E-Mobilität: Schneller zum E-Bus mit dem Klimaticket

​veröffentlicht am 26. Januar 2022

Schneller zum E-Bus mit dem fiktiven Klimaticket. Aufgabenträger können über allgemeine Vorschriften Anreize – auch für eigenwirtschaftliche Unternehmen – schaffen, um einen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Umweltziele zu leisten.
 
Der Einsatz alternativer Antriebstechniken ist derzeit noch ca. 40 Prozent teurer als die Verwendung klassischer Verbrenner. Diese „Mehr”-Kosten können von den Unternehmen in der Regel nicht über die Einnahmen aus den heutigen Fahrtarifen getragen werden. Es bedarf daher eines Anreizes, wie der Umstieg auch bei erlösverantwortlichen Unternehmen gelingen kann.

Ein Ansatz ist die Einführung einer allgemeinen Vorschrift für alle Fahrgäste, über die die Einnahmen aus den bisherigen Tarifen mit den Einnahmen, die entstünden, wenn das Unternehmen einen fiktiven, genehmigungsfähigen Tarif anwendet, verglichen werden. Da die heutigen Tarife auf der Grundlage der Kostenstruktur unter Einsatz von Dieseltechnik konzipiert sind, wird für den Einsatz teurerer alternativer Antriebstechniken ein „Klimazuschlag” erhoben. Auch dieser ist fiktiv, da den Zuschlag nicht der Fahrgast, sondern der Aufgabenträger über die allgemeine Vorschrift trägt.

 

Bewertung für die Praxis

Über die Einführung eines fiktiven Klimatickets können Investitionen vorgezogen und so durch die Unternehmen ein Beitrag zur Erreichung der Klima- und Umweltziele geleistet werden. Die unternehmerische Verantwortung für die Investitionen liegt dabei vollständig bei den Unternehmen.

Das Instrument kann kurzfristig – ohne lange Vorlaufzeiten – eingeführt werden. Bei der Umsetzung ist jedoch sehr genau auf die rechtlichen, insbesondere beihilferechtlichen Aspekte zu achten und eine enge Verzahnung mit den bestehenden Förderinstrumenten des Bundes und der Länder sicherzustellen.