Best Practice EU-Taxonomie

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veröffentlicht am 14. November 2023 | Lesedauer ca. 2 Minuten

 

Wir gehen in das dritte Berichtsjahr der EU-Taxonomie Verordnung und das erste Jahr, in dem zu den Umweltzielen 3-6 zumindest die Fähigkeit berichtet werden muss. Für aktuelle Anwender gibt es immer noch viele Fragen bei der Auslegung der Regulatorik und deren prozessualer Umsetzung und auch die künftigen neu verpflichteten Unter­nehmen starten ihre EU-Taxonomie Einführungsprojekte, um rechtzeitig belastbare Reportings vorweisen zu können. Wir haben im Folgenden die wichtigsten Best-Prac­tice-Ansätze für Sie zusammengestellt. 
 
Die EU-Taxonomie-Verordnung markiert eine wichtige Wende in der europäischen Nachhaltigkeitsagenda und zielt darauf ab, den Fluss von Investitionen in nachhaltigere wirtschaftliche Aktivitäten zu lenken. Die erfolg­reiche Implementierung und Integration dieser Verordnung in die Geschäftspraktiken von Unternehmen und Finanzmarktteilnehmern stellen jedoch sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Hier sind einige Best-Practice-Ansätze, die bei der Umsetzung hilfreich sein können: 

 

Interdisziplinäre Teams bilden 

Ein Team, das Fachleute aus den Bereichen Finanzen, Nachhaltigkeit, IT, Produktentwicklung, Einkauf und Vertrieb zusammenbringt, ist unerlässlich. Diese Gruppen können die Anforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und Synergien schaffen, die eine holistische Implementierung der Taxonomie unterstützen. 

 

Schulung und Weiterbildung 

Während einige Mitarbeiter bereits mit den Grundlagen der Nachhaltigkeit vertraut sein könnten, ist es unwahrscheinlich, dass sie die Nuancen und spezifischen Anforderungen der Taxonomie kennen, die sich zudem regelmäßig weiterentwickelt. Workshops, Schulungen und regelmäßige Fortbildungen können dazu beitragen, ein tiefes Verständnis für die Verordnung zu entwickeln, auf dem aktuellen Stand zu sein und sicherzustellen, dass die Implementierung effektiv ist. 
 

Datenmanagement stärken

Für viele Unternehmen kann es eine große Herausforderung sein, die erforderlichen Daten für die Bericht­er­stattung gemäß der Taxonomie zu sammeln. Insbesondere die Daten für die Konformitätsbewertung können in Abhängigkeit der jeweiligen Wirtschaftsaktivitäten sehr anspruchsvoll sein. Investitionen in moderne IT-Systeme und die Zusammenarbeit mit Datenanbietern können hier Abhilfe schaffen. Eine konsistente und genaue Datenerfassung ist das Rückgrat einer effektiven EU-Taxonomie-Implementierung. 

 

Überprüfung und Anpassung 

Die Landschaft der Nachhaltigkeit ist dynamisch. Unternehmen sollten daher einen iterativen Ansatz wählen, bei dem regelmäßig überprüft wird, wie die Taxonomie-Praktiken funktionieren und wo Verbesserungen vorge­nommen werden können. Das gilt für die prozessuale Umsetzung wie auch die kontinuierliche Weiterent­wick­lung der regulato­rischen Vorgaben. 
 

Kommuikation 

Die Taxonomie bietet auch eine Gelegenheit zur Kommunikation. Unternehmen sollten aktiv darüber berichten, wie sie die Anforderungen der Verordnung erfüllen, welche Fortschritte sie machen und welche Auswirkungen ihre Investitionen und Praktiken auf die Umwelt und die Gesellschaft haben. Dabei liegt der Fokus insbeson­dere auf die Neu- und Weiterentwicklung von taxonomiekonformen Produkten sowie die Investition in konforme Produkte. 


Integration in die Geschäftsstrategie 

Die Taxonomie sollte nicht als reine Compliance-Übung betrachtet werden. Sie bietet eine Gelegenheit zur strategischen Neuausrichtung, bei der Nachhaltigkeitspraktiken in den Mittelpunkt der Geschäftsstrategie gerückt werden. Dabei stellen die in der EU-Taxonomie-Verordnung enthaltenen Grenzwerte für konforme Aktivitäten die Benchmark für top in class Produkte dar. 

 

Risikomanagement 

Neben den potenziellen Vorteilen birgt die Nichtkonformität mit der Taxonomie auch erhebliche Risiken. Diese könnten finanzieller, regulatorischer oder reputativer Natur sein. Beispielweise können künftig Finanzierungen teurer werden oder der Zugang zu Fördergeldern verschlossen bleiben, wenn keine oder zu wenig konforme Aktivitäten berichtet werden. Ein proaktiver Ansatz beim Risikomanagement kann dazu beitragen, diese zu minimieren. 


Zusammenarbeit mit Brancheninitiativen 

Kein Unternehmen steht alleine da. Viele Branchen und Sektoren stehen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Implementierung der Taxonomie. Durch die Zusammenarbeit mit Brancheninitiativen können Unternehmen von den Erfahrungen anderer lernen und Best Practices teilen. 
 

Externen Rat einholen 

Die Komplexität der Taxonomie bedeutet, dass nicht alle Unternehmen die Expertise intern haben werden. Beratungsunternehmen und Branchenverbände können wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten. 

 
Zusammenfassend kann die EU-Taxonomie-Verordnung zwar komplex erscheinen, sie bietet jedoch eine wert­volle Möglichkeit für Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu überdenken und zu stärken. Ein struktu­rierter, interdis­zipli­närer Ansatz, kombiniert mit Engage­ment, Kommuni­kation und ständiger Überprüfung, kann Unternehmen dabei helfen, die Vorteile der Verordnung voll auszu­schöpfen und gleich­zeitig die damit verbun­denen Risiken zu minimieren. In einer Welt, die sich zunehmend auf Nachhal­tigkeit konzentriert, kann die er­folg­reiche Implemen­tierung der Taxonomie Unternehmen dabei helfen, sich als Branchen­führer zu positio­nieren. 

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Dr. Christian Maier

Diplom-Kaufmann, Wirtschaftsprüfer, CPA (U.S.)

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