Finanzierung im Mittelstand – Zwischen klassischem Hausbankkredit und alternativen Finanz-Modellen

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​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​Jürgen Siegl antwortet

 

An wen können sich deutsche Familienunternehmen beim Thema (Re-)Finanzierung wenden?

​An Wirtschaftskanzleien, die sich auf die Beratung deutscher Familienunternehmen spezialisiert haben und sowohl mit deren Bedürfnissen als auch mit den Usancen des Finanzmarktes bestens vertraut sind.
 

Bei klassischen Fremdfinanzierungen bieten Hausbanken oft günstigere Konditionen an als Kreditinstitute, mit denen noch keine Geschäftsbeziehung besteht. Vermehrt ist auch zu beobachten, dass Landesbanken und Sparkassen Finanzierungsmodelle anbieten, die gut auf die Gegebenheiten von Familienunternehmen bzw. mittelständischen Unternehmen zugeschnitten sind.
 

Neben der klassischen Fremdfinanzierung existieren zudem weitere alternative Modelle der Unternehmensfinanzierung.
 

Gibt es die traditionelle Hausbankbeziehung noch?

​Trotz gestiegener regulativer Anforderungen dominieren Bankkredite nach wie vor bei der Unternehmensfinanzierung. Insofern bildet die traditionelle Hausbankbeziehung weiterhin das Fundament. In dem Zusammenhang schätzen Unternehmer v.a. Begriffe wie „Vertrauen” und „Verlässlichkeit”. Nichtsdestotrotz sollte der Wandel der Finanzierungslandschaft wahrgenommen werden. Es ist zu empfehlen, sich nicht ausschließlich auf die Hausbankbeziehung zu verlassen, sondern sich bzw. das Unternehmen auch bankenunabhängiger aufzustellen. 
 

Was sind die größten Fallstricke im Finanzierungsgeschäft und welche Rolle spielt die Vertragsgestaltung?

​Besonders Unerfahrenheit und die damit verbundene Unkenntnis über die aktuellen Entwicklungen einerseits sowie die marktübliche Ausgestaltung der Finanzierungsverträge andererseits bergen die größten Risiken. Die aktuelle Rechtsprechung einiger Oberlandesgerichte zeigt, dass die oft in Finanzierungsverträgen enthaltenen Bearbeitungsgebühren auch gegenüber Gewerbetreibenden teilweise als unzulässig angesehen werden. Zudem sollten bei der Ausgestaltung von Kreditverträgen u.a. noch folgende Punkte bedacht werden:
  • Wenn eine Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Rückführung gewünscht ist, muss bereits vorab an die Möglichkeit einer entschädigungsfreien freiwilligen Sondertilgung gedacht werden.
  • Die Sicherheiten auf Ebene der Muttergesellschaften (Patronatserklärungen, Garantien, Bürgschaften etc.) sind oft nicht an der Finanzierung beteiligt und deren Einbeziehung sollte zwischen den Parteien diskutiert werden.
  • Der Auszahlungsmechanismus des Kreditvertrags muss auf die Fälligkeitsvoraussetzungen unter dem jeweiligen Kaufvertrag abgestimmt sein, um einen Zahlungsengpass bei Fälligkeit zu vermeiden. 
     

Was würden Sie kapitalsuchenden Unternehmen raten?

Es sollten unbedingt frühzeitig Finanzierungsoptionen mit erhöhter Aufmerksamkeit betrachtet werden. Zunehmend ist erkennbar, dass Banken restriktiver bei Kreditvergaben agieren und jederzeit verfügbares Fremdkapital keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt. Es ist daher wichtig, nicht situativ zu reagieren, sondern Finanzierungsthemen strategisch zu planen und aus definierten Unternehmenszielen abzuleiten.
 
Darüber hinaus sollte eine Bankenabhängigkeit vermieden werden und alternative Finanzierungsmöglichkeiten sollten in die Finanzierungsstruktur einfließen.

  

Wie wird sich der Finanzierungsmarkt in Zukunft weiter entwickeln und welche Rolle kann Rödl & Partner im Finanzierungsprozess übernehmen?

Getrieben durch immer höhere regulative Anforderungen agieren Banken sukzessive restriktiver, was die Kreditmittelvergabe betrifft. Deshalb ist eine bankenabhängige Unternehmensfinanzierung keinesfalls empfehlenswert und die Entwicklung einer unabhängigen Finanzierungsstruktur unabdingbar.
 
Das A und O wird es sein, ausgehend von den gesteckten Unternehmenszielen eine klare Finanzierungsstrategie zu entwickeln.
 
Rödl & Partner kann v.a. bei der Vorbereitung und Umsetzung einer solchen Strategie beratend tätig werden. Beginnend bei der Quantifizierung der Unternehmensziele und -planung bis hin zur Ableitung einer geeigneten Finanzierungsstrategie. Des Weiteren ist bei der Strukturierung und Beschaffung von alternativen Finanzierungsmitteln Beratungsbedarf vorhanden.

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Thomas Fräbel

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