Rödl & Partner Energiekonferenz in Vilnius

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Am 11.-12. November 2013 hat Rödl & Partner Vilnius und Baltic Sea Forum zusammen mit den Partnern und zwar mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Litauen und der Deutsch-Baltischen Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen internationale Energiekonferenz Zukunft der Energieversorgung in den Baltischen Staaten: gleiche Herausforderungen – gemeinsame Lösungen organisiert. 
 
Die Konferenz setzte sich aus den folgenden zwei Teilen zusammen: Europäische Energiepolitik und Ihre Auswirkungen auf die Baltischen Staaten und Energieversorgung in den Baltischen Staaten und der Ostseeregion.
 
Die Energiekonferenz wurde von den folgenden Veranstaltern eröffnet: von den Partnern von Rödl & Partner Herrn Jens-Christian Pastille und Herrn Tobias Kohler, Herrn Matthias Mülmenstädt, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Vilnius und Frau Maren Diale-Schellschmidt, Vorstandsmitglied der Deutsch-Baltischen Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK).
 
Bei der Eröffnung der Energiekonferenz hat der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Vilnius Herr Matthias Mülmenstädt alle Teilnehmer an der Energiekonferenz begrüßt und Folgendes betont: Die Baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland, die über einen langen Zeitraum Teil der Sowjetunion waren und die erst vor kurzem ihre Unabhängigkeit wiedererlangt haben, sind heutzutage mit entsprechenden Schwierigkeiten konfrontiert. Bislang sind die Baltischen Staaten schwach in europäische Energieverbundsysteme eingebunden und aus diesem Grunde wird von den energiepolitischen Inseln gesprochen. Litauen beklagt seine Abhängigkeit von russischen Gas- und Stromlieferung. Mit diesem Ziel hat Litauen vor, an Strombrücke nach Schweden und Polen anzuschließen und Flüssiggasterminal zu errichten. Herr Matthias Mülmenstädt äußerte seine Zufriedenheit, dass die von Litauen durchgeführten Projekte im Jahre 2015 fertig gestellt sein werden und die schwierigste Phase überwunden worden sein wird.
 
Der Botschafter hat auch darauf hingewiesen, dass ein besonderes Problem die Umweltverträglichkeit der Energieproduktion betrifft. Die Umweltverträglichkeit muss im Interesse unserer gemeinsamen Zukunft Beachtung finden. Der Botschafter hat sich und allen Konferenzteilnehmern stärkere Beachtung der aktuellen Auswirkung gewünscht.
 
Bei Begrüßung von Konferenzteilnehmern hat Herr Jens-Christian Pastille, Managing Partner Nordic & Baltic States, Folgendes behauptet: Über Ländergrenzen und politische Parteien hinweg besteht wohl grundsätzlich Einigkeit, dass eine Lösung aus der Abhängigkeit von Gasimporten und die Schaffung alternativer Versorgungsträger entscheidend für die positive Entwicklung der Ostseeregion sein wird. Allerdings ist das für eine große Lösung erforderliche koordinierte Vorgehen zwischen Oslo, Hamburg, Tallinn und Vilnius aufgrund gegenläufiger nationaler Interessen und großer Unterschiede im nationalen Versorgungsmix und dem Energiebedarf allenfalls ansatzweise erkennbar. Dazu hat Herr Jens-Christian Pastille unterstrichen, dass zweifellos die Energie ein Kernelement der Zukunftsgestaltung in der Ostseeregion ist und deshalb sollte es sich gerade jetzt für Investoren und Technologieanbieter lohnen, in dieser Region Präsenz zu zeigen. 
 
Herr Tobias Kohler, Partner von Rödl & Partner, Geschäftsführer der Niederlassungen von Rödl & Partner in Vilnius sowie in Minsk, hat seine Zufriedenheit zum Ausdruck gebracht, dass eben das Thema Energie hochaktuell ist und dass er in nur 2 Monaten an 7 internationalen Konferenzen zu diesem Thema in den baltischen Staaten und Finnland teilgenommen hat. Das ist mehr als zu jedem anderen Thema. Solch ein großes Interesse könnte als Gradmesser angesehen werden, dass die Fragen der Energiegewinnung und Energieversorgung die wichtigsten und aktuellsten in der Ostseeregion sind. 
 
