Plattform-Ökonomie: Ein Schlüsselfaktor für erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle

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zuletzt aktualisiert am 22. März 2017
 
Zu den Erfolgsfaktoren der Digitalisierung gehört es für Unternehmen sich global auszurichten, Daten zu gewinnen und zu nutzen sowie neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Eine Möglichkeit sind webbasierte Plattformen, welche datenbasiert Angebot und Nachfrage zusammenbringen.

Plattform-Ökonomie als Schlüsselfaktor für digitale Geschäftmodelle
 

Die intelligente Nutzung von Daten ermöglicht es, Ressourcen besser zu verwerten und konkrete Vorteile für den Kunden („schneller, günstiger, besser”) zu schaffen.

Ein zentraler Erfolgsfaktor für die Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle ist es, eine Plattform bereitzustellen, die im jeweiligen Markt(-segment) den maßgeblichen Standard setzt und an welcher kein Marktteilnehmer vorbeikommt. Das gilt für die Anbieter von Ressourcen genauso wie für Kunden, die das beste Angebot im Markt nutzen möchten. Die bekanntesten Beispiele dafür sind:
 

PlattformKundeAnbieter
​Google​Suchende​Werbetreibender
​Amazon​Kunden​Lieferanten
​Uber​Fahrgast
​Fahrer
​Expedia​Reisegast​Hotel

     

Deutschlands Chancen in der B2B-Plattform-Ökonomie

Auch wenn die oben genannten, global bekannten Beispiele sich an Consumer richten, gelten die Gesetz­mäßigkeiten auch für B2B-Plattformen. Konkrete Umsetzungen finden sich bereits in der Bosch IoT Cloud, bei Siemens MindSphere, dem Online-Shop des deutschen Stahlhändlers Klöckner & Co. oder beim Logistik-Dienstleister Transporeon.

Die Auswirkung von digitalen Plattformen sind derart weitreichend, dass das Bundes­ministerium für Wirtschaft und Energie ein „Grünbuch – Digitale Plattformen” veröffentlicht hat: Es beleuchtet intensiv die wirtschaftliche Bedeutung und die Herausforderungen der Plattform-Ökonomie.
Plattformen sind dann erfolgreich, wenn sie für alle Beteiligten leicht zugänglich sind. Der kostenlose Zugriff via Web ist selbstverständlich.

Die Technische Universität München hat für die Studie „Geschäftsmodelle in der digitalen Wirtschaft 2016” die Erfolgschancen verschiedener Geschäftsmodelle untersucht:

Erfolgschancen verschiedener Geschäftsmodelle
Quelle: Studie „Geschäftsmodelle in der digitalen Wirtschaft”, Technische Universität München, http://www.e-fi.de/fileadmin/Innovationsstudien_2016/StuDIS_13_2016.pdf
 
Dabei haben folgende Geschäftsmodelle sehr gut abgeschnitten:
  • Freemium-Plattformen: Geschäftsmodell, bei dem das Basisprodukt kostenlos ist, während das Vollprodukt kostet (bspw. Basis- und Premium-Mitgliedschaften bei Xing, LinkedIn)
  • Long-Tail-Subcribers: viele kleine Zahlungen über einen langen Zeitraum (früher WhatsApp)
  • Innovative Plattformen: z.B. der Wohnraum-Vermittler Airbnb
  • Add-on Plattformen: prinzipiell kostenloser Dienst mit kostenpflichtigen Zusatzleistungen (bspw. die Software-Entwicklungs­plattform GitHub)
  • Crowdsourcing-Plattformen: Sie lagern die Wertschöpfung an die Nutzer aus (z.B. Ausschreibungs­portale für Kreativleistungen wie textbroker.de oder Portale wie DaWanda)

    

Das altbekannte Geschäfts­modell des E-Commerce hat am schlechtesten abgeschnitten. Das macht deutlich: Ein bestehendes Geschäftsmodell mit einem Web-Shop und einer App zu ergänzen reicht nicht aus, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und sich gegen disruptiven Wettbewerb zu wappnen.


Die Erfolgsfaktoren der Plattform-Ökonomie

Wenn Plattformen erfolgreich sind, führt das automatisch zu einem exponentiellen Wachstum der Benutzerzahlen sowie der zu verarbeitenden aber auch der nutzbaren Datenmengen. Die so gewonnenen Daten erlauben es, Mehrwerte für die Nutzer der Plattform zu generieren. Das wiederum ermöglicht den wirtschaftlichen Erfolg der Plattformbetreiber.

    

Ein aktuelles Beispiel ist Amazons Digital-Assistent für das Wohnzimmer namens Echo und die ihm innewohnende künstliche Intelligenz Alexa. Sie lernt aus dem Nutzerverhalten und kann so den Service immer besser auf den Kunden zuschneiden. Deshalb braucht es Kompetenz im Umgang mit großen Datenmengen (Big Data, BI), um eine Plattform erfolgreich aufzubauen. (>>Big Data: Auch ein Thema für den Mittelstand)

Viele Eigenschaften einer Plattform können nur webbasiert erfüllt werden. Dazu gehören:
  • weltweite Verfügbarkeit,
  • der spielend leichte Zugang via Web für Kunden und Lieferanten,
  • sowie die flexible Skalierbarkeit.

 

Im B2B-Bereich kommen dazu vor allem private Clouds zum Einsatz. Damit leistet Cloud-Computing mehr als nur Unternehmens­­software bereitzustellen, um Kosten oder IT-Ressourcen einzusparen: Vielmehr sind Unternehmer und ihre CIOs gefordert, Plattformen für ihre Kunden und Lieferanten auf Basis moderner Software bereitzustellen. (>> Cloud-Themenspecial)

Die funktionalen Anforderungen wie
  • das Verwalten von Benutzerkonten im Self-Service,
  • das vollautomatisierte Abrechnen verschiedener Preis-/Tarifmodelle,
  • die integrierte Kommunikation mit den Benutzern
  • und das Abbilden von Transaktionen auf Basis von End-to-End Geschäftsprozessen in Echtzeit

    

erfordern die Integration moderner ERP-Systeme als Backend mit innovativen Web- und App-Lösungen. Die Entwicklung und Einführung einer Plattform für digitale Geschäfts­modelle schließt unweigerlich die Neuge­stal­tung und Optimierung der Geschäftsprozesse ein.

 

Fazit

Dank der Plattform-Ökonomie können mittel­ständische Unternehmen die Chancen digitaler Geschäfts­­modelle im B2B-Bereich erfolgreich nutzen. Das erfordert neben dem passenden Geschäftsmodell unterstützende IT-Services sowie optimierte Geschäftsprozesse.

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Jens Hinkelmann

Leiter Geschäftsfeld Unternehmens- und IT-Beratung

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