M&A im Lichte des Going-Concern-Prinzips: Strategie und Transparenz für die Sicherung der Unternehmensfortführung

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​​​​veröffentlicht am 1. Oktober 2025 | Lesedauer ca. 3 Minuten

Unternehmen stehen heute vor tiefgreifenden Veränderungen: Technologischer Wandel, geopolitische Spannungen und dynamische Märkte fordern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Gerade in diesem Umfeld gewinnt die Sicherung der Unternehmensfortführung (Going Concern) an Bedeutung – Fehlentwicklungen können schnell existenzbedrohende Konsequenzen haben. Strategisches M&A bietet hier ein wirksames Instrument, um Geschäftsmodelle zukunftsfähig auszurichten und Risiken frühzeitig zu begegnen.

​M&A als strategisches Instrument

M&A ist ein wirkungsvolles Mittel, um frühzeitig auf wirtschaftliche Veränderungen zu reagieren und Fortführungsrisiken zu minimieren. Durch gezielte Zukäufe können Unternehmen in margenstärkere oder innovative Märkte expandieren und so ihre Ertragskraft und Wettbewerbsposition verbessern. Gleichzeitig ermöglichen Veräußerungen von weniger profitablen Bereichen eine Fokussierung auf das Kerngeschäft und effizientere Ressourcennutzung.

Solche strategischen Portfolioanpassungen können nicht nur die Verbesserung von Ergebnis- und Risikoprofilen unterstützen, sondern wirken sich potentiell auch positiv auf die Kapitalstruktur und die Liquiditätssituation aus. Durch eine verbesserte Finanzierungssituation erhöht sich die operative Flexibilität, sodass notwendige Investitionen oder Restrukturierungsmaßnahmen besser umgesetzt werden können. Damit kann M&A die finanzielle Stabilität und Resilienz des Unternehmens gegenüber wirtschaftlichen Unsicherheiten stärken und zugleich dazu beitragen, in Bezug auf die Liquiditätssituation und die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells eine nachhaltige Unternehmensfortführung sicherzustellen.

In Fällen, in denen bereits erste Anzeichen einer Fortführungsgefährdung erkennbar sind, kann M&A zudem eine entscheidende Rolle spielen. Gemeint sind dabei sowohl Akquisitionen, die frisches Kapital und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, als auch (Teil-)Verkäufe, die Liquidität sichern können. Zielgerichtete M&A-Aktivitäten können damit Teil eines breiteren Maßnahmenkatalogs im Krisenfall sein und mit weiteren Sanierungsmaßnahmen kombiniert werden. Hier erweitert sich der Fokus der finanziellen Analyse auf de-taillierte Liquiditäts- und Sanierungsszenarien, die realistische Perspektiven zur Fortführung bewerten. Für Investoren und andere Stakeholder ist dies als Grundlage für weitere Schritte und Entscheidungen essentiell. Die Verzahnung von M&A-Strategie und Fortführungsprognose wird so zu einem zentralen Erfolgsfaktor.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Unternehmen sollten ihre M&A Aktivitäten als Instrument zur aktiven Sicherung der ​Unternehmensfortführung betrachten und dabei folgendes beachten:
  • M&A-Aktivitäten frühzeitig in die strategische Unternehmenssteuerung integrieren und nicht nur als Kriseninstrument betrachten.
  • Regelmäßige Portfolioüberprüfungen durchführen, um Geschäftsmodelle nachhaltig zu stärken und Risiken zu minimieren.
  • Sowohl Akquisitionen als auch Desinvestitionen gezielt einsetzen, um Ertragskraft und Liquidität zu optimieren.
  • Sorgfältige Financial Due Diligence durchführen, um finanzielle Risiken und Chancen von Transaktionen fundiert zu bewerten.
  • Belastbare Business Cases erstellen, die strategische Entscheidungen absichern und die Steuerung von M&A-Prozessen unterstützen.
  • Bei Anzeichen von Fortführungsrisiken frühzeitig Investoren, Berater und Finanzierungspartner einbinden, um geeignete Sanierungs- und Finanzierungslösungen zu entwickeln.
  • Finanzielle und operative Analysen um Liquiditäts- und Sanierungsszenarien ergänzen, um realistische Fortführungsperspektiven zu schaffen.
  • Kapitalstruktur und Liquidität aktiv steuern, um die finanzielle Flexibilität und Stabilität zu erhöhen.

Fazit

Das Going-Concern-Prinzip verdeutlicht die enge Verbindung zwischen Unternehmensführung und finanzieller Stabilität. M&A-Aktivitäten können dabei nicht nur als Instrument zur Bewältigung von Krisen dienen, sondern vor allem als proaktives Mittel zur Weiterentwicklung und Sicherung der Unternehmensfortführung. Sorgfältige Financial Due Diligence stellen sicher, dass M&A-Entscheidungen auf belastbaren Grundlagen beruhen. Unternehmen, die strategische Portfolioanpassungen und fundierte Due Diligence kombinieren, schaffen die Voraussetzungen, um den Going Concern aktiv zu gestalten und ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.​​

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