Nationale Wasserstrategie: Herausforderungen für Wasserversorger

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veröffentlicht am 29. Oktober 2021


Wie berichtet, wurde vom Bundesumweltministerium der Entwurf der Nationalen Wasserstrategie und die darin enthaltenen 10 Themenbereiche vorgestellt. Dabei werden jeweils die künftigen Herausforderungen und zu ergreifende Maßnahmen beschrieben. Für Wasserversorger sind dabei insbesondere die nachfolgenden Punkte relevant.
 

 

Reaktion auf Extremereignisse

Zunächst werden die höheren Belastungen und Risiken für Wasserinfrastrukturen und Dienstleistungen durch die Zunahme von Extremereignissen (z. B. Starkregen, Dürre) infolge des Klimawandels sowie die Minderung der Ökosystemleistungen (z. B. Grundwasserneubildung) beschrieben. Hierzu plant der Bund die Erarbeitung von Mindeststandards zur Erstellung von Gefahren- und Risikokarten. Die Einhaltung der Mindeststandards soll den Schutz vor lokalen Starkregenereignissen und Dürren erhöhen. Entsprechende organisatorische Maßnahmen und Investitionsmaßnahmen aus höheren Standards würden die Wasserversorger treffen.

Eine weitere Anpassungsnotwendigkeit wird aufgrund des Starkregens in der sog. Schwammstadt gesehen. Dadurch sollen die Veränderungen des natürlichen Wasserhaushalts durch Siedlungsaktivitäten in technischer, ökologischer und wirtschaftlicher Art vertretbar gehalten werden. Der Bund plant hierzu Leitlinien für die Ausgestaltung von Wasserinfrastrukturen (insbes. Entsiegelung und naturnahe Lösungen). Außerdem wird die Verankerung für Wasserwiederverwendung und -mehrfachnutzung (z. B. Niederschlagswasser) in der kommunalen Bauleitplanung und in den Wasserversorgungskonzepten für Stadtteile und Industrieanlagen gefordert.


Wasserversorgungskonzepte und Finanzierung

Um die Übernutzung und qualitative Beeinträchtigung der Wasserressourcen zu verhindern, soll mit der Erstellung von Wasserversorgungskonzepten die Grundlage für die Planung der überörtlichen Wasserversorgungsinfrastrukturen (u. a. Vernetzung von Versorgungsgebieten, Fernwasserversorgungen, Speicher) geschaffen werden. Hierzu ist geplant, flächendeckende regionale Wasserversorgungskonzepte zu erstellen und auch zu fördern.

 
Damit die notwendige Finanzierung in allen wasserwirtschaftlichen Bereichen sichergestellt werden kann, sollen die bestehenden Finanzierungsinstrumente auf ihre Zukunftsfähigkeit evaluiert werden. Eine Maßnahme aus der Nationalen Wasserstrategie, die Auswirkungen auf Versorger und deren Entgelte hat, ist die Prüfung der bundesweiten Einführung und Weiterentwicklung von Wasserentnahmeentgelten.


Fazit und weitere Schritte

Wenngleich die Nationale Wasserstrategie auf einen Zeithorizont bis 2050 ausgerichtet ist und das Tagesgeschäft der Wasserversorger kurzfristig nicht betreffen dürfte, sollten sich Wasserversorger dennoch konzeptionell auf die Maßnahmen und auch auf individuelle Veränderungen in ihrem Versorgungsgebiet vorbereiten sowie ihr Tarifmodell auf Zukunftsfestigkeit prüfen. Wir helfen Ihnen dabei!​

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