Vor der Erteilung des Wortes den Referenten hat Herr Tobias Kohler seine Zufriedenheit geäußert, dass diese Energiekonferenz den Beitrag für die hochaktuelle Diskussion zwischen Politikern, Investoren, größten Industrievertretern, Vertretern von Know-How und Technologienanbietern leisten wird. 
Im ersten Teil der Konferenz Europäische Energiepolitik und Ihre Auswirkungen auf die Baltischen Staaten hat den Vortrag Herr Andreas Jung, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (dena), eine der wichtigsten Personen im Bereich Politikgestaltung Energie und ihre Netze, gehalten. Vortragsthema: Europäische Energiepolitik und ihre Auswirkungen auf die Baltischen Staaten. Dena gilt als die meist kompetente Agentur auf dem Gebiet Energieversorgungseffizienz, erneuerbare Energie sowie innovative Energiesysteme.  
 
Nach Ansicht des Herrn Andreas Jung war die im Jahre 2009 stattgefundene Erweiterung des Kompetenzspektrums im Bereich Energie auch unmittelbar in der Ostseeregion zu spüren: Diese Staaten haben mit der Bekämpfung des Problems der Energieversorgungssicherheit und der energiepolitischen Inseln mit dem Ziel begonnen, alle EU-Mitgliedstaaten zu einem einheitlichen Energie-, Strom- und Gassystem zusammenzuschließen.
 
Herr Kurt Bodewig, Honorarkonsul Litauens, Maritimer Botschafter der Europäischen Union (EU), Vorstandsvorsitzender Baltic Sea Forum, Bundestagsabgeordneter a.D. und Bundesverkehrsminister a.D., hat den Vortrag zum Thema Wirtschaftsregion Baltic Sea Energy – Chancen und Herausforderungen gehalten und darauf hingewiesen, dass erneuerbare Energien die Zukunft der Ostseeregion ist, die nicht nur zur Energieunabhängigkeit, sondern auch zur Förderung der Wirtschaft führen wird. Von diesbezüglichen Investitionen i.H.v. mehr als 200 Mio. Euro wird gesprochen.
 
Herr Dr. Pierre Dechamps, Berater für Energie des Präsidenten der Europäischen Kommission J. M. Barroso, hat nach dem Überblick über die wichtigsten Aspekte der Energie- und Klimapolitik der Europäischen Union darauf hingewiesen, dass die Energie- und Klimapolitik grundsätzlich auf drei entscheidenden Zielsetzungen beruht: Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Energieversorgung. Derzeit sollte das Hauptdokument und zwar das Dritte Energiepaket helfen, die gesetzten Ziele erreichen.
 
Herr Žygimantas Vaičiūnas, Berater des Ministers für Energie der Republik Litauen, hat mit seinem Vortrag zum Thema Die Umsetzung des Verbundplans für den baltischen Energiemarkt (BEMIP) durch die Beseitigung von Energieinseln in der Europäischen Union unterstrichen, dass die wesentlichen Ziele von BEMIP eben Einheitlichkeit, Kohärenz und Zusammenarbeit sind. Aus diesem Grund hat der Plan das Ziel, ein einheitliches zukunftsorientiertes System der Strom- und Gasverbindungen zu schaffen, an dem alle verbundenen Parteien angeschlossen werden sollten.
 
Was den Gassektor anbetrifft, wurde nach Ansicht des Herrn Žygimantas Vaičiūnas der Plan BEMIP erfolgreich gestartet, z. B. Bau des Flüssiggasterminals, der neuen Pipelines sowie Verbesserung des Gasnetzes von Baltischen Staaten und seine weitere Entwicklung.
 
Herr Kęstutis Daukšys, Vorsitzender des Energieausschusses des Seimas der Republik Litauen, hat die Bereiche und Ziele der nationalen Energiepolitik wie das Visaginas-Atomkraftwerksprojekt, Projekt des Baus von Flüssiggasterminal, Projekt Nordbalt sowie LitPollink angesprochen, die bis zum Jahr 2015 abgeschlossen werden sollten. Er hat sich auf den Nutzen der durchführenden Projekte gefreut und hat dazu unterstrichen, dass er deutlich größer sein könnte, sofern die Projekte harmonisiert würden.
 
