Liquidation eines Unternehmens in China: Zwei Szenarien

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veröffentlicht am 15. Juni 2022 | Lesedauer ca. 3 Minuten


Eine Unternehmensauflösung ist in der Praxis häufig anzutreffen, insbesondere wenn eine Änderung der Unternehmensstrategie oder eine Anpassung der Unternehmens­struktur erforderlich ist. Die rechtlichen und steuerlichen Anforderungen bei der Unternehmensauflösung können sich je nach Form der Anpassung der Unternehmens­struktur unterscheiden. Wir haben sie nachfolgend zusammengefasst.


 

  


* Die Umstrukturierungsgewinne sollten in der Regel der Körperschaftsteuer auf Grundlage des Marktwerts zum Zeitpunkt der Umstrukturierung unterliegen. Wenn die Bedingungen für eine neutrale steuerliche Behandlung erfüllt sind, kann die Besteuerung der Umstrukturierungsgewinne aufgeschoben werden, bis die betreffenden verschmolzenen Vermögenswerte später tatsächlich veräußert werden.
  

Szenario 1

Im ersten Szenario, wenn der Gesellschafterbeschluss über die Einstellung des Geschäftsbetriebs gefasst wird, müssen vor den mit der Liquidation zusammenhängenden rechtlichen und steuerlichen Verfahren noch einige Fragen geklärt werden. Diese Arbeiten können für Unternehmen sehr zeitaufwendig sein und den gesamten Liquidationsprozess verlangsamen. Wir empfehlen daher eine frühzeitige Vorbereitung auf die Beantwortung der Fragen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf:

  • Verkauf von Anlagen oder Kündigung von Mietverträgen
  • Veräußerung von Anlagevermögen
  • Umgang mit Restbeständen (Verkauf o.ä.)
  • Begleichen verbliebener Rechnungen
  • Beendigung der Arbeitsverträge der Arbeitnehmer, Abfindungsverhandlungen und Abschluss von Vereinbarungen
  • Beendigung sonstiger Leasingverträgen
  • Beendigung von Handelsverträgen

 

Die Komplexität der oben genannten Arbeiten kann von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein, wobei jeder einzelnen  Aufgabe besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, um die rechtlichen und steuerlichen Vorschriften zu erfüllen. Sobald der Liquidationsprozess beginnt, ist eine genaue Steuerbe­rechnung und korrekte Steuererklärung für die Körperschaftsteuererklärung für Liquidationen und  die Ausschüttung verbleibender Gewinne erforderlich.
 

Wenn ein Unternehmen Anlagen oder andere unbewegliche Vermögenswerte veräußert, kann der Verkauf dieser Wirtschaftsgüter eine erhebliche Grundsteuer („Value Added Tax-VAT“) auslösen. Unter diesen Umständen kann ein Verkauf solcher Vermögenswerte ein Ansatz sein, die Steuerlast zu senken, vorausgesetzt, die lokale Steuerbehörde erkennt die wirtschaftliche Substanz der betreffenden Transaktion an.
 

Szenario 2

Im zweiten Szenario, bei dem die Vermögen und Verbindlichkeiten des fusionierten Unternehmens von dem fusionierenden Unternehmen übernommen werden, besteht aus rechtlicher Sicht kein Liquidationserfordernis. Das Unternehmen soll daher den wichtigen steuerlichen Behandlungen mehr Aufmerksamkeit schenken, einschließlich, aber nicht beschränkt auf:

  • Bewertung und Anwendung der Möglichkeit zur Übertragung von VAT-Gutschriften des fusionierten Unternehmens auf das fusionierende Unternehmen
  • Bewertung und Beantragung der neutralen steuerlichen Behandlung
  • Berücksichtigung des Marktwerts der Vermögenswerte und Berechnung der Körperschaftsteuer für die Liquidation unter der allgemeinen steuerlichen Behandlung
  • Behandlung der verbleibenden Gewinne im verschmolzenen Unternehmen
  • Begrenzung der steuerlichen Verluste des fusionierten Unternehmens, die von dem fusionierenden Unternehmen übernommen werden

 

Nach den geltenden Steuervorschriften bezeichnet der Begriff „Unternehmensfusion“ den Zusammenschluss zweier oder mehrerer Unternehmen, bei dem ein oder mehrere Unternehmen ihr gesamtes Vermögen und ihre Verbindlichkeiten auf ein anderes bestehendes oder neu gegründetes Unternehmen übertragen, wobei die Anteilseigner des fusionierten Unternehmens eine Gegenleistung in Form von Eigenkapital oder Nicht-Eigenkapital des verschmelzenden Unternehmens erhalten. Daher kann sich der oben beschriebene Prozess aus rechtlicher Sicht als eine Kombination mehrerer Schritte wie Fusion, Anteilsübertragung, Investitions­entnahme usw. erweisen, die auf unterschiedlichen Transaktionsvereinbarungen beruhen. Die Auswahl und Reihenfolge der rechtlichen Schritte kann zu einer unterschiedlichen Steuerbelastung führen. Wir empfehlen Unternehmen, bei der Planung und Durchführung von Umstrukturierungen neben der Berücksichtigung wirtschaftlicher Faktoren eine interne Analyse vorzunehmen und sich aus rechtlicher und steuerlicher Sicht umfassend beraten lassen kann, um die Vorschriften einzuhalten und die Steuerlast zu optimieren.

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