ESG-Maßnahmen in der Telekommunikation

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veröffentlicht am 13. Juli 2023

 

ESG (Environment, Social, Governance) hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist zu einem wichtigen Thema für Stadtwerke geworden. Diese Entwicklung betrifft auch die Telekommunikationsbranche, die sich mit Umweltauswirkungen, sozialer Verantwortung und Corporate Governance auseinandersetzen muss.

 

ESG-Faktoren und ihre Auswirkungen auf Telekommunikationsunternehmen (TKU): Die neue Gigabitstrategie des Bundes, welche letztes Jahr im Juli veröffentlicht wurde, hat den Bedarf von ESG-Maßnahmen in der Telekommunikationsbranche aufgezeigt und die Einführung eines Gütesiegels für die Verwendung nachhaltiger Baumaßnahmen angekündigt. Dies verdeutlicht, dass ESG-Maßnahmen auch in der Telekommunikation an Bedeutung gewinnen. TKUs haben hierbei eine Vielzahl an Handlungsmöglichkeiten, um die bevorstehenden Herausforderungen zu bewältigen.

 

Energieverbrauch und Emissionsausstoß: Der stetig steigende Bandbreitenbedarf stellt TKUs vor neue Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den Energieverbrauch der Netze und Rechenzentren sowie die damit verbundenen Emissionen. Eine Studie der Technischen Hochschule Mittelhessen konnte nachweisen, dass FTTH-Anschlüsse im laufenden Betrieb bis zu sechsmal weniger Strom verbrauchen als die gängigen TV-Kabelnetze. Somit ist bereits die Umstellung auf ein FTTH-Netz als Beitrag zum Klimaschutz zu werten. Abbildung 1 stellt den Emissionsausstoß je Streamingstunde der verschiedenen Übertragungsmedien dar.

 

 

Abbildung 1: Emissionsausstoß je Streamingstunde

 

Dennoch sind bei der Errichtung und im laufenden Betrieb von Glasfasernetzen weitere Aspekte zu beachten, welche als ESG-Beitrag einzuordnen sind. Beispiele sind dabei die Mitverlegung von Leerrohren bei sonstigen Tiefbaumaßnahmen (bspw. Verlegung von Stromnetzen) oder der Einsatz alternativer Verlegetechniken, welche zu einer Reduktion von Baustellen und der damit verbundenen Umwelt- und Verkehrsbelastung beitragen. Insbesondere untiefe Verlegetechniken sind dabei durchaus umstritten. So steht einer angestrebten Kostenreduktion beim eigentlichen Ausbau oft die Befürchtung gegenüber, dass aufgrund der mindertiefen Verlegung (2 bis 30 cm Tiefe anstatt mindestens 60 cm) höhere Instandhaltungs- oder Folgekosten bei der Instandsetzung darunterliegender Netze anfallen. Wie ESG-konform eine Maßnahme also letztendlich ist, muss im Einzelfall mehrdimensional beurteilt werden.

 

Recycling und Abfallmanagement: Im Rahmen des Betriebs und Ausbaus von Breitbandnetzen werden teils endliche sowie in der Entsorgung spezielle Ressourcen eingesetzt. TKUs sind daher verpflichtet, ihre Endkunden über die ordnungsgemäße Entsorgung defekter oder veralteter Geräte zu informieren. Die Implementierung von Programmen und Partnerschaften, um Elektroschrott zu sammeln, zu recyceln und umweltgerecht zu entsorgen ist hierbei eine von vielen Handlungsmöglichkeiten. Des Weiteren ist beim Ausbau der Netze eine konsequente Netz- und damit verbundene Mengenplanung notwendig, um diese ressourcenschonend umzusetzen. Hierdurch kann das ungewollte Entstehen und die damit verbundene Entsorgung von zusätzlichen Bauabfällen vermieden werden.

 

Fazit

Die Herausforderungen im ESG-Bereich für TKUs sind vielfältig, erfordern aber einen proaktiven Ansatz. Indem die TKUs sich den Herausforderungen stellen, können sie ihre ESG-Performance verbessern und langfristigen Unternehmenserfolg erzielen. Ein umfassendes Verständnis des regulatorischen Umfelds sowie die Implementierung geeigneter Strategien und Lösungsansätze sind der Schlüssel, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

 

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Quelle:

1 https://www.brekoverband.de/site/assets/files/18892/gutachten_thm_nachhaltigkeit_zugangstechnologien.pdf (abgerufen am 24.01.2023)

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