Die SAP Basis: das Herzstück des SAP-Systems

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 SAP Basis-Administrator in der Unternehmens- und IT-Beratung

Was macht „ihr" eigentlich…?

So oder so ähnlich wurde ich in den letzten Jahren immer mal wieder gefragt, was denn überhaupt SAP Basis ist und was wir SAP Basis-Administratoren denn in unserem täglichen Arbeitsleben für Tätigkeiten haben. Mit diesem Blogbeitrag möchte ich einen kleinen Einblick in genau diesen Arbeitsbereich gewähren.

 

Welche Bereiche gibt es bei der Arbeit mit SAP-Systemen?

SAP als einer der weltweit führenden Softwareanbieter mit über 100.000 Mitarbeitern stellt für viele Unternehmen einen zentralen Baustein ihrer Systemlandschaft dar. Durch die vielen verschiedenen Module, wie beispielsweise „Finance" und „Human Capital Management" sowie die großen Anpassungsmöglichkeiten an die eigenen Bedürfnisse, hat sich hier in fast 50 Jahren ein breites Feld an Berufen und möglichen Tätigkeitsschwerpunkten eröffnet.

 

Neben den in den einzelnen SAP-Modulen tätigen Beratern gibt es hier einen Teilbereich, der für viele nicht direkt ersichtlich ist und dessen Tätigkeit recht intransparent zu sein scheint: die SAP Basis. Der reibungslose Betrieb der SAP-Systeme als das Herzstück vieler Unternehmen wird durch die Arbeit der SAP Basis-Administratoren sichergestellt.

 

Was ist "SAP Basis" und welche Aufgaben haben "SAP Basis-Administratoren"?

Bei der SAP Basis geht es an Stelle von Datenpflege und Anwendungsentwicklung eher darum, die Softwareumgebung, auf der die Daten liegen und verarbeitet werden, bereitzustellen und zu warten. Daher ist die SAP Basis ein wichtiger Kern jeder SAP-Infrastruktur und wird sowohl in Vorgängerversionen wie R/3, als auch in den aktuellen Versionen wie S/4HANA 2021 benötigt.

 

Aufgrund der Vielfältigkeit an Aufgaben und der hohen Komplexität finde ich meinen Beruf äußerst spannend. Es gibt sehr viele Konstellationen von SAP-Systemen und Datenbanken. Dabei bringt jede Installation, Migration und Update neue Aspekte und Herausforderungen mit sich. Genau diese Herausforderungen sind mir wichtig, damit ich mich täglich beruflich weiterbilden und entwickeln kann.

 

Ein neues SAP-System entsteht…

Der Lebenszyklus eines SAP-Systems beginnt mit der Installation der Datenbank-Plattform. Diese wird von einem SAP Basis-Administrator installiert und kann aus einer der folgenden Datenbanken bestehen: HANA, Sybase, DB2, Oracle, MSSQL und MaxDB.

 

Neben der Datenbank wird das SAP-System selbst installiert. Diese Installation wird mittels eines Tools der SAP, dem "Maintenance Planner", geplant und im Anschluss mit den Tools SWPM (Software Provisioning Manager) und SUM (Software Update Manager) durchgeführt.

Auch SAP-Systeme müssen gewartet werden

Die Nennung des Tools SUM führt uns zu einem weiteren Teil der SAP Basis: Systemupdates und -upgrades. Da die SAP-Software in regelmäßigen Abständen Updates von der SAP bereitgestellt bekommt - im Falle von R/3 in Form von SPS (Support Package Stacks) und im Falle von S/4HANA in Form von FPS (Feature Pack Stacks) - ist ein großer Teil des Tätigkeitsfeldes eines SAP Basis-Administrators das Einspielen dieser Pakete in das SAP-System.

 

Diese Updates sind einerseits aufgrund von Sicherheitsaspekten notwendig, andererseits aber auch um Fehler im aktuellen Softwarestand zu lösen und neue Funktionalitäten in das SAP-System zu bringen.

Ändert sich bei einem solchen Update die Softwareversion, bspw. von S/4HANA 1909 auf S/4HANA 2020, spricht man von einem Upgrade.

 

Ein Umzug steht an

Ein weiterer großer Themenschwerpunkt ist die Migration von SAP-Systemen, sowohl örtlich von einem Rechenzentrum in ein anderes als auch von einem Betriebssystem auf ein anderes oder von einem Datenbank-Typ auf einen anderen. Hierbei kommt in der Regel erneut das Tool SWPM zum Einsatz.


Migrationen stehen z.B. an, wenn sich ein Kunde dazu entscheidet seine Systeme bei Rödl & Partner zu hosten und die SAP-Systeme daher aus dem Eigenbetrieb oder vom ursprünglichen Hosting Provider zu uns ins Rechenzentrum migriert werden müssen. Auch im Zuge einer Konvertierung zu S/4HANA werden die Daten vom ursprünglichen Datenbank-Typ in eine SAP HANA-Datenbank migriert. Dies geschieht ebenfalls mit dem Tool „SUM" (Software Update Manager) über die sogenannte „DMO" (Database Migration Option)

 

Ist das alles, was es über SAP-Basis zu wissen gibt?

Aufgrund der Vielzahl verschiedener Konstellationen von Datenbank und SAP-Software ist die Tätigkeit als SAP Basis-Administrator sehr vielfältig und umfasst neben den genannten Themen auch noch folgendes:

  • Installation, Pflege und Wartung weiterer Software, die kein SAP-System darstellen, aber ebenfalls wichtige Funktionen mitbringen wie bspw. SAP Router, SAP Cloud Connector, TREX, SAP ETD und vieles mehr
  • Update/Upgrade von Datenbanken
  • (De-)Installation und Update/Upgrade von SAP-AddOns
  • Parametrisierung des Betriebssystems, der Datenbanken und des SAP-Systems zur Sicherstellung eines performanten und störungsfreien Betriebs
  • Fehleranalyse und -behebung in den Datenbanken und im SAP-System
  • Außerbetriebnahme/Deinstallation von SAP-Systemen und deren Datenbanken

 

Mit der Erwähnung der Außerbetriebnahme/Deinstallation des SAP-Systems kommen wir nun am Ende des Lebenszyklus eines SAP-Systems an und parallel auch ans Ende dieses Blog-Beitrages. Ich hoffe, ich konnte mit dieser kurzen Übersicht einen Einblick in unsere Tätigkeiten in der SAP Basis vermitteln.



Einige der oben genannten Begriffe, wie SWMP, SUM und SAP ETD erläutern wir ausführlicher in unserem SAP-Glossar.

Kontakt

Kai Schwindling

Senior Consultant SAP Basis

+49 6864 8906 5706

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