Erfolgsfaktor Rechnungswesen – Unternehmen realisieren Vorteile aus der Modernisierung des Rechnungswesens

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Wettbewerbsdruck, Marktveränderungen und Innovation zwingen Unternehmen zur ständigen Überprüfung ihrer Strukturen, Prozesse, Produkte und Leistungen. Einkauf, Vertrieb, Produktion sowie zahlreiche Verwaltungsbereiche stehen dabei üblicherweise im Mittelpunkt. Weitgehend unberührt davon bleibt das Rechnungswesen.
Steigende Anforderungen an die Berichterstattung werden flexibel integriert, ohne dass sich an der grundsätzlichen Struktur oder den Prozessen grundlegende Änderungen ergeben. In der Praxis präsentiert sich ein Gebilde, das auf der traditionellen Trennung von externem und internem Rechnungswesen aufbaut und aus einem komplexen Geflecht an IT-Programmen und selbstentwickelten Lösungen, häufig auf der Grundlage von Excel oder sog. BI-Systemen, besteht. Die Prozesskosten der Informationsgewinnung sind unbekannt. Das Wissen über die Zusammenhänge und Funktionsfähigkeit ist nur in den Köpfen weniger Mitarbeiter vorhanden. Die im Mittelstand gebräuchliche Formel „Verwaltung verdient kein Geld”, muss in „Verwaltung wird zum Entwicklungsrisiko” umgeschrieben werden. Es ist Zeit, das Rechnungswesen als wichtigen Erfolgsfaktor zu begreifen und mit einer zielgerichteten Modernisierung Effizienzgewinne zu realisieren. Die Leitlinien der Modernisierung lassen sich dabei wie folgt beschreiben:
  • Spätestens seit Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) in 2009 ist die „Einheitsbilanz” nicht mehr darstellbar; Handelsrecht und Steuerrecht gehen getrennte Wege. Die Trennung in externes (Finanzbuchhaltung) und internes Rechnungswesen (Betriebsbuchhaltung) ist hinfällig. Heute unterscheidet man das handelsrechtlich-orientierte Rechnungswesen (Management Accounting) und die integrierte Steuerbuchhaltung (Tax Accounting).
  • Das Management-Accounting umfasst die auf externe Adressaten gerichtete Berichterstattung gleichermaßen wie die für die Unternehmenssteuerung notwendige Planung, Kosten- und Leistungsrechnung oder weitere Berichte, wie z. B. über Kennzahlen (Covenants, KPI).
  • Die Unternehmensplanung integriert die Perspektiven Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage.
  • Die Komplexität von Kosten- und Leistungsrechnungen wird durch den Verzicht auf kalkulatorische Anders- und Zusatzkosten deutlich reduziert.
  • Der Umfang der Konten wird durch Hinterfragen der Informationsgenauigkeit bzw. deren Nutzen reduziert; im Konzern werden Kontenpläne vereinheitlicht. Die Informationsgewinnung und -verarbeitung nutzt alle Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung. Die papierlose Buchhaltung ist heute bereits auf der Grundlage des BMF-Schreibens vom 14. November 2015 zu den GoBD – Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff – möglich. Manuelles Buchen gehört damit der Vergangenheit an.
  • Der Software-Flickenteppich ist zugunsten eines integrierten Rechnungswesens, das alle Bereiche und Prozesse eines Unternehmens abbildet, abzulösen. Die Standardisierung zentraler Prozesse schafft weitere Effizienzgewinne.
  • Wesentliche Reportingprozesse, wie Monats-/Quartals-/Jahresabschluss, Planung, etc. werden auf ihre Zeitfresser analysiert und optimiert.
  • Verrechnungs- und Sammelkonten werden abgeschafft bzw. auf das Nötigste reduziert.
  • „Die Buchhaltung” lernt, proaktiv unterjährig mit den Bereichsleitern und Geschäftsführern zu kommunizieren. Information ist Bring- und Holschuld.
Die Modernisierung des Rechnungswesens gehört auf den Arbeitsplan eines jeden Unternehmens. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Kosten der Modernisierung durch nachweisbare Effizienzgewinne innerhalb kurzer Zeit kompensiert werden.
 
zuletzt aktualisiert am 21.05.2015

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Martin Wambach

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, IT-Auditor IDW

Geschäftsführender Partner, Chief Digital Officer

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