KfW-Kommunalpanel zeigt, dass der Investitionsanstieg durch Preissteigerungen aufgefressen wird

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veröffentlicht am 27. Mai 2022

 

Die KfW hat mit dem Kommunalpanel ihre jährliche Umfrage unter Kämmereien veröffentlicht. Ein wesentlicher Aspekt darin ist die kommunale Investitionstätigkeit. Bei den geplanten Investitionen der Kommunen über alle Infrastrukturbereiche ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, allerdings zeigt die Baupreisentwicklung, dass es sich bei einem Großteil der Investitionsausweitungen um reine Baupreiseffekte handelt.

 

Schwerpunkt von Preissteigerungen war der Tiefbau (siehe auch: Die Wasserversorgung in Zeiten hoher Inflation | Rödl & Partner (roedl.de)). Fast jede dritte Kommune verschob, reduzierte oder strich Investitionsprojekte im Bereich Verkehr und Straßenbau. Auch im Bereich der Wasserwirtschaft wurden von 15 % der befragten Kommunen Investitionen verschoben, reduziert oder gestrichen.

 

Der wahrgenommene Investitionsrückstand in der Wasserwirtschaft stieg gegenüber dem Vorjahr von 9,2 Mrd. € auf 9,4 Mrd. €. Die ermittelten Zahlen beinhalten dabei allerdings nur die Angaben der Kernverwaltung als Aufgabenträger. Die auf Zweckverbände oder Stadtwerke-GmbHs entfallenden Investitionen sind darin noch nicht enthalten. Sowohl für 2021 als auch für 2022 liegen die geplanten Investitionen der Befragten im Bereich Wasserwirtschaft bei 2,6 Mrd. €.

 

Der wahrgenommene Investitionsrückstand ist nur langfristig abzubauen, denn die verfügbaren Kapazitäten bleiben knapp und die Baupreise hoch. Noch immer machen sich coronabedingte Lieferengpässe und Materialmängel auf Baustellen bemerkbar1.  Da die Baukapazitäten absehbar knapp bleiben werden, ist ein baldiger Rückgang der Baupreise unwahrscheinlich.

 

In jedem Fall sollten Versorger die Effekte in ihrer Wirtschaftsplanung beachten und die Auskömmlichkeit der Wasserentgelte vor dem Hintergrund der Investitionsentwicklung hinterfragen und dauerhaft die Grundlagen einer technisch einwandfreien Wasserversorgung sicher zu stellen.

 

 

 

1Vgl. Gornig / Michelsen / Pagenhardt (2022): Bauwirtschaft: Hohe Preisdynamik setzt sich fort – Geschäfte laufen trotz Corona-Krise gut. DIW-Wochenbericht 1+2/2022.

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Florian Moritz

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