor die praktischen Vorbereitungen auf den Beitritt zur Eurozone starten können. Ein Prozess, der noch ein weiteres Jahr dauern wird. Daher wird das Land frühestens im Jahr 2023 Mitglied der Eurozone werden. In diesen zwei Jahren muss Kroatien die technischen Kriterien für die Mitgliedschaft erfüllen und einen stabilen Wechselkurs vorweisen. Der WKM II legt fest, dass der Wechselkurs der Währung eines Kandidatenlandes für die Dauer von zwei Jahren vor der Einführung des Euro nur innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 15 Prozent um den vereinbarten Leitkurs schwanken darf. Die EZB teilte mit, dass der Wechselkurs des kroatischen Kuna für den Zeitraum der Teilnahme am WKM II auf 7,53450 Kuna für 1 Euro festgelegt wurde.


Der politische Konsens wurde in Kroatien von konkreten Programmen und einem ständigen Dialog mit der EZB und der EK zu den zu ergreifenden Schritten begleitet. Insbesondere seit immer klarer wurde, dass der Betritt zum WKM II auch den Betritt zur Bankenunion bedeutet. Aber letztlich ausschlaggebend ist, dass Kroatien die wirtschaftlichen Kriterien erfüllte, die eine positive Entscheidung über den Antrag Kroatiens auf Beitritt zum WKM II ermöglichen.


Kroatien könnte der Eurozone im Januar 2024 beitreten und dadurch als Investitionsstandort attraktiver werden

Kroatien könnte 2023 bereit sein, aber der Euro wird traditionell im Januar eingeführt, was den 1. Januar 2024 zum Beitrittsdatum macht. Die Einführung des Euro wird das Vertrauen der internationalen Investoren stärken und die Attraktivität des Landes als Investitionsstandort erhöhen.
 
Nachdem die Europäische Zentralbank und die Europäische Kommission mitgeteilt hatten, dass der kroatische Kuna in den Wechselkursmechanismus II (WKM II) aufgenommen wird, kündigten die kroatischen Behörden es als ein realistisches Versprechen an, dass Kroatien der Euro-Zone bis zum Ende der vierjährigen Amtszeit der neuen Regierung beitreten wird, die ihr Amt wahrscheinlich innerhalb der nächsten paar Wochen antreten wird.
 
Beispielsweise wurden 71 Prozent der Haushaltsersparnisse in den letzten acht Jahren in Euro angelegt. Auch mehr als die Hälfte der Darlehen sind an den Euro gekoppelt. Ausländische Besucher aus den Mitgliedstaaten der Eurozone generieren bis zu drei Fünftel der Übernachtungen in Kroatien und 57 Prozent des Werts der Warenexporte gehen in diese Länder.
 
Nach dem Beitritt zum WKM II muss Kroatien weiterhin die Euro-Konvergenz-Kriterien, d.h. die sog. Maastricht-Kriterien, erfüllen, um der Eurozone beitreten zu können. Diese Kriterien sind Wechselkursstabilität, Preisniveaustabilität, Stabilität der langfristigen Zinssätze parallel zu zwei wichtigen Indikatoren für die öffentlichen Finanzen: Haushaltsdefizit und Staatsverschuldung.
 
Die Kroatische Nationalbank wird auch Vertreter in das oberste Beschlussorgan der EZB entsenden, mit denselben Rechten und Pflichten wie die anderen Mitglieder und einem Stimmrecht.

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