Work-Life-Balance

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 Work-Life-Balance oder die Kunst ein inneres Gleichgewicht zu erlangen

Den Beruf und das Privatleben unter einen Hut zu bekommen gestaltet sich oft als echte Herausforderung. Work-Life-Balance – das ist es, was sich alle wünschen und dennoch: wenn man sich mit Freunden oder KollegInnen darüber austauscht, wie es denn mit der „Balance“ aussieht, herrscht häufig Stirnrunzeln. Ein klares JA und das erreiche ich auf diese oder jene Weise hörte ich bisher doch sehr selten – mich selbst eingeschlossen. Aber warum ist das so? Ein Grund dafür scheint mir eine falsche Sicht auf das Thema Work-Life-Balance zu sein.

Was ist das eigentlich genau – Work-Life-Balance? Liest man bei Wikipedia nach, stehen dort allerlei Beschreibungen wie „Gleichgewicht verschiedener Lebensbereiche wie Beruf und Privateben“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ aber auch „individuelle Entscheidung und Selbstorganisation einerseits und dem Abgleich mit Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-interessen“. Wenn man das liest, erscheint „Work-Life-Balance“ als eine Art Zustand, den ich durch – wie auch immer geartete Maßnahmen – im Außen schaffen kann. Indem ich zwischen Beruf und Privatem trenne und mir ausreichend freie, private Zeit bewahre, damit ich mich von den stressigen und belastenden Aufgaben meiner Arbeit erholen kann.

Work-Life-Balance oder Work-Life-Integration?

Das erscheint mir nicht ausreichend: Diese Sicht auf das Thema Work-Life-Balance geht davon aus, dass Beruf und Arbeit per se anstrengend, belastend und stressig sind. Aber wer kennt das nicht, dass auch das Privatleben große Herausforderungen bereithält, die sehr anstrengend und belastend sein können: Ein krankes Kind und beide Elternteile berufstätig, ein kranker Partner, der Hausbau oder der Umzug – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Vielleicht ist es in solchen Situationen auch mal umgekehrt: Dass man Kraft auf der Arbeit, aus einem gelungenen Projekt oder einer überzeugenden Präsentation schöpft.

Auch die strikte Trennung zwischen Privat und Beruf erscheint mir nicht immer sinnvoll – je nach Lebenssituation und Umfeld kann es sehr wohl für alle hilfreich sein, die „Welten“ auch mal ineinander fließen zu lassen (Work-Life-Integration). Ich denke dabei ganz aktuell an die Corona-Pandemie, die ohne diese Flexibilität von Arbeitgebern und -nehmern nicht erfolgreich zu bewältigen wäre. Wie ein Kollege das mit seiner Frau und zwei Kindern ganz praktisch geschafft hat, können Sie im Blog „Dynamics 365 - 365 Tage Mobiles Arbeiten“ lesen.

Zudem habe ich für mich erkannt, dass sich die persönlichen Ziele, die ich mit einem ausgeglichenen Leben verbinde, je nach Lebenssituation ändern: Als meine Kinder klein waren, war es mir sehr wichtig mit Ihnen Zeit zu verbringen. Heute stehen auch andere Ziele auf meiner Liste, wie Zeit für mein Hobby zu haben.

Was ist nun die Lösung?

Ich bin der Ansicht, dass die Balance, nach der wir alle suchen, nicht im Außen herzustellen ist, sondern nur im Innen. Selbstverständlich spielen dabei äußere Belastungsfaktoren eine Rolle. Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass wir bei dieser Frage nach innen schauen und klären, wie es mit meinem Energiehaushalt und meiner Balance aussieht. Dort sitzt für mich der untrügliche Gradmesser für die Frage, ob es mir gut geht und wie leistungsfähig und zufrieden ich bin, mit dem was ich tue – ob privat oder auf der Arbeit. Wie das erreicht wird, hängt natürlich von den individuellen Zielen, Interessen und Bedürfnissen eines Jeden ab.

Mit Kreativität ins Gleichgewicht

Für mich habe ich entdeckt, dass mich die Beschäftigung mit der Kunst und der Fotografie in meine Mitte bringt und im Kopf aus der Arbeit - oder was auch immer mich gerade belastet - holt. Ich besuche gerne Kunstausstellungen oder Museen für Moderne Kunst. Insbesondere die eigene Arbeit mit Farbe und Leinwand hilft mir von der – manchmal natürlich auch sehr anstrengenden und belastenden – Arbeit abzuschalten. Ich nutze dabei die gleichen Fähigkeiten, die mir im Beruf von Nutzen sind: Die Kreativität, gute Lösungen für meine Kunden zu erarbeiten. Wenn ich ein Motiv abstrahiere, ähnelt dieser Vorgang dem Prozess, wie man komplexe Sachverhalte strukturiert, vereinfacht und schlussendlich so darstellt, dass sie für den Zuhörer einer Präsentation nachvollziehbar und verständlich werden. Bei der Umsetzung einer Idee geht es dann auch darum, die richtigen Techniken einzusetzen, damit ich das Ziel erreiche: ein Ergebnis, mit dem ich zufrieden bin und das im besten Fall auch anderen gefällt.

Hier muss ich mich fokussieren, wenn ich meine Arbeit beginne und sie ausführe. Genauso, wie es bspw. bei einer Präsentation der Fall ist: Unsere Idee und unsere Lösungen kann ich nur dann überzeugend vermitteln, wenn ich fokussiert und sicher bin. Das muss ich beim Malen ebenfalls sein. Die informellen Arbeiten entstehen durch Fokussierung und einer dynamischen Arbeit mit der Farbe. Genau hier verbirgt sich ein Unterschied zwischen dem Malprozess und der Präsentation: Die Dynamik beim Malen kann auch Zufälle hervorbringen.

Zugegeben: die Zeit, mich mit diesem Hobby zu beschäftigen ist äußerst knapp und ich male oder fotografiere viel zu selten. Dennoch habe ich dieses Hobby auch deshalb lieben gelernt, weil ich dazu gezwungen werde von allem anderen abzuschalten. Malen ist nicht möglich, wenn ich im Hinterkopf noch über andere Themen nachdenke. Durch diese Intensität wird mein Kopf frei und so komme ich in meine innere Balance.

Work-Life-Balance ist für mich also kein Zustand im Außen, sondern ein anzustrebender Zustand im Inneren. Es gilt sich passende, machbare Ziele zu setzen und eine Tätigkeit zu finden, die sich ausgleichend auf die innere Balance auswirkt und – wie man so schön sagt – die Batterien für neue Herausforderungen wieder auflädt.

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