Digitale Transformation – Ergebnisse der Kurzumfrage zum Stand der Branche

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veröffentlicht am 01. September 2021​

 

Beispielbild Tablet

 

Die Herausforderungen für Stadtwerke und Versorger werden nicht kleiner: Wettbewerb, fehlendes Personal und Know-how, digitale Transformation und veränderte Kundenbedürfnisse sind nur einige Punkte. Die gesonderte Lage, die seit gut 1,5 Jahren herrscht, lässt vermuten, dass die Digitalisierung einen erheblichen Schub erhalten hat. In diesem Kontext hat Rödl & Partner mit einer Kurzumfrage den Stand und insbesondere den Bedarf der Branche im Kontext Prozessoptimierung, Kundenfokus und Digitalisierung erfasst.

 

Teilnehmerstruktur der Kurzumfrage und aktuelle Prioritäten

Bei den Teilnehmern der Kurzumfrage zeigt sich, dass circa die Hälfte über 200 Mitarbeiter verfügt. Dabei sind
die meisten Teilnehmer im klassischen Netz- und Vertriebsgeschäft engagiert. In der Daseinsvorsorge sind
dahingegen nur ca. 50 Prozent der Teilnehmer aktiv.

 

Bei der Frage nach der Priorität der zukünftigen Themen zeigt sich bei den Teilnehmern eine hohe Einigkeit. Alle genannten Themen besitzen zu über 70 Prozent Priorität in den kommenden Jahren. Besonders
hervorzuheben sind hierbei die Punkte „Prozessautomatisierung” und „Verstärkte Kundenzentrierung”. Dies zeigt, dass die Notwendigkeit besteht, schlanke, schnelle und vor allem effiziente Prozesse zugunsten des Kunden zu implementieren. Gleichzeitig ist dies, wie auch bei der Kundenzentrierung, ein Punkt, in dem es offenbar auch noch erhebliches Aufholpotenzial gibt. 

 

Priotität der Themen in den kommenden Jahren

Einordnung der Ergebnisse zur Prozessautomatisierung in die Digitalisierungsstudie Reloaded 

Das Thema „Prozessautomatisierung” besitzt in den kommenden Jahren eine besonders hohe Priorität. Bereits im Rahmen der Digitalisierungsstudie Reloaded, die 2019 durchgeführt wurde, wurde der Aspekt „Prozessautomatisierungsgrad” je Wertschöpfungsstufe betrachtet. Hierbei fiel auf, dass die Prozessautomatisierung in keiner Wertschöpfungsstufe durchgehend ausgeprägt war. Im Schnitt war sie in den beiden Wertschöpfungsstufen Vertrieb und Netz, die in der Kurzumfrage die meisten Teilnehmer vertreten, bei circa 50 Prozent der Teilnehmer mittel und bei über 15 Prozent der Teilnehmer eher gering ausgeprägt. Das Themenfeld Prozessautomatisierung hat somit innerhalb der Energiewirtschaft in den letzten zwei Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen.

 

Mindmap Workflow

 

Digitalisierung heisst auch investieren, aber worin?

Passend zur hohen Relevanz der Themen planen über 75 Prozent der Teilnehmer wesentliche Investitionen in
digitale Lösungen. Vergleichbar hierzu verfügten über 75 Prozent der Teilnehmer auch schon in der Digitalisierungsstudie Reloaded über ein Digitalisierungsbudget. Eine passende Roadmap war jedoch nur bei circa einem Drittel der Teilnehmer vorhanden.


Eine Auswertung der geplanten Investitionen ergab einen deutlichen Fokus auf Workflow-Lösungen und Prozessautomatisierung, insbesondere durch den Einsatz von Robotic Process Automation. Ebenso wurde das
Thema Customer Relationship Management (CRM) oft durch die Teilnehmer als potenzielle Investition genannt. Daneben liegt jedoch ein erheblicher Fokus auf dem Themengebiet Enterprise-Resource-Planning (ERP), wo sowohl der potenzielle Wechsel als auch die Ertüchtigung des Systems im Vordergrund stehen.


Daneben soll laut den Teilnehmern in Cloud-Lösungen und Möglichkeiten für mobiles Arbeiten investiert werden – ein Indiz dafür, dass sich die bisherige Arbeitswelt ebenfalls deutlich verändern wird. Hierneben stehen konkrete Investitionen in Betriebsmittel wie Netze oder Zählerwesen, Stichwort iMSys, auf der Agenda der Teilnehmer.

