Kinder werden durch das Vorlesen ausgewählter Bücher mit ihren Rechten vertraut gemacht

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​​​​​​​​​​​​​​veröffentlicht am 12. Juni 2025


LeseWelten, die Vorlese-Initiative der Kölner Freiwilligen Agentur e.V., führt seit Anfang 2024 ein partizipatives Projekt mit Kindern im Alter von 6-10 Jahren in dem Sozialraum des Kölner Stadtbezirks Kalk im offenen Ganztagsbereich an Grundschulen zum Thema Kinderrechte durch. Nachdem wir bereits im Jahr 2021 die Initiative LeseWelten unterstützt haben, hat uns das aktuelle Projekt Kinderrechte überzeugt und wir unterstützen gerne ein weiteres Mal.​​


Ziel ist es, die 10 wichtigsten Kinderrechte zu thematisieren und gemeinsam mit den Kindern zu jedem Recht jeweils eine „Kinderrechtebox“ zu gestalten, die Informationen zu dem Kinderrecht sowie passende Aktionen, Kreativmaterial und Geschichten enthält.


In dem Projekt werden Kinder durch das Vorlesen ausgewählter Bücher mit ihren in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten Rechten vertraut gemacht. In diesem Projekt werden die zehn wichtigsten Kinderrechte gemeinsam mit den Kindern thematisieren: Gleichheit, Gesundheit, Bildung, Spiel & Freizeit, freie Meinungsäußerung & Beteiligung, Schutz vor Gewalt, Zugang zu Medien, Schutz der Privatsphäre & Würde, Schutz im Krieg & auf der Flucht sowie besondere Fürsorge & Förderung bei Behinderung. Denn: Jedes Kind hat Rechte und nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern sowie die Rechte anderer anerkennen und achten. Den Kindern soll am Ende des Projektes klar sein, dass alle Kinderrechte uneingeschränkt für jedes Kind gleichermaßen gelten, egal wo es herkommt, welches Geschlecht es hat, welcher Religion es angehört oder ob es eine Behinderung hat oder nicht.


Ein weiteres Ziel ist die Weiterentwicklung der Persönlichkeit der Kinder im Rahmen der Förderung von Beteiligung und Demokratieverständnis. Damit soll der Grundstein gelegt werden, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und dieses aktiv mitzugestalten. 


Um die Kinder zusammen mit unseren Kooperationspartnern und Trägern des offenen Ganztags über ihre in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten Rechte zu informieren, wird aus altersentsprechender und partizipativ ausgewählter Literatur vorgelesen, welche einzelne Kinderrechte behandelt. Beim Vorlesegespräch wird nach der Meinung der Kinder gefragt, wodurch sie sich intensiv mit den einzelnen Kinderrechten beschäftigen und diese spielerisch kennenlernen.


Ein Beispiel für ein Kinderrecht wäre das „Recht auf Bildung“: Geht Pippi Langstrumpf zur Schule? Wie sieht ihr Schulweg aus? Welche Unterschiede gibt es zwischen dem eigenen Schulweg zu dem von Kindern in anderen Ländern? Ein weiteres Recht besagt, dass Kinder mit Beeinträchtigungen besonders gefördert werden sollen. Wie sieht der Weg eines auf einen Rollstuhl angewiesenen Kindes zur Schule aus? Kann jenes Kind das „Recht auf Spiel und Freizeit“ gut umsetzen? Wie funktioniert Rollstuhl-Basketball? Dies können die Kinder z.B. bei einem Ausflug zum Deutschen Sport & Olympia Museum erfahren.


In der aktuellen Projektphase sind 10 Vorleserinnen und Vorleser eingebunden, die jeweils in wechselnden Zweierteams die wöchentlichen Vorlesestunden abdecken. Begleitet werden sie vor Ort von der Bildungsreferentin und einer ehemaligen Praktikantin von LeseWelten, die eine personelle Konstante für die Kinder darstellen und die Vorlesenden vor Ort einführen und unterstützen. Alle Vorleserinnen und Vorleser, die in diesem Projekt teilnehmen haben zwei Sonder-Fortbildungen zum Thema Kinderrechte erhalten, die vom Kooperationspartner jugendstil.nrw abgehalten wurden.


Das literaturpädagogische Begleitmaterial ist in entsprechend dem jeweiligen Kinderrecht auf 10 verschiedene Boxen aufgeteilt. Die Konzepte beinhalten Hintergrundinformationen zum behandelten Kinderrecht, zum Inhalt des Buches und dazu, wie man die Vorlesestunde literaturpädagogisch ausarbeiten kann. Je nach Buch und Idee hinter dem Konzept enthalten die Boxen auch Materialien oder Anleitungen für Spiele und gemeinschaftliche Aktionen. Nach dem Lesen des Buches können diese Spiele oder Aktionen mit der Gruppe durchgeführt werden, um das Gelesen und Erlernte gemeinsam zu reflektieren und in den Köpfen der Kinder zu festigen.

 

Am Ende jeder Vorlesestunde steht erneut ein Ritual. Die Tschüss Rakete. Alle stehen im Kreis, trommeln auf die Beine, zählen von Zehn herunter und lassen dann mit einem Jubel die Tschüss-Rakete fliegen. Hierbei ist es wichtig die Kinder am Ende der Stunde alle noch einmal zusammen zu holen, in Gemeinschaft die Stunde zu beenden, mit Bewegung und Trommelwirbel, für den Spaß und mit dem ganz klaren Signal: Tschüss bis zum nächsten Mal, schön dass ihr da wart, vielen Dank für eure tollen Ideen.


Neben den wöchentlichen Vorlesestunden finden alle 2-3 Monate zusätzlich Ausflüge statt, die die Inhalte der Kinderrechte und die Geschichten aus den Büchern, in die Lebenswelt der Kinder transportieren und somit einen Bezug zu ihnen selbst herstellen.

 

Zum Abschluss des Kinderrechte-Schuljahres 2024/25 findet im Juli 2025 kurz vor den Sommerferien ein großes Schulhoffest statt. Beim Fest werden sowohl die Kinder aus dem Projekt einige Ergebnisse vorstellen, aber auch externe Gäste dazukommen. 

​LeseWelten, Vorlese-Initiative der Kölner Freiwilligen Agentur e.V. | Clemensstr. 7 | 50676 Köln lesewelten@koeln-freiwillig.de | 0221 888 278 28 oder -13 | www.lesewelten-koeln.de


Die Kölner Freiwilligen Agentur ist eine Vermittlungs- und Entwicklungsagentur für das Bürgerengagement in der Stadt Köln. 1997 selbst von engagierten Kölner Bürgerinnen und Bürgern gegründet, tragen bis heute zahlreiche innovative Programme dazu bei, das bürgerschaftliche Engagement in und für Köln zu fördern.​



Soziales Engagement

Kontakt

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Christina Hundertmark

Geschäftsführerin der Rödl-Mitarbeiter-Stiftung für Kinderhilfe, Personalreferentin

+49 221 9499 091 80

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