Interview: Hybride Microsoft-Szenarien bieten dem Mittelstand viele Vorteile

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zuletzt aktualisiert am 2. November 2017

     

Software-Lösungen von Microsoft sind in den allermeisten mittelständischen Unternehmen zuhause. Für IT-Entscheider stellt sich dabei die Frage: Sollen die Tools im Eigenbetrieb (On-premise), in der Cloud (as-a-service) oder als Kombination dieser beiden Ansätze (hybrid) betrieben werden? Markus Merk leitet den Geschäftsbereich IT-Operation bei Rödl & Partner. Gemeinsam mit seinem Kollegen und Senior ICT Consultant Roland Leick schildert er in diesem Interview, welche Optionen sich mittelständischen Entscheidern bieten.

     

Hybride Microsoft-Szenarien für den Mittelstand

Herr Merk, Herr Leick, welche Microsoft-Software-Lösungen finden sich mehrheitlich im deutschen Mittelstand?

Roland Leick: Genutzt werden häufig Exchange als E-Mail-Lösung sowie Fileservices basierend auf Microsoft-Servern oder anderen 3rd-Party-Produkten. Des Weiteren teilweise SharePoint, meist aber immer on premise, sowie Skype, aber nur in der Endverbraucher-Variante oder ebenfalls als 3rd-Party-Lösung anderer Hersteller. Die Clients sind i.d.R. mit einer älteren Microsoft-Office-Version ausgestattet, die über Volumen-Lizenzverträge, Kaufversionen oder Enterprise-Agreements lizenziert sind.
 

Wie einheitlich oder uneinheitlich sind die jeweiligen IT-Infrastrukturen?

Roland Leick: In den allermeisten Fällen besteht keine Homogenität in der IT: Es gibt viele, teils gravierende Versionsunterschiede und veraltete Betriebssystemvarianten außerhalb des Hersteller-Supports. Daraus resultieren erhöhte Betriebsaufwände sowie ein hohes Risiko durch Viren, Malware, etc. 
 

Wie managen IT-Entscheider diese Landschaften aktuell: On-premise, in der Cloud oder hybrid?

Markus Merk: Es sind vielfältige Microsoft-Lösungen im Einsatz, primär im Eigenbetrieb oder als Managed Service. Im Bereich der Cloud-Lösungen stehen viele mittelständische Unternehmen noch am Anfang: Sie testen, probieren aus und wägen die Vor- und Nachteile der Rechnerwolke ab.

Info-Kasten: Vor- und Nachteile einzelner Microsoft-Settings

Cloud only

  • Umfasst Social Networking Tools (z.B. Yammer, Newsfeed, Teams)
  • „Pay as you go” Verrechnung
  • Wegfall der alten Infrastrukturen (File, Mail, ...)

 

Contra:
  • Rechtliche Rahmenbedingungen (BDSG, EU, Patriot Act aktiv, …)
  • neue Abhängigkeiten durch das Verlagern der Core-Dienste in das Internet
  • Inkompatibilität von den neuesten Office-Tools mit den anderen integrierten Produkten
  • keine kundenindividuelle Lösungen, nur Microsoft-Standard (inkl. Terms & Conditions)
  • Unternehmen zu 100 Prozent auf die Vorgaben und Patch-Zyklen von Microsoft angewiesen
     

On premise/Managed Service

Pro:
  • Harmonisiertes Modell der IT-Infrastruktur und deren Abhängigkeiten bezogen auf die Anforderungen und Notwendigkeiten der Geschäftsprozesse
  • Einhaltung aller rechtlichen Rahmenbedingungen (BDSG, EU, Patriot Act aktiv …)
  • keine direkte Abhängigkeit gegenüber Internet & Microsoft-Datacenter
  • Kompatibilität zu neuesten Office-Tools und anderen integrierten Produkten kann selbst gesteuert werden
  • Kundenindividualität, auch über den von Microsoft gesteckten Rahmen hinaus durch 3rd-Party-Produkte
  • Unternehmen steuert Patch-Zyklen von Microsoft selbst, daher kein Kontrollverlust

 

Contra:
  • kein flexibles Lizenzmodell, meist user- oder volumenbasierte Investitionen (Capex vs. Opex)
  • keine Multi-Device-Users
  • Collaborated Working Tools nicht kostenfrei inkludiert
  • Investition und Abrechnung planungsbedürftig

 

Hybrid

Pro:
  • Verbindet das Beste aus den beiden oben genannten Welten

 

Contra:
  • erhöhte Betriebskomplexität (durch Kopplung von On-premise- und Microsoft-Cloud-Systemen)
  • komplexe rechtliche Rahmenbedingungen (da Microsoft als Partei involviert ist)

Wie finde ich als mittelständischer Entscheider heraus, welches Setting für mich das optimale ist?

Markus Merk: Indem man das Pro & Contra der Geschäftsprozesse gegen die jeweiligen möglichen Nutzungsszenarien abwägt – daraus wird dann eine tragfähige Konzeption entwickelt. Meist kann dies recht schnell über die Leistungsumfänge der Cloud-Lösung bemessen werden.


Roland Leick: Folgende Fragen müssen dabei beantwortet werden: Passt die mittelständische Unternehmung in die Standards der Microsoft-Cloud? Können Unternehmen mit der Update-Strategie Schritt halten? Gibt es Anwendungen und Abhängigkeiten, die von den Methoden der Cloud entkoppelt werden müssen?


Markus Merk: Meist führt dies zu einem hybriden Ansatz, der die Nutzung der Cloud nicht generisch ausschließt, somit die Vorteile nutzbar macht, aber dennoch die kritischen Prozesse in Eigenverantwortung des Unternehmens belässt.


Welche Kostenaspekte spielen in der Cloud-Nutzung eine Rolle?

Markus Merk: Zu nennen sind der Wandel von Capex zu Opex, Zusatzkosten für hybride Anbindung, die Kosten für den Know-how-Aufbau sowie zunächst unsichtbare Folgekosten.


Roland Leick: Zu diesen Folgekosten zählen: Updates von anderen Applikationen durch die Cloud-Nutzung, Netzwerkanpassung zur Sicherstellung der notwendigen Bandbreiten und Security, Updates aller Clients zwecks Kompatibilität sowie IT-Migrationskosten und ggfs. Rückführungskosten bei einem Cloud-out.


Stichwort Datensicherheit: Wie sicher ist es, Microsoft-Produkte as-a-service zu nutzen?

Markus Merk: Dank aktueller Zertifizierungen und sicherer Rechenzentrums-Standorten in Deutschland kann eine sehr hohe Datensicherheit jederzeit garantiert werden. Für besonders sensible Daten empfehlen wir ebenfalls den Hybrid-Ansatz.

Sie bieten im Rödl & Partner Geschäftsbereich IT-Operation umfassende Services rund um Microsoft-Lösungen an. Wen können Sie wie beraten?

Markus Merk: Rödl & Partner ist Microsoft Cloud Solution Provider und bietet neben der Lizenzbereit­stellung auch den dafür nötigen Support. Mittelständische Unternehmen unterstützen wir umfassend mit Planung, Konzeption, Umsetzung und Betrieb einer hybriden Gesamtlandschaft im Microsoft-Universum.

 

Herr Merk, Herr Leick, vielen Dank für dieses Gespräch.
 

Sie haben Fragen zu den IT-Services von Rödl & Partner? Roland Leick (+49 [6864] 8906 - 1303) und Markus Merk (+49 [711] 781914 - 430) sind gerne für Sie da.

 

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Geschäftsführer Rödl IT Operation GmbH, Geschäftsführer cloudgermany.de GmbH

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