Unity Media – Was erwartet Vodafone im Rahmen der Übernahme?

​Ein starkes Glasfasernetz für Vodafone – laut einem Test der Computerbild bietet Unitymedia seinen Kunden eine durchschnittliche Download-Rate von 103 Megabit pro Sekunde (MBit/s), während die Deutsche Telekom als leistungsstärkster DSL-Anbieter lediglich durchschnittlich 32 MBit/s erreicht.

Der Mega-Deal zwischen der Vodafone und der Liberty Global, der Holding von Unitymedia, führt dazu, dass der deutsche Kabelfernsehmarkt mit fast zwei Drittel aller Haushalte von Vodafone kontrolliert wird und sich somit eine umfangreiche Marktmacht des bisher zweitgrößten Kabelanbieters andeutet. Neben der Übernahme von 7,2 Millionen Kunden von Unitymedia bietet die Übernahme für Vodafone ebenfalls den großen Vorteil, dass sie ein starkes Glasfasernetz des bisherigen Konkurrenten übernimmt. Laut eines deutschlandweiten Speedtests der Computerbild mit mehr als sieben Millionen Tempomessungen ist das Netz der Unitymedia mit einer durchschnittlichen Download-Rate von 103 MBit/s das schnellste am Kabelmarkt und hängt auch DSL-Anbieter wie die Deutsche Telekom, die eine durchschnittliche Download-Rate von nur 32 Mbit/s erreichen, deutlich ab. Zwar erreicht Unitymedia beim Upload mit 8 Mbit/s nur den dritten Platz des Tests, jedoch liegt Vodafone an dieser Stelle mit einer Upload-Rate von 10 Mbit/s auf Augenhöhe mit der Deutschen Telekom.

Dieser klare Vorteil des Kabelnetzes gegenüber des herkömmlichen DSL-Kupfernetzes wird in der Branche erkannt. So geht Unitymedia-Sprecher Johannes Fuxjäger davon aus, dass auch der Mittelstand vom Gigabitausbau im Kabelnetz profitiert. Gleichzeitig räumt er ein, dass das Kabelnetz als Shared Medium insbesondere bei hoher Nutzungsfrequenz Einschränkungen unterliege. Deshalb werde ein weiterer Ausbau von Glasfasern angestrebt, möglicherweise bis zu einer Leistung von 10 Gbit/s symmetrisch. Diese Übertragungsraten sollen durch die technische Spezifikation Full Duplex Docsis 3.1 gewährleistet werden.