Kontinuierliches Netzkostencontrolling als Beitrag zum langfristigen Unternehmenserfolg

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​veröffentlicht am 29. September 2014

 

Zunehmender Kosten- und Erfolgsdruck, schwierigere Finanzierungsbedingungen und immer komplexere Regulierungsvorschriften zwingen auch kleine und mittlere Energieversorgungsunternehmen, sich intensiv mit dem Thema Controlling auseinanderzusetzen.
 

Aktive Unternehmenssteuerung durch Netzkostencontrolling

Nach einer zu Anfang des Jahres veröffentlichten Stellungnahme der Beschlusskammer 8 (zuständig für Netzentgelte Strom) der Bundesnetzagentur (BNetzA) auf eine Prozesskostenrechnung im Rahmen der Anreizregulierung verzichten zu wollen, richtet sich der Fokus aktuell auf die Evaluierung der Anreizregulierung für die kommenden Regulierungsperioden. Im Zuge des von der BNetzA gesteuerten Evaluierungsverfahrens zeichnet sich ab, dass der aktuelle Regulierungsrahmen im Wesentlichen beibehalten wird und lediglich punktuelle Anpassungen stattfinden. So wird u.a. die Verschärfung der Effizienzvorgaben (z. B. keine Best-of-four-Ermittlung) diskutiert. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein weiter steigender Kosten- und Erfolgsdruck, dem vor allem durch ein zielgerichtetes Kostencontrolling begegnet werden kann.
 
So zeigt folgende Abbildung, dass durch ein fortlaufendes Kostenmonitoring eine aktive Unternehmenssteuerung möglich ist, da die entsprechenden Informationen zeitnah im Planungsprozess erfasst werden können.

Kontinuierliches Netzcontrolling (vor allem im Bezug auf die festgesetzte Erlösobergrenze) ermöglicht den Netzbetreibern einen regelmäßigen Überblick über die aktuelle Finanz- und Ertragslage. Zudem ist im Rahmen eines Plan-Ist-Vergleichs eine aktive Unternehmenssteuerung möglich, die im Hinblick auf das nächste Fotojahr eine optimale Kosten- und Erlösstruktur gewährleistet. Weiter können durch ein effektives Netzkostencontrolling die jeweiligen Netzergebnisse detailliert erläutert werden. Durch eine Erfassung der Kostenarten im bekannten Erhebungsbogen der Regulierungsbehörden wird zusätzlich eine Argumentationshilfe für die nächste Kostenprüfung geschaffen.
 
Statische Kostenprüfung
 
Fortlaufendes Kostenmonitoring

Interner Plan-Ist-Abgleich und unternehmensübergreifen des Benchmarking

Das von Rödl & Partner entwickelte Konzept zum Netzkostencontrolling basiert zunächst auf einer internen Kosten- und Erlösanalyse. Diese ermöglicht eine unternehmensspezifische Prüfung der Kosten und Strukturen. Daneben wird auf Basis einer Kennzahlenanalyse ein unternehmensübergreifendes Benchmarking durchgeführt, um einen Vergleich mit anderen Netzbetreibern zu ermöglichen. So können sowohl interne Verläufe als auch externe Vergleiche über die Prozesse und Strukturen eines Unternehmens aufgezeigt werden. Hierfür wird auf bereits vorhandene Daten zurückgegriffen, die u.a. im Rahmen der Jahresabschlusserstellung ermittelt worden sind (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Summen- und Saldenliste, Anlagevermögen).

Die folgende Abbildung zeigt die Prozessschritte unseres Netzkostencontrollings:

Prozessschritte Netzcontrolling
In der Input-Ebene liegt der Fokus darauf, die bereits bestehenden Informationen und Auswertungen aus dem Berichtswesen des Netzbetreibers zu nutzen, um einen zusätzlichen Aufwand in der Datenbereitungsstellung zu vermeiden. Danach greifen wir auf die gleichen Datenquellen zurück, die auch für die Erhebung im Fotojahr zur Verfügung standen. Insoweit wird eine konsistente und damit vergleichbare Datenaufbereitung möglich.

Die Analyse-Ebene lenkt zunächst den Blick auf die Kostenentwicklung im Vergleich zum jeweiligen Fotojahr. Hierbei wird für die einzelnen Kostenarten aufgezeigt, ob das vorgegebene „Budget“ eingehalten wird und welche negativen bzw. positiven (Kosten sind kleiner als im Fotojahr) Ergebniseffekte sich hieraus ergeben. Um neben der internen Kostentransparenz zudem Informationen zu möglichen Kostensenkungspotenzialen aufzeigen zu können, werden aus den Kosten- und Strukturdaten Kennzahlen (u. a. Investitionsquote, Personalkostenquote, spezifische Netzkosten) für ein anonymisiertes Bechmarking abgeleitet.

Die Ergebnis-Ebene zeigt danach auf, wie eine optimale Kostenstruktur für die nächsten Fotojahre erreicht werden kann. Im Rahmen von Vor-Ort-Besprechungen werden neben konkreten Ergebnissen und Kennzahlen auch die Zusammenhänge erläutert. So werden Simulationsrechnungen zur Verfügung gestellt, die beispielsweise die Netzkostenwirkung im Hinblick auf den Zeitpunkt einer Investitionsmaßnahme aufzeigen („erlösbasiertes“ Asset Management). So ist unser Netzkostencontrolling ein wesentlicher Beitrag zur Optimierung der Kosten- und Erlösstruktur der Fotojahre 2015 und 2016.

Darüber hinaus beschäftigt sich Rödl & Partner derzeit intensiv mit der Analyse des Status quo des Controllings bei kleinen und mittleren Unternehmen. Eine bereits im Jahr 2009 veröffentlichte Studie ergab erste fundierte Erkenntnisse zur Ausprägung des Controllings bei kleinen und mittleren Energieversorgern. In einer Folgeumfrage werden nun die Entwicklungen in den letzten Jahren sowie die aktuelle Ausprägung analysiert. Hierzu haben wir einen Fragebogen konzipiert, der auf der Seite www.roedl.de/controlling-umfrage zu finden ist.

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich die Zeit für die Beantwortung des Fragebogens nehmen würden. Als Teilnehmer der Umfrage erhalten Sie die auf dem Fragebogen basierende Studie. Der unternehmensübergreifende Vergleich liefert Ihnen wertvolle Anhaltspunkte für mögliche Anpassungen in Ihrem Unternehmen.

Kontakt

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Jürgen Dobler

Diplom-Betriebswirt (FH), Steuerberater

Partner

+49 911 9193 3617

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