Generalistik in der Pflegeausbildung kommt mit Probephase

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veröffentlicht am 2. Mai 2017

 

Die Große Koalition aus SPD und CDU/CSU hat sich nach der lange andauernden Diskussion um die Reform der Pflegeausbildung nun geeinigt. Der Kompromiss, der vom Ausbildungsbeginn 2019 an angewendet werden soll, ist nunmehr von beiden Koalitionspartnern gebilligt worden.

 

​[Deutscher Bundesverband für Pflegeberufe, DBfK e.V.]

 

Nachdem auf politischer Ebene lange Zeit über eine Reform der Pflegeausbildung diskutiert wurde, scheint nun der von den Politikern Georg Nüsslein (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) ausgehandelte Kompromiss umgesetzt zu werden. Geplant ist zudem, dass die Auswirkungen der Veränderungen auf die Ausbildung von Pflegefachkräften im Jahr 2025 evaluiert werden.

 

Der Kompromiss sieht vor, dass es in Zukunft für alle Pflegeberufe, also Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege, eine gemeinsame Ausbildung geben soll. Zunächst gehen alle Auszubildenden zwei Jahre einer gemeinsamen Ausbildung nach und können sich für das dritte Jahr zu einer Spezialisierung im Bereich Alten- oder Kinderkrankenpflege entscheiden. Die Absolventen der Spezialisierungen können sich weiterhin „Altenpfleger” oder „Kinderkrankenpfleger” nennen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, im dritten Jahr die generalistische Ausbildung fortzusetzen, sodass eine Tätigkeit in allen Berufen der Pflege möglich ist. Wer die Ausbildung bereits nach zwei Jahren beenden möchte, kann zudem künftig als Pflegeassistent arbeiten.

 

Des Weiteren soll im Jahr 2025 evaluiert werden, wie viele Auszubildende sich für eine Spezialisierung im dritten Jahr entschieden haben. Spezialisieren sich weniger als 50 Prozent der Auszubildenden auf Altenpflege oder Kinderkrankenpflege, soll es künftig keine Differenzierung in der Ausbildung mehr geben. Vielmehr würde die Generalistik vollumfänglich umgesetzt. Es kommt also zunächst zu einer Erprobung der generalistischen Ausbildung, die bei entsprechendem Interesse der ersten Jahrgänge dann zu einer Vereinheitlichung der Pflegeausbildung führen soll.

 

Nachdem am 28. März 2017 bereits die Unionsfraktion den Kompromiss gebilligte hatte, stimmte am 06. April 2017 auch die SPD-Fraktion der Umsetzung zu. Es bleibt nunmehr abzuwarten, wo die Entwicklung hingehen wird.

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