Unternehmensspezifische KPIs mithilfe von ERP-Systemen abbilden

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veröffentlicht am 5. Oktober 2022 | Lesedauer ca. 3 Minuten


Die Anforderungen an Finanzkennzahlen, die über den normalen Standard hinaus­gehen, sind heute nichts Ungewöhnliches mehr. Mithilfe von ERP-Systemen, wie SAP S/4HANA, lassen sich unternehmensindividuelle KPIs heute einfach umsetzen.



Jedes ERP-System liefert einen gewissen Standard an Einstellungen aus. Dieser orientiert sich an einer breiten Masse von Unternehmen, berücksichtigt jedoch nicht die individuellen Bedürfnisse und Wünsche. Denn jedes Unternehmen als Organisation, welche von Menschen geprägt und für Menschen geschaffen wurde, hat unterschiedliche Präferenzen, Bedürfnisse und Wünsche, die aus regulatorischen, branchenspezifischen oder persönlichen Aufgaben oder Anforderungen resultieren können.


Den Standard um unternehmensindividuelle KPIs erweitern

Für die Erstellung eines funktionsfähigen und granularen Reporting reicht der Standard gegebenenfalls nicht immer aus. Wie läuft das in der Realität ab? In der Regel nutzen Unternehmen das System nur bis zu einem gewissen Grad und bauen danach manuell Kennzahlen mithilfe von MS Excel zusammen. Häufig arbeiten sie mit veralteten Daten, haben Probleme bei der Abweichungsanalyse und nutzen die Arbeitszeit nicht für wertvolle Analysen, sondern für Datenerhebung und -aufbereitung.


Moderne ERP-Systeme können genau hier ansetzen! Unternehmen können Standard-Kennzahlen nutzen und sie auf das eigene Repertoire anpassen, erweitern und individualisieren.

Das kann man mit einem guten Rezept für eine Marinade vergleichen.  In der Regel verwendet man sein eigenes oder ein Standardrezept und würzt es anschließend individuell für die geplanten Gäste nach. Beim Grillen findet der Geschmack unter der Hitze seinen Gipfel und schützt gleichzeitig das Grillgut vor dem Austrocknen. Die Art und Intensität der Marinade sollten sich dabei stets am Grillgut orientieren.

So oder so ähnlich verhält es sich mit unternehmensindividuellen Kennzahlen. Jeder kennt die Standardkenn­zahlen, wie einfache Verhältniskennzahlen oder Kennzahlensysteme, z. B. ROI (Return on Investment). Sie werden gerne zum Steuern und Verdichten von komplexen Informationssystemen verwendet, damit ein Unternehmen transparent und vergleichbar mit einer Benchmark-Gruppe wird. Jedoch werden diese Kenn­zahlen gerne um bestimmte Einflussgrößen bereinigt oder erweitert.


Beispiele für kundenspezifische KPI-Anforderungen, die in SAP S/4HANA nicht im Standard abgebildet werden, aber auf dem Standard aufbauen können, sind:

Cash-Flow Rate = Cash-Flow aus operativer Tätigkeit / Gesamtleistung

Der Cash-Flow aus operativer Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit ist nicht ausreichend für die Unternehmenssteuerung? In diesem Zuge kann die Kennzahl um die Cash-Flow Rate erweitert werden. Die Cash-Flow Rate ermittelt, welcher Anteil des Umsatzes im Unternehmen verbleibt und für Investitionen etc. zur Verfügung steht.


Eigenkapitalquote = Gesamtkapital/Eigenkapital + EK-Sonderposten mit Rücklagenanteil

Mit der Eigenkapitalquote wird der Gesamtverschuldungsgrad ermittelt. Sie ist eine wichtige KPI für die Ermittlung des Risikos und der Bonität eines Unternehmens. Je höher die EK-Quote, desto gesünder ist das Unternehmen.


Investitionsquote = Investitionen aus dem Anlagengitter / Abschreibungen

Mit der Investitionsquote kann der Anteil neuer Investitionen am Anlagevermögen ermittelt werden. Diese Kennzahl gilt als Kriterium für ein gutes Unternehmenswachstum.


Darstellung der Unternehmensindividuellen KPIs

Die so erstellten Kennzahlen müssen sich benutzerspezifisch und anlassbezogen visualisieren und individuell zuordnen lassen. Egal ob als Zahl-, IST/SOLL-, Vergleich-, Trend- oder kombiniertes Informationsobjekt. Denn nur so hat man jederzeit die für sich wichtigen Kennzahlen im Blick und kann sie seinen individuellen Dashboards zuordnen.

Das Intervall der Aktualisierung sollte individuell eingestellt werden können. So ist z. B. ein minütliches Update der Kennzahlen automatisiert auf dem Informationsobjekt ein Vorteil.

Im SAP S/4HANA Fiori-Launchpad findet dies über Fiori-Kacheln statt.


Detailanalysen im Standard 

Detaillierte Analysen sind im SAP S/4HANA innerhalb der Kacheln in Echtzeit mit interaktiven Tabellen möglich. Sie können im Standard über vordefinierte Diagramme visualisiert werden. Datenaktualisierungen sind mittels erneuter Abfrage unkompliziert und schnell verfügbar. Layouts und Berichtsvarianten können abge­speichert und Führungskräften analytische Pfade bereitgestellt werden. Das sind vordefinierte Diagramm­kombinationen zur genaueren Analyse der Daten.

Mehrjahresvergleiche sind ebenso keine Herausforderungen mehr und werden einzig und allein durch die Datengranularität eingeschränkt. Soll das Kennzahlensystem über 10 Jahre in einem Bericht aufgerufen werden? Mit ERP-Systemen, wie SAP S/4HANA, ist das möglich.


Fazit

ERP-Systeme, wie SAP S/4HANA, bieten einen gewissen Standard an Kennzahlen, welcher durch branchen- und unternehmensspezifische Gegebenheiten schnell nicht mehr ausreichend sein kann. An diesem Punkt können unternehmensindividuelle Anpassungen helfen! Ein gutes ERP-System bietet die Möglichkeit unternehmensindividuelle Kennzahlen oder /-systeme zu implementieren. Die Kennzahlen können individuell konzeptioniert, ermittelt, strukturiert, visualisiert und in Echtzeit ebenso als Mehrjahresvergleich aktualisiert werden. Die Zeiten von mühsamen Excel-Tätigkeiten zur Datenerfassung und Kennzahlenerstellung gehören somit der Vergangenheit an.

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