Neue Heubeck-Richttafeln führen grundsätzlich zu höheren Pensionsrückstellungen

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​​veröffentlicht am 30. August 2018; Autoren: Jan-Claas Hille, Simone Müller​

 

Diese in Deutschland allgemein anerkannten Rechnungsgrundlagen zur bilanziellen Bewertung von Pensionsverpflichtungen berücksichtigen, anders als in 2005, erstmals auch sozioökonomische Faktoren und deren Auswirkungen auf die Lebenserwartung. Die neuen Richttafeln, veröffentlicht am 20. Juli 2018, resultieren aus aktuellen Statistiken der gesetzlichen Rentenversicherung und des Statistischen Bundesamtes und beziehen auch die jüngsten Entwicklungen bei den Sterblichkeits-, Invalidisierungs-, Verheiratungs- und Fluktuationswahrscheinlichkeiten ein.

 

Insgesamt steigt die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland weiter an, wenn auch nicht so stark wie noch im Jahr 2005. Aus diesem Grund fallen die Effekte auf die Pensionsrückstellungen der Unternehmen geringer aus als noch vor 13 Jahren. Folglich wird auch mit geringerem, zusätzlichem Rückstellungsbedarf als nach der Umstellung auf die Richttafeln 2005 G gerechnet.

 

Effekte der neuen Richttafeln

In der Steuerbilanz wird je nach Zusammensetzung des Mitarbeiterbestandes eine Zuführung zur Pensionsrückstellung zwischen 0,8 Prozent und 1,5 Prozent erwartet. Nach handelsrechtlichen und internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen ist der Einmaleffekt mit 1,5 Prozent bis 2,5 Prozent deutlich höher, wobei er maßgeblich von Rechnungszins, Gehaltsdynamik und Fluktuation abhängt.

 

Der Anpassungsaufwand der Rückstellungen ist in der Handelsbilanz sofort zu erfassen und in der Steuerbilanz über drei Jahre zu verteilen. In der internationalen Bilanz ist die Umstellung auf die neuen Richttafeln als versicherungsmathematischer Verlust aus Veränderung der demographischen Annahmen separat auszuweisen. Zu welchem Jahresabschluss die neuen Richttafeln genau anzuwenden sind, ist momentan noch in Klärung. Wir halten Sie hierzu weiter auf dem laufenden.

 

 

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Jan-Claas Hille

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Prüfer für Interne Revisionssysteme (DIIR)

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