Die Klimabilanz von Stadtwerken dekarbonisieren, aber wie?

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veröffentlicht am 29. März 2022

 

Stadtwerke sind und werden zunehmend gefordert, Klimabilanzen zu erstellen, Klimaschutzmaßnahmen zu implementieren und Ziele zur CO2-Minderung und zur Klimaneutralität festzulegen. Das stellt Stadtwerke vor massive Herausforderungen, denn das Geschäftsmodell von Stadtwerken basiert mehr oder weniger auf der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Ob der verkaufte Strom, immer noch zu einem erheblichen Teil in fossilen Kraftwerken produziert, oder das verkaufte Erdgas, die wesentlichen Ertragsquellen von Stadtwerken sind verbunden mit fossilen Brennstoffen.

 

Stadtwerke können sich nicht einfach auf den Standpunkt stellen, dass die direkten Emissionen (Eigenverbrauch von Energie und Ressourcen) gering sind und daher der CO2-Fußabdruck auch unbedeutend sei. Die Wahrheit ist, dass die Musik in den vor- und nachgelagerten Prozessen spielt. Mit der Erzeugung von Strom in fossilen Kraftwerken sind erhebliche CO2-Emissionen verbunden. Das verkaufte Erdgas wird beim Kunden verbrannt und in CO2 umgewandelt. Zu denken, um die Diskussion der vor- und nachgelagerten Emissionen herumzukommen, wäre zu kurz gedacht. Denn wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral sein will, können die fossilen Kraftwerke nicht einfach so weiterlaufen oder fossiles Erdgas verbrannt werden.

 

Um nicht in irgendwelche Rechtfertigungsdiskussionen mit der lokalen Politik oder Umweltverbänden zu gelangen, wäre eine ehrliche Herangehensweise an dieses Thema wichtig. Denn von heute auf morgen werden wir nicht aus der fossil geprägten Welt aussteigen können.

 

E.ON hat hier vorgemacht, wie man es nicht machen sollte. E.ON wollte sich nach außen als Vorreiter in Szene setzen, sieht sich aber nun Greenwashing Vorwürfen ausgesetzt. Das Ziel der Klimaneutralität von E.ON bis 2040 hört sich auf den ersten Blick ambitioniert an. Das NewClimate Institute hat aber die genauen Hintergründe analysiert und ist zum Ergebnis gekommen, dass sich dieses Ziel nur auf die direkten Emissionen bezieht und die verkaufte Energie nicht berücksichtigt wird. Damit wird ein Großteil der Emissionen außen vor gelassen.

 

Das sollte Stadtwerken nicht passieren, denn nichts wäre fataler, als durch solche Aktionen das eigene positive Image zu beschädigen. Wichtig ist, bei dem Thema glaubwürdig und transparent zu sein, anstatt vermeintlich ambitionierte Ziele zu propagieren, die sich bei genauerem Hinsehen als "Luftnummer" erweisen.

 

Die Ukraine-Krise wirkt hier noch mal wie ein Brennglas, wie abhängig wir von fossilen Energieträgern aus Russland und anderen Ländern sind. Wir sind der Überzeugung, dass sich der Transformationsprozess raus aus fossilen Energien nun noch erheblich beschleunigen wird. Stadtwerke sind gut beraten, diesen Transformationsprozess proaktiv zu gestalten, statt am Ende von den Veränderungsprozessen überrollt zu werden.

 

Wir helfen Ihnen gern, hier glaubhafte und nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.

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Dr. Matthias Koch

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