Digitales Vermögensreporting hat Haftungsrisiken von Kommunen, Stiftungen, Kirchen oder Verbänden fest im Griff

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von Klaus Meitinger (Private Wealth GmbH & Co. KG)

veröffentlicht am 7. Januar 2020

 

Digitales Vermögensreporting – jederzeit online einen informativen, strukturierten Überblick über das Gesamtvermögen zu bekommen, ist der Schlüssel für erfolgreiches Vermögensmanagement. Alexander Etterer, Partner und verantwortlich für den Geschäftsbereich Wealth, Reporting & Controlling der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner, erklärt, wie vermögende Familien dies intelligent implementieren und nutzen.

 

„Ein digitales Vermögensreporting muss heute in besonders hohem Maß die Anforderungen an ein leistungsfähiges und modernes Risikofrühwarnsystem erfüllen”, erklärt Alexander Etterer, Leiter der Fachabteilung „Wealth, Reporting & Controlling” bei Rödl & Partner. „Sobald ein ,Alarm’ ausgelöst wird, erhalten die dafür vorgesehenen Empfänger automatisch eine E-Mail-Nachricht. Sie kann Informationen über die Verletzung von Anlagegrenzen und Risikokennzahlen oder Soll-Ist-Abweichungen enthalten. Dadurch wird dem Vermögensträger oder seinem Family Officer ermöglicht, ohne zeitliche Verzögerung zu handeln. Denn nur wer sofort informiert wird, kann sofort entscheiden.”


Tatsächlich ist die Zeit längst vorbei, da der Kämmerer oder Stiftungsvorstand einmal im Quartal an einem fest vereinbarten persönlichen Reporting-Termin die Entwicklung des Vermögens im Blick in den Rückspiegel diskutiert. „Insbesondere in schwankungsintensiveren Marktphasen an den weltweiten Finanzmärkten reicht das einfach nicht, um begründete Entscheidungen treffen zu können.”


Doch das ist nur ein Grund, warum Alexander Etterer seit Jahren für ein professionelles Vermögensreporting bei semiprofessionellen Anlegern wie Kommunen, Stiftungen, Versorgungseinrichtungen oder Verbänden wirbt. Vor allem, weil semiprofessionelle Investoren heute in der Regel mehrere Vermögensverwalter mandatieren, um das Management ihres liquiden Vermögens zu diversifizieren. Nur wenn es gelingt, all dies in Echtzeit zu konsolidieren – rund um die Uhr, 24 Stunden, sieben Tage die Woche, ortsunabhängig –, kann das Vermögen intelligent verwaltet werden”, macht der Experte klar.

 

Richtig aufgesetzt, werde das Vermögensreporting zur zentralen Steuerungseinheit für den Kämmerer oder Geschäftsführer der Einrichtung. Sie können so die Gesamtvermögensstrategie analysieren, überwachen, kontrollieren und zukunftsorientiert ausrichten. „Ich bin trotzdem immer wieder überrascht, wie viele semiprofessionelle Anleger sich kaum Gedanken darüber machen und ihr Geldvermögen letztlich im Blindflug von Vermögensverwaltern bewirtschaften lassen, sind damit doch viele Haftungsrisiken verbunden.”


Heute leistet Vermögensreporting wertvolle Dienste. Und wird von verschiedenen Berichtsempfängern wie Vermögensträger, Steuerberater und Berater intensiv genutzt. „Jeder hat die benötigten Informationen individuell konfiguriert immer griffbereit zur Verfügung. Das sorgt für einen enormen Effizienzgewinn.”


Gerade der Übergang von der alten analogen in die neue digitale Reporting-Welt schafft völlig neue Perspektiven. Vor allem ermöglicht es, in Echtzeit zu navigieren und zu informieren.

 

Der nächste logische Schritt sei dann die Implementierung eines intelligenten Vermögenscontrollings. „Das digitale Reporting ist sozusagen die Grundlage des Controllings. Während dabei die Aufbereitung der reinen Daten und Zahlen den Ausgangspunkt weiterer Überlegungen bildet, stehen beim fortlaufenden Controlling die Semiprofessionellen mit all ihren Bedürfnissen und ihrer individuellen Risikotragfähigkeit im Fokus.” Mithilfe der Controlling-Tätigkeiten können sämtliche Anlagen des liquiden Vermögens hinsichtlich der Rendite-, Risiko- und Kostenstruktur untersucht und Optimierungspotenziale, aber auch Risikoherde identifiziert werden. Darüber hinaus wird die gewählte Anlagestrategie im Hinblick auf deren tatsächliche Umsetzung durch die beauftragten Vermögensverwalter fortlaufend überprüft. Auch unterliegen die periodischen Reportings der jeweiligen Vermögensverwalter einer Plausibilitätsprüfung.


