Neun-Euro-Ticket als Heilsbringer für den ÖPNV?

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veröffentlicht am 20. April 2022 

 

Der Rahmen für das sogenannte Neun-Euro-Ticket, welches die Bundesregierung in ihrem Energie-Entlastungspaket vorgesehen hat, manifestiert sich langsam, auch wenn zur Finanzierung noch nicht alle Fragen geklärt sind.

 

Ab Mai will der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf der Seite besserweiter.de über die Details informieren. Daneben werden in den sozialen Medien unter dem Hashtag #9fuer90 von den Verkehrsunternehmen bereits bekannte Rahmenbedingungen verbreitet.

 

  • Die derzeit bekannten Rahmenbedingungen (vorbehaltlich weiterer Änderungen) sind:
  • Geltungsdauer: 01.06. bis 31.08.2022
  • Kosten für die Fahrgäste: 9 Euro pro Monat, wobei es keine gleitenden Geltungszeiträume geben soll, sondern pro Kalendermonat
  • Verfügbarkeit: Das Ticket soll vorrangig digital, aber auch analog in Kundenzentren und Automaten vertrieben werden
  • Geltungsrahmen: Bundesweit in Bussen, U-Bahnen, S-Bahnen und im Regionalverkehr
  • Fahrgäste mit Abonnement müssen sich bezüglich einer Verrechnung um nichts kümmern und können sich laut VDV über einen „Treuebonus” freuen

 

Über die Finanzierung des Tickets wird zwischen Bund und Ländern derzeit verhandelt. Klar ist, dass der Bund die 2,5 Milliarden Euro zur Finanzierung des Tickets übernimmt. Unklar ist, ob der Bund auch die zusätzlich von den Ländern geforderten Mittel (ca. 1,5 Milliarden Euro) für den Ausgleich gestiegener Energiekosten übernimmt, um zu verhindern, dass die Ticketpreise grundsätzlich erhöht werden müssen. Da auch das Regionalisierungsgesetz angepasst werden muss, um die Auszahlungen vom Bund an die Länder zu ermöglichen, drängt die Zeit.

 

Bewertung für die Praxis

Die ÖPNV-Branche möchte das Neun-Euro-Ticket nicht nur als vorübergehende Vergünstigung sehen, sondern die Möglichkeit nutzen, möglichst viele neue Fahrgäste (zurück) zu gewinnen. Kritisiert wird, dass die Attraktivität des ÖPNV nicht nur über den Preis, sondern vor allem durch ein besseres Angebot erreicht würde. Aufgrund des Kapazitätsmangels ist aber nicht damit zu rechnen, dass auf Strecken mit hoher Auslastung mehr Züge eingesetzt würden, wie der VDV mitteilte.

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Till Stegemann

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