VAE führen neues Arbeitsgesetz ab 2. Februar 2022 ein

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veröffentlicht am 19. November 2021 | Lesedauer ca. 2 Minuten

    
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben ein neues Arbeitsgesetz für den privaten Sektor erlassen, das verschiedene Arbeitsmodelle wie Teilzeit- und Zeitarbeit umfasst, Arbeitnehmerrechte schützt, eine neue Urlaubspolitik einführt und Arbeitnehmer vor Mobbing, sexueller Belästigung, Schikane oder verbaler, physischer oder psychischer Gewalt durch ihre Arbeitgeber, Vorgesetzten und Kollegen bewahrt.
  

  

Das neue Gesetz tritt ab dem 2. Februar 2022 in Kraft, wobei die Arbeitsverträge innerhalb eines Jahres geändert werden müssen. Trotz des Umstandes, dass das vorherige Gesetz Nr. 8 aus dem Jahr 1980 aufgehoben wurde, können Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Beibehaltung einiger Klauseln des Gesetzes Nr. 8 aus dem Jahr 1980 vereinbaren.

  

Das föderale Gesetzesdekret Nr. 33 aus dem Jahr 2021 enthält die bedeutsamsten Änderungen seit der Einführung des Gesetzes, die im Folgenden zusammengefasst werden:

 

Eine neuer Arbeitsvertragstyp - „Befristeter Vertrag"

Eine Neuerung des Gesetzes ist die Definition eines befristeten Vertrages (auch als Vertrag mit fester Laufzeit bezeichnet), der drei Jahre nicht überschreiten darf. Er kann sodann im Einvernehmen beider Parteien für einen kürzeren oder ähnlichen Zeitraum verlängert werden. Die Aktualisierung aller bestehenden Verträge muss innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten dieses neuen Gesetzes geschehen.

 

Beendigung des Arbeitsverhältnisses während der Probezeit

Die Probezeit darf einen Zeitraum von 6 Monaten nicht überschreiten, wobei nach alter Rechtslage sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber das Recht hatten, den Arbeitsvertrag während der Probezeit fristlos und somit ohne jegliche Ansprüche zu kündigen. Durch das neue Dekret 33 ist hingegen die kündigende Partei verpflichtet, die andere Partei mit einer Frist von 14 Tagen, in manchen Fällen sogar mit einer Frist von einem Monat, zu informieren. Ferner sieht das neue Gesetz zusätzlich mehrere Rechte für beide Parteien vor.

 

Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs

Eine weitere Neuerung ist die Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs in der Privatwirtschaft auf 60 Tage, wobei die Freistellung für 45 Tage bei vollem Lohn erfolgt, gefolgt von 15 Tagen bei halbem Lohn.

Zusätzlich haben Mütter von Kindern mit besonderen Bedürfnissen nach Ablauf des ersten Mutterschaftsurlaubs zusätzlich einen Anspruch auf einen 30-tägigen bezahlten Urlaub, der ohne Bezahlung um weitere 30 Tage verlängert werden kann.

  

Urlaub in der Privatwirtschaft

Ungeachtet der gesetzlichen Feiertage und dem normalen vereinbarten Jahresurlaub haben die Arbeitnehmer zusätzlich einen Anspruch auf einen Tag bezahlten Urlaub mit der Möglichkeit, die wöchentlichen Ruhetage nach Ermessen des Unternehmens zu erhöhen.

 

Des Weiteren kann auch darüber hinaus ein Anspruch auf eine Reihe weiterer Urlaubstage bestehen. So kann im Trauerfall ein Anspruch auf 3-5 Urlaubstage bestehen, je nach Verwandtschaftsgrad des Verstorbenen, oder ein 5-tägiger Elternurlaub für den Vater. Alle anderen bezahlten Urlaubsgelder werden vom Ministerrat beschlossen.

 

Außerdem steht dem Arbeitgeber nach 2 Jahren Beschäftigung ein Anspruch auf einen 10- tägigen Studienurlaub pro Jahr zu, um sich im Arbeitsbereich weiterzubilden, wobei die Fortbildung an einer anerkannten Einrichtung in den VAE abgeleistet werden muss.

 

Das neue Arbeitsgesetz Nr. 33 für das Jahr 2021 soll ein flexibles und wettbewerbsfähiges Arbeitsumfeld ermöglichen, wobei das Ministerium für Humanressourcen die Durchführungsverordnungen erlassen wird, um alle Aspekte des neuen Gesetzes im Detail zu regeln.

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