Rödl-Mitarbeiter-Stiftung für Kinderhilfe: IT-Ausstattung für Kinder und Jugendliche mit einer Hörbehinderung

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veröffentlicht am 4. März 2021 | Lesedauer: ca. 2 Minuten

​Die LVR-Johann-Joseph-Gronewaldschule in Köln ist eine Schule für Kinder und Jugend­liche mit einer Hörbehinderung, der Schwerpunkt der Schule liegt auf Hören und Kommunikation. Die Förderung der Kommunikationsfähigkeit ist der einzige Weg, um soziale Verbindungen aufzubauen und zu erhalten – ein besonderer Schwerpunkt der Gronewaldschule in Köln.

 

Pandemiebedingt ist aktuell und auch in Zukunft ein Präsenzunterricht gar nicht bzw. nur vereinzelt möglich. Der Unterricht findet zur Zeit ausschließlich über die Distanz statt und wurde daher überwiegend digital umgestellt.

 
Deshalb ist die Vorsitzende des Fördervereins Leonie Kamp an uns herangetreten, da die Schüler und Schülerinnen digital ausgestattet werden sollen. Der Bedarf ist sehr groß und es fehlen die Mittel, diesen abzudecken.

 

Gebärden als Hauptinformationsträger

Die Schüler und Schülerinnen der Gronewaldschule sind aufgrund ihrer Hörbehinderungen auf das Mundbild der Lehrer/-innen angewiesen, in manchen Klassen erfolgt die Kommunikation sogar ausschließlich über Gebärden. Auch in den Klassen, in denen lautsprachlich unterrichtet wird, werden Gebärden begleitend genutzt. Daher sind die Kinder auf eine gute digitale Ausstattung in besonderem Maße angewiesen. Während an anderen Schulen der Zugang auch über das Handy gewährleistet werden kann, ist eine barrierefreie oder auch nur barrierearme Teilnahme am Unterricht darüber für die Schüler/-innen der Gronewaldschule ausgeschlossen.

 
Die Mimik ist ein wichtiger Teil der Gebärdensprache und für die Kommunikation von herausragender Bedeutung. Auch Kinder, die mit Hörgeräten, CIs etc. versorgt sind, sind trotzdem auf das Mundbild der Lehrer/-innen angewiesen, um eine Kommunikation zu ermöglichen, da – anders als bei einer Brille – die Behinderung durch das Hilfsmittel nicht vollständig ausgeglichen werden kann. Für die Wissensvermittlung sind die per Video übertragenen Gebärden und Bilder der Hauptinformationsträger. Daher ist es wichtig, dass sie in ausreichender Größe und Qualität vorliegen.

 
Eigenständige Informationsbeschaffung durch iPads

Insbesondere die Informationsbeschaffung ist für hörbeeinträchtigte Menschen erschwert. Oftmals sind sie auf Leichte/Einfache Sprache angewiesen. Eine Informationsbeschaffung über die üblichen Medien ist oft nicht möglich, da Gebärden fehlen oder die Informationsvermittlung ausschließlich lautsprachlich erfolgt. Die Schüler/-innen können durch iPads frühzeitig befähigt werden, sich Informationen eigenständig zu beschaffen und sind dadurch weniger auf die Hilfe anderer angewiesen. Derartige Kompetenzen könnten so von den Lehrer/-innen auch über die Ferne gefördert werden.

 
Aufgrund des großen Einzugsgebiets der Gronewaldschule werden Freundschaften über die Distanz geschlossen. Während andere Schüler/-innen aus dem gleichen Stadtteil/der gleichen Gemeinde sich zu Pandemiezeiten noch im Freien mit Freunden treffen können, gibt es diese Möglichkeiten aufgrund der teilweise großen Distanzen nicht. Oftmals ist damit der einzige Kontakt zu Gleichaltrigen der Fernunterricht. Können Schüler/-innen aufgrund fehlender technischer Ausstattung auch hier nicht teilnehmen, droht die Vereinsamung dieser Kinder in besonderem Maße.

 
Die ausführliche und anschauliche Schilderung des Bedarfs und der Situation haben uns die Förderungswürdigkeit und -notwendigkeit sehr deutlich gemacht und deshalb war für uns klar, dass wir uns dort engagieren.

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Nicole Reum

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