Stadt Kempten will im Nahverkehr hoch hinaus

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veröffentlicht am 2. Oktober 2019
von Alexander Faulhaber

 

​Seilbahnen gehören zum Bild des Allgäus wie die Berge. Insofern sind zwischen Füssen und Oberstdorf Gondeln auch so allgegenwärtig wie diesbezügliche Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern von Seilbahnen im Alpenraum. Seilbahnprojekte werden nämlich bei Weitem nicht nur positiv bewertet, sondern lösen regelmäßig auch große Widerstände unter Bevölkerung und Naturschutzorganisationen aus. Eine besonders hitzige diesbezügliche Auseinandersetzung fand nach mehreren Jahren Diskussion erst kürzlich unter großer medialer Begleitung ihr Ende und führte im Ergebnis dazu, dass der Neubau einer Skischaukel zugunsten alpenbezogener Schutzzonen abgesagt wurde [1].

 

Eine der jüngsten „Gondel-Initiativen” im Allgäu dürfte indes mindestens vorläufig erst einmal auf nicht so viel Widerstand stoßen. Hierbei dreht sich die Diskussion um eine Seilbahn, die keinen Eingriff in die alpenländische Umwelt nach sich zöge. Entgegen einer Belastung könnte die geplante Initiative dem Grunde nach sogar zu einer Entlastung der Umwelt in Form einer Verringerung von CO2-Emissionen führen. Die Rede ist von einer Seilbahn in der Stadt Kempten, die den innerstädtischen Nahverkehr entlasten soll.

 

Nach der Landeshauptstadt München gibt es nun also eine weitere Initiative im Süden des Freistaates, die sich mit diesem alternativen Nahverkehrsangebot auseinandersetzt. Anfang September wurde mit der Übergabe eines Fördermittelbescheides an den Oberbürgermeister der Grundstein gelegt, die bisherigen Überlegungen in Kempten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie weiter zu konkretisieren. 50.000 Euro gibt der Freistaat Bayern, um die Realisierbarkeit eines innerstädtischen Gondelverkehrs in Kempten zu beleuchten.

 

Abseits des ermittelten Kosten- und Zuschussbedarfs für Bau und Betrieb der Stadtseilbahnen darf man sowohl in der Landeshauptstadt als auch in Kempten auch noch auf ein weiteres Ergebnis der Untersuchungen gespannt sein. Fraglich ist nämlich auch, welche Ergebnisse eine Nutzenbewertung der Erweiterung des städtischen Nahverkehrsangebotes in Form einer Stadtseilbahn zeigen und inwiefern weitere Überlegungen zur Entlastung des städtischen Nahverkehrs eine Rolle spielen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

 

 

[1] Im konkreten Fall ging es um den Neubau einer Skischaukel am Riedberger Horn, die eine Veränderung des Alpenplans und einen damit verbundenen massiven Eingriff in die Natur bedeutet hätte.

 

 

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