Wasserampeln als Instrument für nachhaltiges Wassermanagement

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​​​​​veröffentlicht am 26. September 2025


In Rheinland-Pfalz wird derzeit das Wassergesetz novelliert. Ziel ist es, die Anpassung an den Klimawandel fest im Recht zu verankern. Dabei stehen die folgenden Eckpunkte im Mittelpunkt der Gesetzesnovelle:


  • Überschwemmungsgebiete gesetzlich verankern,
  • Randstreifen an Gewässern vor Verklausungen schützen und
  • Bürgerinnen und Bürger über aktuelle Wasserversorgung informieren.

Im Rahmen der Gesetzesnovelle soll zudem​ die Wasserampel verbindlich als Informationsinstrument bei Wassermangel für Wasserversorger und Behörden eingeführt werden.1 2 3

Was ist eine Wasserampel?

Eine Wasserampel ist ein visuelles Informationsinstrument, das die aktuelle Situation der Wasserverfügbarkeit in einem bestimmten Gebiet transparent darstellt. Ähnlich wie eine Verkehrsampel signalisiert sie den Status über die Farben Grün, Gelb und Rot. Ziel ist es, Bevölkerung, Kommunen und Unternehmen frühzeitig über mögliche Einschränkungen zu informieren und Bewusstsein für die Ressource Wasser zu schaffen.4 6

Hintergrund & Ziele

Der Klimawandel führt in Deutschland zunehmend zu längeren Trockenphasen, sinkenden Grundwasserständen und einer stärkeren Konkurrenz um die Ressource Wasser. Mit der Wasserampel werden die folgenden Ziele verfolgt:4 5 6

  • Transparenz über die regionale Wasserverfügbarkeit schaffen,
  • Frühwarnsignale für drohende Engpässe geben,
  • die Sensibilisierung der Bevölkerung fördern und
  • eine verbindliche Grundlage für kommunale Entscheidungen bei Nutzungseinschränkungen schaffen.

Darstellung der Wasserampel

Die Wasserampel wird überwiegend digital auf den Internetseiten von Kommunen, Landkreisen oder Ministerien dargestellt. In einigen Regionen erfolgt zusätzlich eine Veröffentlichung in lokalen Medien oder eine Integration in Wetter-Apps. Ziel ist eine niedrigschwellige Kommunikation, die auch ohne Fachwissen verständlich ist.5 6

Wann zeigt die Wasserampel welche Farbe?

Die Zuordnung der Farben erfolgt nach regional festgelegten Kriterien, häufig auf Basis von Grundwasserständen, Abflussmengen in Fließgewässern und Niederschlagsbilanzen:

  • Grün: Normale Situation, keine Einschränkungen.
  • Gelb: Erste Warnstufe – sorgsamer Umgang empfohlen, freiwillige Einschränkungen z. B. beim Gartenbewässern.
  • Rot: Kritische Situation – verbindliche Einschränkungen, z. B. Verbot von Rasensprengen, Befüllen von Pools oder Entnahme aus Gewässern.5 6

Welche Informationen gehören noch dazu?

Eine Wasserampel entfaltet ihre volle Wirkung erst, wenn sie in einen breiteren Maßnahmen- und Informationsrahmen eingebettet ist. Dazu gehören:

  • Hydrologische Datenportale mit Echtzeitinformationen,
  • Wasserentnahmegebote oder -verbote,
  • Kampagnen zum Wassersparen,
  • Kommunale Notfallpläne für längere Trockenperioden.

Zudem sollte die Wasserampel mit klimatischen Frühwarnsystemen und regionalen Wasserversorgungsstrategien verknüpft werden.6 7

Es gibt keine bundesweite Pflicht oder ein eigenständiges „Wasserampelgesetz”. Die Einführung, Gestaltung und rechtliche Anbindung erfolgen bislang über Landesgesetze (z. B. Rheinland-Pfalz), Verwaltungsvorschriften (z. B. Leitfaden Hessen), örtliche Satzungen sowie die allgemeinen wasserrechtlichen Bestimmungen des WHG und TrinkwV.8 9 10 11 12 13 14

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Quellen:

1 Neues Wassergesetz in Rheinland-Pfalz: Mehr Schutz vor Hochwasser | AK-Kurier.de

2 Katrin Eder: „Neues Landeswassergesetz bietet mehr Hochwasserschutz und Entlastung für Kommunen“ . Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz

3 Eder: Mehr Hochwasserschutz und Entlastung für Kommunen mit Wassernovelle​​

4Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung | landwirtschaft.hessen.de​

5 Wasserampel | Startseite​

6 ​Endlich! Hessischer Leitfaden für Wasserampeln veröffentlicht - Siegfried Gendries LebensraumWasser Der Wasser-Blog​

7 Wasserampel sensibilisiert für den sparsamen Umgang mit Wasser​​

8 SANTEC GmbH - Landesgesetze​

9 BMUKN: Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts | Gesetze und Verordnungen​

10 Dürre: Einige Kommunen müssen Verbote erlassen.​

11 Wasserrecht | Umweltbundesamt

12 TrinkwV - Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch​

13 BMUKN: Das Wasserhaushaltsgesetz

14 Wasserhaushaltsgesetz – Wikipedia


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Tanja Martin

Bachelor of Arts (Business Administration)

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