Positive Aussichten für Südafrikas Windenergiesektor

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zuletzt aktualisiert am 5. Dezember 2018


Südafrika ist Afrikas größter Wind­energie­produ­zent mit 25 Wind­farmen, 961 Wind­turbinen und einer installierten Kapazität von 2.410,4 MW. Der Wind­energie­markt konzentriert sich aktuell auf das öffen­tliche Aus­schreibungs­programm. Zunehmend gewinnen aber auch dezentrale Lösungen zur Eigen­versorgung an Interesse.

 

Windrad Header

Laut einer Studie des südafrikanischen Council for Scientific and Industrial Research, die in Zusammen­arbeit mit dem South African Energy Development Institute, dem staatlichen Energieunternehmen Eskom und dem Fraunhofer-Institute für Windenergiesysteme erstellt wurde, beträgt das Windenergiepotenzial Südafrikas, wenn Windparks im ganzen Land außer in Sperrgebieten (Nationalparks, Siedlungsgebiete usw.) installiert wären, 6.700 GW. Dieses Windenergiepotenzial ist groß genug, um den gesamten Strom der Welt zu liefern. Den aktuellen Bedarf Südafrikas zu decken (rund 250 TWh/Jahr), würde eine Fläche von 0,6 Prozent des Landes erfordern.

 

Der Markt für Windenergie startete in Südafrika 2011 mit der Einführung des öffentlichen Ausschrei­bungs­programms Renewable Energy Independent Power Producer Procurement Programme (REIPPPP). 22 der 25 operativen Windfarmen sind REIPPPP-Projekte. Weitere 9 Windparks haben bereits einen Zuschlag erhalten. Geboten wird auf den Preis pro kWh und die erfolgreichen Bieter schließen einen 20-jährigen Strom­ab­nahme­ver­trag mit Eskom ab.


REIPPPP wurde in den ersten Jahren als großer Erfolg gefeiert. In den letzten Jahren war das Programm jedoch hauptsächlich mit negativen Schlagzeilen behaftet, nachdem es ab 2016 für 2 Jahre stillstand. Grund dafür war die Weigerung Eskoms, die Stromabnahmeverträge der erfolgreichen Bieter zu unter­zeichnen. Dieser Streit mit Eskom ist nun beendet, die ausstehenden Stromabnahmeverträge sind unter­schrieben und die 5. Aus­schrei­bungs­runde ist für Ende 2018 geplant.

 

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Kosten für Windenergie der abgeschlossenen REIPPPP-Runden:

durchschnittlichen Kosten für Windenergie  

 

Ein aktiver Markt für Windkraft außerhalb von REIPPPP besteht in Südafrika derzeit noch nicht. Es gibt vereinzelte Windkraftprojekte, wie z.B. die Darling Wind Farm in der Nähe von Kapstadt, deren Strom die Stadt Kapstadt abnimmt, und Electrawinds in der Nähe von Port Elizabeth, deren Strom von dem unabhängigen Stromhändler POWERX abgenommen wird.

 

Die stark steigenden Strompreise (seit 2008 über 15 Prozent pro Jahr) und die unsichere Stromversorgung der letzten Jahre haben das Interesse gewerblicher und industrieller Kunden an dezentraler Stromver­sorgung, u.a. durch Nutzung von Windkraft, geweckt. Auch der Stillstand von REIPPPP hat dazu geführt, dass sich Projekt­entwickler für alternative Windkraftprojekte auf Basis von Direktabnahmever­trägen (Corporate PPA) interes­sieren. Die größte Hürde für solche Projekte besteht in dem Erhalt der Stromer­zeugungserlaubnis und der Stromdurchleitung. Es gibt jedoch erste Erfolgsgeschichten für EE-Projekte, die diese Hürden gemeistert haben.


Dies ist insbesondere die Biogasanlage, die das BMW-Werk in der Gauteng Provinz versorgt. Eine Möglich­keit, um diese Hürden zu umgehen, ist der Einsatz einzelner Windturbinen mit einer Kapazität unter 1 MW (somit entfällt das Erfordernis der Stromerzeugungserlaubnis) auf dem Gelände des Stromab­nehmers. Neben der dezentralen Stromversorgung ist für deutsche Unternehmen auch die angekündigte 5. REIPPPP Aus­schrei­bungs­runde von Interesse.

 

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Anna-Lena Becker, LL.M.

Rechtsanwältin

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