Den ersten Teil der Konferenz hat Herr Gintaras Adžgauskas, Präsident des Litauischen Nationalen Komitees im Weltenergierat, abgeschlossen, indem er Lithuanian‘s energy issues map in the global context vorgestellt hat. Im Rahmen seines Vortrags hat Herr Adžgauskas betont, dass der Weltenergierat Litauen geholfen hat, energy issues map erstellen. Dies betrifft die wesentlichen Energiefragen und die Veranschaulichung der Entwicklung von Energiefragen und ermöglicht die Übersicht der gesamten litauischen Energiepolitik. Mit der erstellten Karte wird die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Russischen Föderation und wichtiger Bedarf an Lösung der Frage der Bezahlbarkeit der Energie dargestellt, die mit der relativ geringen Kaufkraft der Bevölkerung sowie mit hohen Energiepreisen verbunden ist. Für die Lösung dieses Problems ist für Litauen die Kohäsionspolitik der Europäischen Union, die den Beitrag zur Energieeffizienz, in erster Linie bei der Gebäuderenovierung u.a. leistet, von einer großen Bedeutung.
 
Im zweiten Teil der Konferenz, der den folgenden Themen gewidmet war: Energieversorgung in den Baltischen Staaten sowie in der Ostseeregion, Sicherstellung der Energieversorgung durch gut funktionierende Energiemärkte, hat den Vortrag Herr Taavi Veskimagi, geschäftsführender Vorstand des Betreibers des estnischen Stromübertragungssystems Elering, gehalten und hat darauf hingewiesen, dass falls Visaginas-Atomkraftwerksprojekt ein wettbewerbsfähiges Projekt sein wird, kann es durchgeführt werden. Jedoch ist dieses Projekt für die Sicherstellung der Energieversorgung grundsätzlich nicht erforderlich.
 
Herr Vidmantas Jankauskas, stellvertretender Direktor für Energiepolitik der Litauischen Industriekonföderation,  hat die politischen und wirtschaftlichen Kriterien für Energiestrategie angesprochen und die Projekte 2015 im Bereich Energienetze, die bereits gestartet sind und die zur Energieunabhängigkeit Litauens führen sollten, begrüßt und darauf hingewiesen, dass Litauen dementsprechend aus der Energiesicht zu einer der am besten integrierten Staaten werden sollte.
 
Auf die Frage, welche Bedeutung für Litauen die Tendenzen der globalen Energie haben, hat Herr Gintaras Gavėnas, Leiter des Master-Studiengangs für Führungskräfte im Bereich Energiewirtschaft, International School of Management (ISM), geantwortet. In seinem Vortrag hat Herr Gintaras Gavėnas den weltweit steigenden Energiebedarf angesprochen und darauf hingewiesen, dass man davon ausgegangen wird, dass in den kommenden 20 Jahren der weltweite Energiebedarf um sogar 26 Prozentpunkte steigen wird. Dies ist selbstverständlich auf Bevölkerungswachstum, Wirtschaftsentwicklung und hohe Urbanisierungsraten zurückzuführen.
 
Dementsprechend ist ein eindeutiger Abwärtstrend der Bedeutung der Klimawandelpolitik in der Welt zu beobachten. Laut Herrn Gintaras Gavėnas bleibt die litauische Energiestrategie im Bereich Klimawandel jedoch widersprüchlich und unklar: Die litauischen Unternehmen waren im Bereich Handel mit Emissionszertifikaten tätig und Akzeptoren von JI-Projekten, jedoch höchstwahrscheinlich wegen allgemeinen Tendenzen des industriellen Rückgangs und nicht wegen hohen Investitionen in die Technologien zur Verringerung von Emissionen. Inzwischen zeigt der Bau des 9. Blocks (455 MW) im litauischen Kraftwerk Elektrėnai, das nur für die Verwendung des Gasbrennstoffes bestimmt ist, dass den CO2-Emissionen in Litauen keine Priorität eingeräumt wird. Jedoch zu großzügige Subventionen für Solar-, Windkraft- und Biokraftstoffanlagen lassen vermuten, dass die Förderung erneuerbarer Energien Priorität ist.
 
Herr Saulius Bilys, Geschäftsführer von Amber Grid, hat die wichtigsten Projekte im Bereich Integration von Erdgasmarkt vorgestellt. Er hat den Bau des Flüssiggasterminals, Projekt Syderiai, Verlegen der Pipeline  Jurbarkas – Klaipėda sowie Klaipėda – Kiemėnai und andere aktuelle Projekte, einschließlich internationale genannt, die den Beitrag zur Schaffung von besseren Bedingungen für die Integration der Baltischen Staaten leisten werden und wodurch auch eine sichere und zuverlässige Gasversorgung sichergestellt wird.  
 
