Resilienz und Versorgungssicherheit in der öffentlichen Wasserversorgung

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veröffentlicht am 24. Juni 2022
Von Luca Napolitano.  

 

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderung unserer Zeit und schreitet weiter voran. Bereits heute ist der Einfluss auf unsere Umwelt deutlich spürbar. Das Wetterjahr 2018 war das durchschnittlich wärmste und zugleich sonnenreichste Jahr seit Beginn der systematischen Beobachtungen im Jahr 1881. Auch die Jahre 2019 und 2020 gehören zu den wärmsten beobachteten Jahren. Im Gegensatz dazu war das Wetterjahr 2021 vor allem vom Jahrhunderthochwasser im Juli geprägt, welches durch Dauerregen und Starkniederschläge ausgelöst wurde und enorme Schäden in ganz Deutschland verursachte.1

 

Die veränderten klimatischen Bedingungen führen zu abnehmenden Grundwasserspiegeln bei gleichzeitig steigenden Trinkwassernachfragespitzen. Wasserversorgungsunternehmen müssen daher auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet sein, um im Rahmen der Daseinsvorsorge die sichere Wasserversorgung zu gewährleisten. Der DVGW hat auf die Bedeutung einer höheren Resilienz der öffentlichen Wasserversorgung angesichts spürbarer Klimaveränderungen bereits in der Pressemitteilung vom 24. November 2021 hingewiesen.2

  

Versorger mit resilienten Versorgungssysteme haben die Möglichkeit, auch in außergewöhnlichen Situationen die Trinkwasserversorgung zu sichern und durch geeignete Maßnahmen die wesentlichen Grundstrukturen zu erhalten oder diese nach größeren Beeinträchtigungen wieder hochzufahren.

 

Mit dem jüngst veröffentlichten Arbeitsblatts W 1003 (A) hat der DVGV eine Grundlage geschaffen, um die Resilienz und Versorgungssicherheit eines Wasserversorgers im Normalbetrieb beschreiben, analysieren und bewerten kann. Darin wurden unter anderem 16 Merkmale in den 5 Kategorien Wasserressourcen / Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung, Transport / Verteilung und Organisation festgelegt, die Auswirkungen auf die Resilienz und Versorgungssicherheit haben.

 

Die Analyse dieser 16 Merkmale wird anhand von Kennzahlen vorgenommen, wobei eine Bewertung nach dem Ampelsystem erfolgen kann. Je nach Ergebnis kann sich für Versorger ein konkreter Handlungsbedarf ergeben, um die Resilienz in diesen Bereichen zu erhöhen.

 

   ​Resilienz und Versorgungssicherheit
Merkmal (Beispiel):geringmittelhoch
Befüllungsgrad von Talsperren in %< 40 %40 bis 60 %> 60 %

 

Rödl & Partner hat auf Grundlage der W 1003 (A) ein Scoring-Modell entwickelt, dass eine Einstufung entlang der 5 Kategorien sowie auf Gesamtebene ermöglicht. Aufgrund der variierenden Gegebenheiten in der Wasserversorgung (z.B. Wasserversorger mit bzw. ohne Eigengewinnung) ist das Scoring-Modell so aufgebaut, dass die unterschiedlichen Rahmenbedingungen im Scoring-Ergebnis berücksichtigt werden können.

 

Versorger, die auf dem ersten Blick erkennen möchten, in welchen Wertschöpfungsstufen Stärken bzw. Optimierungspotenziale im Bereich der Resilienz und Versorgungssicherheit bestehen, können sich in der diesjährigen Benchmarking-Projektrunde für das Sondermodul „Resilienz und Versorgungssicherheit" anmelden. Jeder Teilnehmer erhält am Ende des Sondermoduls eine Anlage mit der Einordnung aller 16 Kennzahlen sowie eine individuelle Einstufung der Resilienz und Versorgungssicherheit.

 

Weitere Informationen zur diesjährigen Benchmarking-Projektrunde sowie für das Sondermodul „Resilienz und Versorgungssicherheit" erhalten Sie hier.

 

 

1www.dvd.de

2https://www.dvgw.de/der-dvgw/aktuelles/presse/presseinformationen/dvgw-presseinformation-vom-24112021-transformation-der-versorgungssysteme-im-klimawandel

 

Wetterjahr 2018:

https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/temperatur/20190102_waermstes_jahr_in_deutschland_2018.pdf?__blob=publicationFile&v=2

 

Wetterjahr 2021:

Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Presse - Deutschlandwetter im Jahr 2021 (dwd.de)

 

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