München nimmt urbanes Seilbahn-Konzept unter die Lupe

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veröffentlicht am 8. August 2018
Der Frankfurter Ring ist eine der meistfrequentierten Straßen in München. Um die Verkehrssituation im nördlichen Teil der Landeshauptstadt zu entlasten, wird derzeit über die Integration eines Seilbahn-Konzepts in den öffentlichen Nahverkehr nachgedacht.

Die Idee wurde im Juli von Staatsministerin Ilse Aigner, Oberbürgermeister Dieter Reiter und Dr. Jürgen Büllesbach, Vorstandsmitglied der Schörghuber Unternehmensgruppe, vorgestellt. Auf 4,5 Kilometern könnte demnach eine Direktverbindung den Osten mit dem Westen der Stadt verbinden. In einer Testphase soll nun die Umsetzbarkeit der urbanen Seilbahn untersucht werden.


Seilbahn-Systeme werden in Europa bislang für touristische Zwecke eingesetzt. Als Nahverkehrsmittel werden Seilbahnen bereits erfolgreich in einigen südamerikanischen Ländern genutzt, bspw. in der bolivianischen Hauptstadt La Paz, in der kolumbianischen Stadt Medellín und in der Metropolregion von Mexiko-Stadt.

 

Bewertung für die Praxis

In einem Arbeitsbericht des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zum Projekt „Praxis urbaner Luftseilbahnen” wird betont, dass es sich bei Seilbahn-Systemen um ausgereifte Systeme handelt, welche alternativ zu Bus, Straßenbahn und U-Bahn zum Einsatz kommen können. Da durch die Punkt-zu-Punkt-Verbindung jedoch keine Verkehrsnachfrage in der Fläche bedient werden kann, stellen Seilbahn-Systeme nur im Kontext gewisser Rahmenbedingungen eine sinnvolle Alternative dar. Sie können als Zubringer für getrennt liegende Infrastrukturen fungieren und unter anderem topografische Hürden, wie sie bspw. durch die Talkessel- und Hanglage in der bolivianischen Hauptstadt La Paz vorzufinden sind, effizient überwinden. In dem genannten Arbeitsbericht werden neben der Barrierefreiheit und der Möglichkeit zur Fahrradmitnahme weitere Vorteile von Seilbahn-Systemen genannt, bspw. Reisezeitverkürzung, sparsamer Flächenverbrauch, geringe Lärmbelastung und geringer Emissionsausstoß.

 

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