Erprobung von Wasserstofftechnologie für den öffentlichen Nahverkehr

​veröffentlicht am 18. September 2019

von Tim Silberberger

In Lübben und Kiel werden Konzepte zur Etablierung der Wasserstofftechnologie im öffentlichen Nahverkehr erprobt. Die lokalen Akteure sowie die als Förderer auftretende Bundesregierung versprechen sich hiervon nicht nur einen CO2-freien Verkehr in der jeweiligen Region, sondern weitergehende Erkenntnisse über die Chancen und Hemmnisse hinsichtlich des Einsatzes der Wasserstofftechnologie.

Gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium erprobt das Reallabor Lausitz Konzepte zu CO2-armen Quartieren und einem emissionsarmen Verkehr. In diesem Zusammenhang werden die Stadt- und Überlandwerke Lübben aus erneuerbaren Energien gewonnenen Wasserstoff als chemischen Speicher in der Praxis erproben und als Treibstoff im öffentlichen Nahverkehr einsetzen. Durch das Pilotprojekt sollen somit nicht nur Wasserstofftechnologien unter realen Bedingungen getestet, sondern insbesondere auch gesetzliche und regulatorische Hürden identifiziert werden.

Auch die Region Kiel möchte – in diesem Fall gefördert durch das Bundesverkehrsministerium – eine Vorreiterrolle in Sachen Wasserstofftechnologie einnehmen. Gemeinsam mit den angrenzenden Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön bildet die Stadt Kiel eine von neun „Wasserstoffregionen” in Deutschland, die sich den Aufbau bzw. die Stärkung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft auf die Fahnen geschrieben haben. In diesem Zusammenhang erweist sich die Lage Kiels in der Nähe der großen Windenergieanlagen im Norden Deutschlands als große Chance für den Einsatz von „grünem” Wasserstoff im öffentlichen Verkehr, denn diese ermöglicht kurze Wege zwischen Erzeugung und Verwendung des Wasserstoffs.