Soziales Engagement bei Rödl & Partner: Interview mit Antje Rempe, stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftsverein Charkiw - Nürnberg e.V.

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Frau Rempe, was zeichnet den Partnerschaftsverein Charkiw – Nürnberg e.V. aus?

Wir setzen auf persönliche Begegnung, private Initiative und vertrauenswürdige, kompetente Partner in Charkiw. Unsere Projekte zielen auf die Stärkung der Zivilgesellschaft, Hilfe für Senioren, Kranke sowie bedürftige Kinder und auf interkulturelle Ausbildung von jungen Menschen. Besonders wichtig ist uns eine gute Verständigung über Ländergrenzen und Kulturen hinweg.
 

Bereits seit langem engagiert sich Rödl & Partner sozial. Welche Berührungspunkte gibt es zum Partnerschaftsverein?

Für den Partnerschaftsverein war es ein großes Glück, Dr. Bernd Rödl 1995 als Vorsitzenden gewonnen zu haben. Er führt den Verein nun schon seit fast 20 Jahren. Dabei hat er das wichtigste Projekt, das Kultur- und Bildungszentrum „Nürnberger Haus” in Charkiw, auf den Weg gebracht. Er stattete es so aus, dass es sich bis heute zu einem angesehenen Kultur- und Sprachlernzentrum sowie zu einer zentralen deutsch-ukrainischen Mittlereinrichtung entwickelt hat. Auch die Sozialprojekte wie die Armenküche und das Kinderförderzentrum wurden regelmäßig von Rödl & Partner unterstützt. 2013 verzichtete Rödl & Partner auf den Versand von Weihnachtskarten an seine Mandanten und spendete stattdessen 10.000 Euro an den Partnerschaftsverein. Zu unserer unendlichen Freude hat Rödl & Partner beschlossen, diese Aktion zu wiederholen.
 

Sowohl 2013 als auch 2014 spendete Rödl & Partner jeweils 10.000 Euro. Welche Projekte wurden mit diesen Beträgen ermöglicht?

Mit der Spende 2013 wurde das Jugendprojekt „Kriegsgewalt und Menschenrechte” in Nürnberg ermöglicht. Vom 12. bis 20. Juli 2014 wohnten 10 junge Charkiwer in den Familien ihrer Nürnberger Freunde, die sie im letzten Jahr in Charkiw kennengelernt hatten. Zusammen mit 13 Sigmund-Schuckert-Gymnasiasten begaben sie sich auf die Spuren des 2. Weltkriegs und des Nationalsozialismus in Nürnberg. Sie besuchten das Doku-Zentrum, die Straße der Menschenrechte und das Memorium. Sie führten Gespräche mit dem Nürnberger Menschenrechtsbüro und interviewten Passanten auf der Straße zum 2. Weltkrieg. Der Ausflug zu den Gedenkstätten Buchenwald, ein ehemaliges Konzentrationslager, hinterließ einen besonders bleibenden Eindruck. Aufgrund ihrer intensiven Arbeit und Auseinandersetzung mit den Menschenrechten und der Erinnerungskultur erhielten die Schüler den „Hermann-Kesten-Preis” vom Verband der Schriftsteller Mittelfrankens. Bei der Preisverleihung in der Nürnberger Stadtbibliothek präsentierte das junge Projektteam seine Ergebnisse: einen Blog, einen Film und eine Diashow. Die aufgezeichneten Interviews sollen in einer Broschüre für den Einsatz in Nürnberger und Charkiwer Schulen zusammengefasst werden. Alle Erfahrungen wurden in dem Blog http://ssgcharkiw.wordpress.com/ festgehalten.
 
Mit der Spende 2014 soll wieder ein Schülerprojekt auf den Weg gebracht werden, das aufgrund der derzeitigen unübersichtlichen und schwierigen Lage in Charkiw auch in Nürnberg stattfinden wird. Da es 2015 ein Jugendforum der UNESCO Schulen in Nürnberg zum Thema „Medien und Propaganda” geben wird, ist eine Jugendbegegnung erneut mit dem Sigmund-Schuckert-Gymnasium zusammen um diese Veranstaltung herum denkbar. Allerdings sollten diesmal auch der Schulalltag und das Thema „Menschenrechte” mit direktem Gegenwartsbezug nicht zu kurz kommen.
 

Das Jugendbegegnungsprojekt stand unter dem Motto „Kriegsgewalt und Menschenrechte”. Welche Erkenntnisse haben die jungen Erwachsenen v.a. in dieser schwierigen Zeit der Ukraine mitgenommen?

Die jungen Erwachsenen haben erkannt, wie sehr jede Kriegsgewalt die Menschenrechte verletzt und außer Kraft setzt, und dass man aber gerade deshalb besonders um die Menschenrechte kämpfen muss. Besonders betroffen waren sie vom Schrecken des Konzentrationslagers Buchenwald. Es wurde aber auch für sie deutlich, dass man selbst aktiv werden und sich einsetzen muss. Sehr wichtig waren in der Projekt-Woche Freundschaft sowie gemeinsames Arbeiten, Diskutieren und Spaßhaben. So erfuhren unsere Gäste eine Solidarität, die ihnen neue Kraft im schwierigen Alltag in Charkiw gegeben hat. 
 

Wie kann man den Verein individuell unterstützen?
 

        • Man kann Mitglied werden und unsere Aktivitäten mittragen bzw. mitgestalten. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 30 Euro im Jahr.
        • Man kann spenden, entweder allgemein oder gezielt für ein Projekt wie das Nürnberger Haus, die Armenküche, das Kinderförderzentrum, Hilfe für Flüchtlingskinder, die Sozialstation oder die Kindertuberkuloseambulanz. Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg,  IBAN DE12760501010001350058
        • Man kann je nach Bedarf, sein Wissen und seine Erfahrung zur Verfügung stellen.
           
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Für ihre intensive Auseinandersetzung mit dem 2. Weltkrieg im Rahmen des von Rödl & Partner unterstützten Jugendbegegnungsprojekts erhielten die Schüler den Hermann-Kesten-Preis.
 
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