Editorial (Ausgabe 10/2012)

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Die Goldman Sachs-Erfinder der neuen Erfolgsformel bei der Bestimmung von Zukunftsmärkten, die im Anschluss an ihre sattsam bekannte BRIC- oder BRICS-Serieinzwischen MIST entdeckt haben, dachten dabei offenkundig wenig an deutschsprachige Adressaten für eingängige Investmentgruppierungen. Von „Mist“ kann bei der Kombination von Mexiko, Indonesien, Südkorea und der Türkei nun wahrlich keine Rede sein. Die Wachstumsraten dieser vier Nationen haben die der BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China jüngst weit hinter sich gelassen und stellen die Schwergewichte in der Gruppe der – hier kommt die dritte Formel der Anlagestrategen– Next-11 dar: Ägypten, Bangladesch, Nigeria, Pakistan, die Philippinen, Vietnam und, pikant angesichts der internationalen Sanktionen, Iran werden da als weitere Namen im Club genannt.

Mexiko, Indonesien, Korea und die Türkei: Diese vier Länder haben ihre Wirtschaftsleistung innerhalb der letzten zehn Jahre mehr als verdoppelt; in Summe haben sie Deutschland an Gewicht überholt. Indonesien sieht eine boomende Binnennachfrage; Mexiko erlebt ungekannte Steigerungsraten bei den Fahrzeugausfuhren und wird um die Fertigungsstandorte der Zukunft mehr und mehr zum ernsthaften Konkurrenten für China, das sich an steigende Lohnkosten gewöhnen muss. Der türkische Aktienmarkt erlebt einen der deutlichsten Anstiege aller wichtigen Handelsplätze überhaupt. Die Haushaltskonsolidierung, die die türkische Regierung betreibt, sorgt für gute Noten der sonst in Europa gescholtenen Ratingagenturen. Einer der größten Binnenmärkte am Rande des europäischen Kontinents erwacht.

Kein Wunder, dass die Bundesregierung solche Staaten mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet, wenn es um die Überarbeitung alter Doppelbesteuerungsabkommen geht, die noch von ganz anderen politischen Gedanken geprägt waren; denen der Entwicklungshilfe nämlich. Das neue DBA mit der Türkei, über das wir unter anderem in dieser Ausgabe berichten, fordert alle deutschen Unternehmen vor Ort zur Überprüfung ihrer Strukturen auf. Aufmerksamkeit verdienen ebenso die umsatzsteuerlichen Feldversuche der chinesischen Regierung oder die steuerlichen Änderungen in Südafrika. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Dr. Marcus Felsner
Geschäftsführender Partner

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