„Die aus dem Vermögenscontrolling gewonnenen Erkenntnisse dienen also der Planung und Steuerung des Gesamtvermögens und stellen sicher, dass mögliche Risiken einzelner Kapitalanlagen frühzeitig erkannt werden und das Geldvermögen keinen nachhaltigen Schaden erleidet”, verdeutlicht Alexander Etterer und schließt: „Digitales Reporting und Controlling sind also eng verzahnt. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass Risiken vorgebeugt wird und eine rationale, zielorientierte Bewirtschaftung des Vermögens möglich ist. Mehr können Stiftungen, Kommunen, Kirchen und Verbände nicht tun, um ihr Vermögen langfristig zu sichern und zu mehren.”

 

 

Merkmale eines leistungsfähigen digitalen Vermögens-Reportings:
Die wichtigsten Features:
1. Ganzheitliche Abbildung der liquiden Investments und illiquiden Anlagen (Beteiligungen, Kunst, Immobilien, Infrastruktur, Sammlerstücke)
2. Zugang per Smartphone-Applikation
3. Darstellung verschiedener Kontenrahmen (zum Beispiel SKR03, SKR04, SKR49)
4. Darstellung individueller Vermögens- und Besitzstrukturen. Dies ermöglicht die Verwaltung von Teilvermögen.
5. Individuelle Berichtsinhalte für sehr anspruchsvolle Vermögensträger
6. Anbindung der liquiden Wertpapierdepots an aktuelle Börsenkurse
7. Buchungsschnittstellen zu Verwahrstellen, Datenschnittstellen, Import- und Export-Möglichkeiten (DATEV, Excel, Bloomberg).
8. Möglichkeit des Daten-Sharings (nur so können das Co-Working und die Datenverarbeitung in Echtzeit funktionieren).
9. „Slice-and-Dice”: Das Vermögen sollte nach individuellen Kriterien (Währungen, Ratings, Restlaufzeit, Regionen, Subkategorien) gruppiert, gefiltert und ausgewertet werden.
10. Digitales Archivierungs- und Dokumenten-Management-System
11. Kapitalertrag-, Erbschaft- und Schenkungsteuer-Reports

 

 

 

Was Ihr Vermögenscontroller können muss:
1. Sofortige Klärung bei Auffälligkeiten im Hinblick auf die durchgeführten und verbuchten Geschäfte (Plausibilitätsprüfungen)
2. Regelmäßige Check-ups der gesamten Vermögensanlagen hinsichtlich Anlagenstruktur (Strategische Asset Allocation), Rendite-/Risiko-/ Kosten-Struktur, Produktwahl/-qualität, Anlagestrategie/Managementkonzept und Risikomanagementsystem
3. Überprüfung der Rendite- und Risikomanagement-Qualität/Verlässlichkeit
4. Soll-/Ist-Vergleiche, Abweichungsanalysen, Strukturanalysen
5. Allgemeine Risikofrühwarnfunktion
6. Einhaltung der Anlagerichtlinien oder der persönlichen Zielvorgaben
7. Regelmäßige Kommunikation mit den Vermögensverwaltern
8. Fortlaufender Ansprechpartner für konkrete Fragen zur Weiterentwicklung der Anlagenstruktur und Optimierungsmaßnahmen
9. Unterstützung bei Gesprächen mit weiteren Vermögensverwaltern oder Finanzdienstleistern
10. Unabhängige und objektive Diskussionen über die Zweckmäßigkeit der eingesetzten Produkte und Anlagekonzepte sowie von Markt-, Zins- und Renditeentwicklungen im Hinblick auf die finanz- und realwirtschaftliche Situation
11. Durchführung von quartalsweisen Statusgesprächen und außerplanmäßigen Gesprächsrunden sowie Teilnahme an Anlagebesprechungen mit Vermögensverwaltern

Kontakt

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Alexander Etterer

Diplom-Betriebswirt (FH)

Partner

+49 221 9499 096 00

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