Herr Joachim Martin Hockertz, Kommerzdirektor, stellvertretender Geschäftsführer von Lietuvos dujos, hat eine kurze Übersicht zum Gasmarkt der Baltischen Staaten, Energieverbrauch in der Europäischen Union und in der Ostseeregion dargestellt.
 
Herr Remigijus Lapinskas, Präsident des Verbandes der Bioenergie LITBIOMA, hat Biomasse-Energie in Litauen, ihre aktuelle Situation und die Aufgaben für den Zeitraum von 2014 bis 2020 vorgestellt. Im Rahmen seines Vortrags hat er darauf hingewiesen, dass in der Entwicklungsphase der Biomasse-Energie von 2014 bis 2020 die wichtigsten Aufgaben wie folg sind: Erweiterung des Biokraftstoffmarktes (im Bereich Verwendung des Biokraftstoffes für Wärme- und Stromerzeugung), weitere Untersuchung von Biomasseressourcen und praktische Anwendung in der Energiegewinnung, Suche nach neuen Anwendungsbereichen der Biomasse und ihre Entwicklung, Einführung des Systems für die Zusammenarbeit des öffentlichen und privaten Haushalts von Biokraftstoff sowie die Entwicklung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die letzte Aufgabe ist als die wichtigste zu betrachten und dies ist insbesondere in den Großstädten Litauens sowie in der Industrie von der großen Bedeutung, wo von der Bevölkerung ein deutlicher Vorteil von Bio-KWK gespürt würde.
 
Den Vortrag zum Thema Gas-Börse in Finnland, Litauen, Estland und in der Ostseeregion hat Herr Haroldas Nausėda, Geschäftsführer von Get Baltic, gehalten. Herr Haroldas Nausėda hat seine Zufriedenheit zum Ausdruck gebracht, dass der Nutzen der seit dreizehn Jahren in Finnland und seit einem Jahr in Litauen tätigen Gas-Börse auf der Hand liegt, z. B. sogar 7-10 Prozent des in Finnland insgesamt verbrauchten Gases ist an der Börse gekauft.
 
Die Energiekonferenz wurde von Herrn Dr. Stasys Paulauskas, Präsident des Litauischen Verbands für
Windenergie, Geschäftsführer von Eksponentė, abgeschlossen. Herr Dr. Stasys Paulauskas hat begrüßt, dass  die nachhaltigen Energieinnovationen in Litauen ihr 20-järiges Bestehen feiern und dass die erzielten Ergebnisse hervorragend sind: über 200 Innovationsprojekte, Gründung des Litauischen Verbands für Windenergie, Schaffung des schnell wachsenden Wirtschaftszweigs der litauischen Windenergie, funktionierende Windkraftwerke mit der Leistung von über 300 MW, mehr als 15 % der in Litauen erzeugenden Stromenergie, mehr als 900 geschulte Fachkräfte, hunderte neue Unternehmen und Gestaltung der Kultur der nachhaltigen Energieinnovationen.
 
Laut Herrn Dr. Stasys Paulauskas bringen uns die Vorträge von Vertretern der traditionellen Energien sowie der Politik in das Jahr 2007 zurück, als man versucht wurde, die vermeintliche Entwicklung der zu verschwindenden Energie und ihrer Netze aus zentralisiertem Erdöl, Gas sowie der Kernenergie nachzuweisen. Heute haben wir gesehen, dass alte Technologien durch mehr moderne, produktive, sichere und von den Menschen mehr akzeptierbare Technologien ersetzt werden. Der Versuch, den Fortschritt zu verhindern und Technologien, die den Nachhaltigkeitsanforderungen nicht nachkommen, einzufrieren führt zu der wirtschaftlichen Stagnation, Arbeitslosigkeit, Emigration und Unzufriedenheit.
   
Rödl & Partner Vilnius freut sich darüber, dass die Konferenz hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gefunden hat. An der Konferenz haben nicht nur die Vertreter des privaten Sektors aus Litauen, Lettland, Estland, Schweden, Belgien und Deutschland, sondern auch Vertreter des öffentlichen Sektors, Politiker und  Medienvertreter teilgenommen.
 
Rödl & Partner Vilnius möchte noch einmal allen Teilnehmern danken.

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