Dürre 2025 – Deutschlands Krankenhäuser im Stresstest der Wasserkrise

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​​​​​​veröffentlicht am 30. Mai 2025


Bereits jetzt herrscht Dürre in Deutschland. Wochenlang blieb Regen aus, Böden reißen auf, Flüsse führen Niedrigwasser, und Talsperren sind vielerorts nur noch zu zwei Dritteln gefüllt.1 Die Auswirkungen sind für Land- und Forstwirtschaft bereits zu spüren. Aber auch Krankenhäuser stellen sich zunehmend die Frage: Wie sicher ist ihre Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels?

​​Die unterschätzte Gefahr

Krankenhäuser sind auf eine kontinuierliche Wasserversorgung angewiesen – für Hygiene, medizinische Prozesse und die Versorgung der Patienten. Pro Bett werden täglich rund 300 Liter Wasser benötigt.2 Ein Ausfall der Wasserversorgung hätte gravierende Folgen für Operationen, Behandlungen und die Patientensicherheit. Zwar sind die meisten Kliniken an das öffentliche Netz angeschlossen, doch die Sicherheit ist ggf. nicht ausreichend. Betreiber warnen vor Engpässen bei weiter anhaltender Trockenheit.

Notfallpläne und Resilienz – noch Luft nach oben

Während für Stromausfälle längst Notfallpläne existieren, ist die Wasservorsorge vielerorts noch lückenhaft. Doch viele Häuser sind auf einen längerfristigen Ausfall nicht ausreichend vorbereitet. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt NOWATER hat erstmals einen Leitfaden3 für die Notfallvorsorge bei Ausfall der Wasserver- und Abwasserentsorgung in Kliniken entwickelt. Empfohlen werden unter anderem Notbrunnen, Vorratshaltung und Kooperationen mit Versorgern. Die Maßnahmen erfordern Investitionen. Gemäß der Deutschen Krankenhausgesellschaft werden mindestens 31 Milliarden Euro werden für einen klimagerechten Umbau der Krankenhäuser benötigt – ein Teil davon für die Sicherstellung der Wasser- und Energieversorgung.1

Daher werden auch für die Anlagen der Nutzer Investitionen fällig. Auch die öffentlichen Wasserversorger und Abwasser müssen nächsten 20 Jahren Investitionen von 800 Milliarden Euro tätigen – davon bis zu 120 Milliarden für die Anpassung an Trockenheit und Extremwetter.4

Finanzierung muss gesichert sein

Zunächst sind die Krankenhaus-Betreiber gefordert: Ersatz- und Notwasserlieferungen, wie mobile Wassertanks oder Notbrunnen sollten angepasst und erweitert werden, um im Ernstfall für mindestens 72 Stunden2 unabhängig vom öffentlichen Netz zu sein. Ebenso wichtig sind regelmäßige Schulungen des Personals für den bewussten Umgang mit Wasser und die Vorbereitung auf Krisensituationen. Aber auch die Politik ist gefordert. So könnten durch gezielte Förderprogramme, etwa einem bundesweiten Klimafonds, Klimawandelanpassungsmaßnahmen finanziert werden.

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Quellen:

1 Trockenheit in Deutschland – Fragen und Antworten


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Zijie Zhou

M.Sc. Wasserwirtschaft, Consultant

+49 911 9193 1170

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