Im Erzgebirge fährt ein Zug ohne Lokführer

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veröffentlicht am 30. Oktober 2019

 
Im historischen Bahnhof von Schlettau ist erstmals ein Zug ohne Lokführer über die Gleise gerollt. Gesteuert wurde aus der Ferne mittels 5G Mobilfunktechnologie.


Auf der Versuchsstrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg absolvierte der Laborzug „Lucy” am Bahnhof Schlettau eine Aus- und eine Einfahrt. Dabei war das Cockpit leer. Über Kameras wurde die Sicht aus dem Triebwagen zu einem Fahrzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) übertragen. Dort saß der Lokführer an einem ausgelagerten Führerstand und steuerte die Fahrt wie bei einer Modelleisenbahn aus der Ferne.

 

Um so einen Fernsteuerungsprozess überhaupt durchführen zu können, bedarf es einer großen Datenübertragungsrate mit geringer Latenz. Hierfür eignet sich die neue Mobilfunktechnologie 5G. Das Erzgebirge kennt zwar viele Funklöcher, allerdings hatte Vodafone eigens für das Forschungsprojekt in Schlettau kürzlich einen mobilen Gittermast mit zwei 5G-Antennen errichtet.

 

Bei dem Test im Erzgebirge handelt es sich nicht um autonomes Fahren, sondern um teleoperiertes Fahren. Autonome Fahrzeuge werden von einem Computer gesteuert, das teleoperierte Fahren funktioniert nur mit einem Lokführer, auch wenn dieser nicht mehr im Zug sitzt.

 

Teleoperiertes Fahren kann nur ein Zwischenschritt zum autonomen Fahren sein oder dieses künftig ergänzen. Angenommen, ein autonom fahrender Zug kommt wegen einer Störung auf der Strecke zum Halten, dann kann ein Lokführer aus der Fernleitwarte den Zug übernehmen und weitersteuern.

 

 

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