Malta, das europäische Panama?

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​veröffentlicht am 11. Mai 2017

 

Vor gut einem Jahr wurde durch die sog. Panama Papers weltweit bekannt, dass in dem mittelamerikanischen Land über 300.000 Briefkastenfirmen angemeldet wurden, um etwaige Einkünfte zu verschleiern und vor dem Fiskus zu verbergen. Was die Wuppertaler Steuerfahnder am 26. April 2017 in ihrem Briefkasten fanden, könnte nun das europäische Panama darstellen.

 


 
Angeblich unentgeltlich war den Fahndern aus anonymer Quelle ein Daten-Stick mit Daten von 60.000 bis 70.000 Firmen auf Malta, die ausländischen Eigentümern aus fast allen Staaten der Welt gehören, zugespielt worden.
 
Laut NRW-Finanzminister Walter-Borjans sind die Daten detailliert und aufschlussreich. Nach einer ersten Auswertung stehen laut seiner Aussage 1.700 bis 2.000 dieser Firmen in Verbindung mit deutschen Steuerpflichtigen, darunter auch Konzerne. Aktuell seien aber nur 270 Niederlassungen deutscher Firmen auf Malta ordnungsgemäß gemeldet. Damit liegt der Verdacht nahe, dass die restlichen dazu dienen, Zahlungsströme zu verschleiern und Steuern zu vermeiden.
 
Aus den Adressen und Strukturen sollen die Steuerfahnder Erkenntnisse erheben, wie Konzerne und Privatpersonen derartige Firmengeflechte nutzen, um von Malta aus Steuern in Deutschland zu umgehen oder zu hinterziehen. Laut NRW-Finanzverwaltung ist bereits ab Juli 2017 mit den ersten Durchsuchungsmaßnahmen zu rechnen.
  

Bis dahin besteht noch eine sog. Galgenfrist:

Für Betroffene ist es nun allerhöchste Zeit zu handeln. Noch besteht auch in diesem Fall die Chance, eine strafbefreiende Selbstanzeige abzugeben, da von einer Tatentdeckung erst nach erfolgtem Abgleich der Daten auf dem Datenträger mit den Steuererklärungen der jeweiligen Steuerpflichtigen, d.h. der deutschen Firmeneigentümer und Investoren, eintritt.

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Ulrike Grube

Wirtschaftsjuristin (Univ. Bayreuth), Rechtsanwältin

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