Industrie 4.0 und Organisationswandel: Ist Ihr Unternehmen bereit?

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veröffentlicht am 4. November 2015

von Michael Kolbenschlag

 
Die Digitalisierung verändert Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse; im Produktionsbereich spricht man von „Industrie 4.0” – einem neuen industriellen Zeitalter. Industrie 1.0 umfasste Ende des 18. Jahrhunderts die mechanische Fertigung mit Wasserkraft und Dampf. 2015 erleben wir die 4. Industrielle Revolution, die Produkte, Produktion und Logistik integral
vernetzt. Smart Products, Smart Factories und Smart Networks werden die Zukunft der industriellen Wertschöpfung bestimmen. Die Veränderungen wirken auf Strukturen, Menschen und Organisationen und werden massiv und einschneidend sein. Deshalb benötigen sie ein ganzheitliches Transforma­tions­management.

Was sind die wesentlichen Charakteristika von Industrie 4.0?

Ein wichtiges Element ist die vollständige Vernetzung von intelligenten Produkten, Anlagen und Menschen. Das bedeutet: Bisher autonome Systeme in Produktion und Logistik verbinden sich miteinander – mit Konsequenzen für Wertschöpfung, Geschäftsmodelle sowie nachgelagerte Dienstleistungen und Arbeitsorganisation.
 
Diese Systeme werden als cyber-physisch bezeichnet: Sie sind ein Verbund aus informatischen, softwaretechnischen Komponenten sowie mechanischen und elektronischen Teilen, die autonom über das Internet miteinander kommunizieren. Produkte werden selbst aktiv und wissen, wie sie bearbeitet werden müssen.
 

In Anlehnung an: acatech POSITION Cyber-physical Systems
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Herausforderungen der digitalen Transformation

Die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Geschäftsfeldanwendungen schreitet sehr schnell voran: Industrie 4.0 ist in modernen Unternehmen längst realisiert und ermöglicht völlig neue Szenarien und Geschäftsmodelle. Das Unternehmensumfeld wird komplexer und dynamischer, die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar zu haben, ist ein Wettbewerbsvorteil und Erfolgsfaktor. Um es mit einem Satz von Charles Darwin auszudrücken: „Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.”
 
Industrie 4.0 ist mehr als eine Technologie: Sie verändert Unternehmen fundamental. Diese substanzielle Transformation gilt es aktiv zu steuern, wenn man den Herausforderungen von Industrie 4.0 erfolgreich begegnen und die Potenziale erschließen will.
 

Umfängliche und kontinuierliche Transformation als Schlüssel zum Erfolg

Um diese Veränderungen zu steuern, müssen Unternehmen neben den technischen auch die ökonomischen und interkulturellen Aspekte berücksichtigen. Ein solches Transformationsmanagement bedarf eines ganzheitlichen Rahmens, der die verschiedenen Themen übergreifend aufeinander bezieht und sie mit Methoden und Tools untermauert.
 
Als Beispiel kann die Methodik BTM² von Prof. Dr. Axel Uhl von der Hochschule für Wirtschaft Basel dienen. Seine Methode adressiert neben den strategisch relevanten Themen des Veränderungsmanagement auch die operativen Aufgaben und hat sich in vielen Kundenprojekten bewährt.
 
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Hauptthemen des Transformationsansatz BTM²

Unternehmen müssen mit Methoden und Tools ihre individuellen Transformationsschwerpunkte adressieren. Anfangs überprüft die sog. „Head Map”, welchen Reifegrad die jeweilige Disziplin erreicht hat – z.B. das Prozessmanagement. Danach leitet man systematisch ab, welcher Reifegrad für die jeweilige Disziplin zwingend notwendig ist, um eine erfolgreiche Transformation sicherstellen zu können. Die Organisation muss befähigt werden, diese Transformation erfolgreich zu bewältigen: Wesentliche Elemente hierfür sind die operationale Exzellenz, die sich aus der notwendigen Prozesskompetenz und der IT-Excellence als „Enabler” zusammensetzt. Beides – Prozesse und IT – sind die wesentlichen Treiber, um die Herausforderungen einer tiefgreifenden Transformation umzusetzen. Daneben ist die Mitarbeiterorientierung wesentlich: Wie willens und fähig sind die Mitarbeiter, die Transformation erfolgreich mitzutragen?
 
Neben diesen unternehmensinternen Aspekten sind auch Kunden und Lieferanten entscheidend. Das Unternehmensumfeld muss die digitale Transformation ebenfalls verstehen, annehmen und begleiten. Insgesamt muss eine Transformation die ökonomischen, sozialen und technischen Aspekte berücksichtigen und ausbalancieren. Hier sind die Bereiche Management, Psychologie und IT gemeinsam gefordert.
 

Industrie 4.0 und Organisationswandel: Fazit

Industrie 4.0 verändert das gesamte Unternehmen so tiefgreifend, dass die heutigen, situativ und stark projektgetriebenen Methoden des Transformationsmanagement schnell überfordert sind. Vielmehr braucht es einen ganzheitlichen Transformationsansatz, der die kontinuierlichen Veränderungen auf allen Unternehmensebenen vernetzt und sinnvoll begleitet. Hier kann ein Konzept wie das dargestellte BTM² einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leisten.
 
Mit dem interdisziplinären Beratungsansatz von Rödl & Partner helfen wir unseren Mandanten, Transformationsaufgaben im Bereich Prozesse und IT-Lösungen zu analysieren, zu planen und zu bewältigen.

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Jens Hinkelmann

Leiter Geschäftsfeld Unternehmens- und IT-Beratung

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