Interview: Wir haben eine völlig neue Sicht auf unsere Montage-Prozesse

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​​​​​​Unternehmensberatung in der Produktion​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​Die Hamburger Firma Mahlkönig ist im Markt der Kaffee-Qualitätsmühlen führend: Das weltweit agierende Unternehmen setzt auf Handarbeit und Eigenentwicklungen. Seine Kunden sind Kaffeeröster, Hotels, Restaurants, Cafés sowie Einzel- und Großhandelsunternehmen. Um weiterhin wettbewerbsfähi​g zu bleiben, ließ sich das mittelständische Unternehmen von Rödl & Partner unterstützen: Die Unternehmensberater halfen Mahlkönig dabei, seine Produktion nach Lean-Kriterien zu optimieren. André Paap, Chief Operations Officer bei Mahlkönig, beschreibt im Interview, wie die Zusammenarbeit verlief. ​


Herr Paap, blicken wir zunächst auf Ihren Markt: Was sind 2016 die dringlichsten Themen im Segment der Kaffeevermahlung und Kaffee-Qualitätsmühlen?​

Wir sind definitiv gefordert, neue Innovationen zu bringen. Alles, was sich momentan auf dem Markt befindet, ist 8 bis 10 Jahre alt. Vor allem die Digitalisierung bietet uns viel Entwicklungspotenzial, das wir intensiv nutzen wollen, um uns vom Wettbewerb abzuheben.


2014 beschlossen Sie, die Rentabilität von Mahlkönig zu überprüfen. Was waren die Auslöser?​

Der Firma Mahlkönig ging es zu diesem Zeitpunkt nicht gut. Wir hatten nicht ausreichend Geld verdient und mussten dringend unseren Output erhöhen und gleichzeitig die Montage- und Stückkosten senken. 


Warum entschlossen Sie sich, einen externen Berater zu beauftragen? ​

Wir hatten auch intern versucht, unsere Prozesse zu verbessern, hatten jedoch niemanden, der das nötige Lean- oder auch Kanban-Knowhow besaß. Deshalb wollten wir uns Anstöße von außen holen, in Form eines Beratungsunternehmens. 


 

Andre Paap ist Chief Operations Officer bei Mahlkönig.André Paap (Bild links) ist Chief Operations Officer der Firma Mahlkönig in Hamburg.​​​​​​​​​


Wie kam der Kontakt mit Rödl & Partner zustande?​

Wir machten eine Ausschreibung, hatten jedoch Rödl & Partner bereits auf dem Radar, da das Beratungsunternehmen schon sehr lange als Steuerberater für uns tätig ist. Da lag es nah, im Consulting-Bereich auf dasselbe Haus zu setzen.


Wie empfanden Sie die ersten Begegnungen und die Herangehensweise der Unternehmensberater?​

Jung, aufgeschlossen, dynamisch! Die Consultants begegneten uns sehr menschlich und bodenständig. Es entwickelte sich ein fast schon freundschaftliches Verhältnis. Gut gefallen hat uns, dass die Berater keine reinen Schreibtischtäter waren, sondern tatsächlich mit in die Produktion gingen, also mitten im Geschehen waren – und das mitunter auch samstags von früh morgens bis in den späten Nachmittag.


Was umfasste die Analyse der Consultants und welche Maßnahmen ergaben sich daraus?

Wir optimierten gemeinsam die Montage, wodurch sich auch die Montage-Zeiten verbesserten. Die beobachteten Schritte wurden auf vier Arbeitsstationen ausgetaktet, weiterhin teilten wir die jeweils benötigten Teilevarianten und Mengen zu. Ziel war es, die entkoppelte Inselfertigung in eine getaktete Montagelinie zu verwandeln. Wir stellten die Produktion unseres Kaffeemühlen-Modells K30 auf eine Lean-Montage um und schafften eine komplett neue Montage-Straße an. Diese Investition rechnet sich bereits jetzt für uns. 


 

Die Montage-Straße in der Mahlkönig-Produktion. Die Montage-Straße (Bild links) der Firma Mahlkönig in Hamburg.​


Gibt es Kennzahlen zu den einzelnen Optimierungen, die den Verlauf dokumentieren?​

Wir starteten mit 88 K30-Mühlen pro Woche und steigerten uns auf 122. Aktuell stehen wir bei 140 und wollen kommenden Monat 162 erreichen – dann hätten wir die Produktion annähernd verdoppelt. 



Blicken wir auf das Thema Change Management: Wie leicht oder schwer war es, die Mahlkönig-Mitarbeiter für die externe Beratung zu öffnen?​

Anfänglich blockten viele Kollegen die Änderungsvorhaben ab. Tenor war, dass das doch nichts bringe und es doch gut laufen würde. Durch die spielerische Herangehensweise – zum Beispiel bildeten wir die Produktionsabläufe mit Lego-Steinen ab – konnten wir die Belegschaft dann aber Schritt für Schritt gewinnen. Bereits nach der ersten spielerischen Runde hatten wir 60 Prozent aller Kolleginnen und Kollegen auf unserer Seite. Die restlichen skeptischen Mitarbeiter konnten wir mit den umgesetzten Maßnahmen überzeugen.


Wenn Sie heute zurückblicken: Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit den Beratern und die Ergebnisse? ​

Ich würde Rödl & Partner jederzeit weiterempfehlen. Alle Mahlkönig-Mitarbeiter inklusive mir haben sehr viel gelernt – unter anderem haben wir jetzt eine völlig neue Sicht auf unsere Montage-Prozesse. Wir wollen auch weiterhin mit den Beratern zusammenarbeiten: Aktuell optimieren wir gemeinsam die Produktion zwei weiterer Kaffeemühlen-Modelle.


Sie erwähnten eingangs das Thema Digitalisierung. Welche Rolle spielt die digitale Transformation aktuell für die Firma Mahlkönig?​

Eine sehr große: Bereits heute verbauen wir RFID-Chips in unseren Mühlen und widmen uns auch dem Thema onlinebasierte, vernetzte und autonome Produktion – bekannt unter dem Schlagwort Industrie 4.0. Ebenso wollen wir unsere Kunden über digitale Kanäle erreichen und Cloud-Computing nutzen. 


Herr Paap, vielen Dank für dieses Gespräch.​


​Sie haben Fragen zur ​Organisations- und Prozessberatung von Rödl & Partner​? Jens Hinkelmann (+49 911 5979 60) ist gerne für Sie da.​

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                                                                                                                zuletzt aktualisiert am 25.05​.2016

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Jens Hinkelmann

Leiter Geschäftsfeld Unternehmens- und IT-Beratung

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