 

Weiterhin ungenutzte Potenziale

So sehr die Themen auch Priorität genießen und entsprechendInvestitionen geplant sind, so überraschend ist die Einschätzung der Teilnehmer zur Überprüfung ihrer Prozesse auf Verbesserungspotenziale. Knapp 50 Prozent der Teilnehmer überprüfen ihre Prozesse nur teilweise auf Verbesserungspotenziale. Dies gleicht den 
Ergebnissen der Digitalisierungsstudie Reloaded – eine Verbesserung ist hier nicht ersichtlich und somit besteht weiterhin unausgeschöpftes Potenzial.

 

Regelmäßige Überprüfung der Prozesse auf Verbesserungspotenziale durch digitale Innovation und/oder Standardisierung

 

 

Die Zufriedenheit mit IT-Projekten und der fachspezifischen Software wird bestenfalls durchschnittlich eingeschätzt und zeigt ein sehr ernüchterndes Ergebnis. Besonders hervorzuheben ist, dass kein einziger Teilnehmer die Zufriedenheit mit IT-Projekten mit sehr gut bewertet hat. 

 

 

Zufriedenheit mit fachspezifischer Software und IT-Projekten in Bezug auf Zeit, Qualität und Budet 


Im Vergleich dazu wurden die ERP- und Verbrauchsabrechnungssysteme und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der IT vor 2 Jahren innerhalb der Digitalisierungsstudie Reloaded noch recht positiv bewertet.

 

Workflow- und CRM-Lösungen im Einsatz

Im Kontext der prioritären Themen (Prozessautomatisierung und Kundenzentrierung) stehen Workflow- und
CRM-Lösungen häufig im Mittelpunkt. Hierbei nutzen bereits knapp 40 der Teilnehmer eine CRM-Lösung, eine
vergleichbar große Anzahl plant sie bzw. setzt aktuell die Einführung um.


Mittelfristig werden voraussichtlich ein Großteil der Umfrageteilnehmer über eine Lösung in diesem Bereich
verfügen. Signifikant höher ist der Anteil der Teilnehmer, die bereits heute ein systemübergreifendes Workflow-
System einsetzen. Ebenso plant ein Großteil der Teilnehmer ohne Workflow-System eine Einführung, sodass
nur noch ein sehr kleiner Teil in der Zukunft ohne Lösung dastehen wird.


In diesem Kontext ist es interessant, dass auch bei Nutzung einer Workflow- oder CRM-Lösung die Themen
Portallösung, Kundenzentrierung und Prozessautomatisierung zu mindestens 85 Prozent weiterhin eine hohe
Priorität besitzen. 

 

Neue Lösungen und Hemmnisse auf dem Weg dorthin

Auf dem Weg zu neuen Lösungen für die Themen wie Kundenzentrierung und Prozessautomatisierung gibt es
jedoch einige Hindernisse. Wie bei der Digitalisierungsstudie Reloaded zeigt sich, dass der Faktor Mensch wesentlich für die digitale Transformation ist. Dahingegen zeigt sich, dass die finanziellen Ressourcen
kaum ein Hemmnis darstellen, was sich auch in den geplanten Investitionen widerspiegelt.


Nur selten stellen die bestehenden Lösungen ein größeres Hemmnis dar. Dies deckt sich mit der eher geringen
Zufriedenheit mit der eingesetzten Fachsoftware. Zweigeteilt scheint der Blick auf Unternehmenskultur,
Transformationswille und Entscheidungsfindung. Letzteres wird von über 50 Prozent der Teilnehmer eher als
Hemmnis gesehen, die Kultur im Unternehmen im Schnitt jedoch nur teils-teils.

 

 

Was sind die Hemmnisse für die Einführung neuer IT-Lösungen?

Fazit

Die Kurzumfrage zeigt deutlich, dass weiterhin ein erheblicher Bedarf an umfassenden Lösungen zur Begegnung auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit Prozessoptimierung, Kundenfokus und Digitalisierung besteht. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass diese Themen auch in Zukunft im Fokus stehen.


Auffällig ist, dass die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer mit der Umsetzung ihrer IT-Projekte unzufrieden ist, hier scheint erhebliches Optimierungspotenzial zu bestehen. Häufig wird im Rahmen von ITProjekten der notwendige Change und das damit einhergehende Changemanagement nachlässig behandelt.


Darüber hinaus dürften die fehlenden personellen Ressourcen eine Ursache sein, was auch in der Digitalisierungsstudie Reloaded als großes Hemmnis identifiziert wurde. Die Einschätzung hierzu hat sich sogar
verschlechtert, was ein deutliches Potenzial vor dem Hintergrund schnellerer Innovationszyklen aufzeigt. 

 

Grafik Hemmnisse und Ressourcen 

 

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Diana Basilio

M.Sc. Energie- und Finanzwirtschaft

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