Iran

​Als mit dem Implementation Day am 16. Januar 2016 die bestehenden Wirtschafts- und Finanzsanktionen der Vereinten Nationen gegen die Islamische Republik Iran erstmals gelockert wurden, bestand eine große Iran-Euphorie insbesondere bei deutschen Unternehmen und ausländischen Investoren. Denn aufgrund seiner hochdiversifizierten Wirtschaft sowie seinem nahezu grenzenlos erscheinenden Modernisierungs- und Nachholbedarf in sehr vielen Bereichen der heimischen Wirtschaft, stellte der Iran für die deutsche Wirtschaft sicherlich einen der aussichtsreichsten Märkte der letzten Jahre dar. Zahlreiche Projekte fanden, bspw. in den Bereichen Erneuerbare Energien, Infrastruktur Maschinen- und Anlagenbau, Automotive, statt.

Seit dem 4. November 2018 wurden die ursprünglich suspendierten Sanktionen vollumfänglich seitens der USA gegen den Iran in Kraft gesetzt. Dies hat dazu geführt, dass sich zahlreiche Unternehmen bereits aus dem Geschäft mit dem Iran zurückgezogen haben. Zudem haben die Banken ihren Zahlungsverkehr für den Iran-Handel faktisch eingestellt. Für Unternehmen besteht derzeit eine große Unsicherheit, welche Transaktionen weiter hin erlaubt sind und welche von den Sanktionen erfasst werden. Dies gilt auch bezüglich der konkreten Geschäftspartner und Unternehmen im Iran im Hinblick auf die aktuellen Sanktionslisten. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind folglich komplexer geworden. Umso mehr bedarf es einer abgestimmten Analyse und Vorgehensweise für eine etwaige Geschäftstätigkeit mit Bezug zum Iran.