IDW S6 – Überblick operativer Analysen im Sanierungsgutachten

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​Ein professioneller Restrukturierungs- und Sanierungsansatz ermöglicht krisengeschüttelten Unternehmen einen erfolgreichen Neustart. Um ein Unternehmen langfristig gesunden zu lassen, muss allerdings mehr betrachtet werden als nur finanzwirtschaftliche Aspekte oder das Markt- und Wettbewerbsumfeld. Ein erfolgreiches Sanierungsgutachten sollte immer das Ziel haben, den Leistungserstellungsprozess nachvollziehbar zu untersuchen und diesen zu verbessern. In den folgenden Ausgaben werden wir die operativen Analysen im Gutachten näher beleuchten und Ihnen ein Bild darüber vermitteln, welche Analysen und Erkenntnisse für ein zielführendes Sanierungsgutachten notwendig sind.


Operative Bereiche eines Gutachtens

Selbstverständlich sind je nach Unternehmen andere operative vorhanden. In einem Dienstleistungsunternehmen hängt die Wertschöpfung von der Ressource Personal ab, in anlagenintensiven Bereichen von den Produktionskapazitäten. In der Regel sind jedoch ähnliche Handlungsfelder die Garanten der vergangenen und künftigen Leistungserbringung. Nach der Identifikation der Krisenursachen und der Ableitung eines Leitbildes für das zu sanierende Unternehmen müssen entsprechende Sanierungsmaßnahmen entwickelt werden. Hierzu ist es zwingend notwendig, eine dezidierte Analyse der Handlungsfähigkeit der einzelnen Bereiche vorzunehmen.

 


Abb.1: Operative Handlungsfelder

 

Beispiele für Analysefelder

Zur Kostenoptimierung eines Unternehmens kann insbesondere der Einkauf einen wesentlichen Beitrag leisten. Ein eingesparter Euro bei den Beschaffungskosten kann den Gewinn eines Unternehmens um einen Euro erhöhen. Im Vertrieb muss zumeist ein deutlich höherer Beitrag geleistet werden, um denselben Effekt zu erreichen. Diese einfache betriebswirtschaftliche Weisheit wird jedoch häufig ignoriert zugunsten einer oftmals angestrebten Sanierung über den Umsatz. Neben den langlaufenden Sanierungsmaßnahmen in Bezug auf Beschaffungsprogramm und Lieferantenstruktur können hier jedoch auch bereits erste liquiditätsschöpfende Maßnahmen, z.B. im Bereich der Konditions- und Preismodelle, eingeleitet werden, die bereits kurzfristig finanziellen Spielraum für die Überlebensfähigkeit der Gesellschaft sichern.

Wo immer ein Produkt oder eine Dienstleistung für einen Kunden entstehen, existieren Wertschöpfung und Verschwendung in einem Wertstrom. Die Kunst ist es, die Verschwendung einzudämmen und die Prozesse am Kunden auszurichten. Ein Sanierungsgutachten, das nicht abprüft, inwieweit der Leistungserbringungsprozess adäquat ist, kann auch niemals feststellen, inwieweit das Unternehmen zukunftssicher aufgestellt und die geforderte Wettbewerbsfähigkeit (wieder-) hergestellt werden kann.

Gerade in Krisenzeiten muss man sich mit den zumeist stiefmütterlich behandelten Themenkomplexen Personal, Organisation und IT auseinandersetzen. Wenn die strukturellen Voraussetzungen nicht geschaffen sind, muss eine noch so intensive operative Restrukturierung in den leistungserbringenden Bereichen zwangsläufig scheitern. Eine Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit ist häufig schon an zwar notwendigen, jedoch unterlassenen Investitionen z.B. in die IT-Landschaft gescheitert.

In der kommenden Ausgabe werden wir unsere Themenreihe mit dem operativen Bereich „Einkauf” beginnen und aufzeigen, welche Analysen und Erkenntnisse im Rahmen eines Sanierungsgutachtens beachtenswert sind.

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Tobias A. Fusten

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